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EU-Reformvertrag |
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erstellt am
03. 04. 08
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Spindelegger
erfreut über Europa-Diskussion im Parlament
Information über Europäische Integration ist dauernde Herausforderung
Wien (övp-pk) - "Ich bin sehr erfreut über die sehr hochstehende, interessante Diskussion
zum EU-Reformvertrag, die gestern im Parlament stattgefunden hat", sagte der Zweite Nationalratspräsident,
Dr. Michael Spindelegger, am 03.04. Das Parlament habe damit zweifelsohne einen Beitrag zur Versachlichung der
Debatte geleistet. "Das ist ein ganz bewusst gesetzter Gegenakzent zu den vielen Missverständnissen und
Ängsten, die dieser Tage von verschiedener Seite leider ganz bewusst geschürt werden."
Auch für die anwesenden Kritiker des Reformvertrages habe die Veranstaltung einen unbestreitbaren Wert gehabt,
ergänzte Spindelegger: "Viele Besucherinnen und Besucher, egal ob Kritiker oder Befürworter des
Reformvertrages, haben mir gegenüber signalisiert, dass sie von der gestrigen Veranstaltung viel an Information
mitgenommen haben."
Information sei die Grundlage für das Verständnis des Reformvertrages, müsse aber auch nach der
Ratifizierung weiter betrieben werden: "Aller Voraussicht nach werden wir den Vertrag nächste Woche im
Parlament mit Mehrheit ratifizieren. Aber das darf kein Grund sein, sich im Anschluss zurückzulehnen und Europa
Europa sein zu lassen. Wir müssen die Bevölkerung weiter informieren und das Bewusstsein für die
positive Bedeutung der europäischen Integration fördern. Das ist eine dauernde Herausforderung, die alle
Ebenen der Politik wahrnehmen müssen."
Der Reformvertrag sei die neue Rechtsgrundlage der EU, der die Rechte der einzelnen Mitgliedstaaten sowie die direkte
Demokratie stärke. "Das gilt es den Menschen zu vermitteln, auch nach Ratifizierung des Vertragswerkes."
Spindelegger hob abschließend die Anstrengungen der EU im Bereich Klimaschutz als Beweis für die Zukunftsfähigkeit
der Union hervor: "Hier hat EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner einen aufrüttelnden Bericht
erstellt, der die Notwendigkeit einer aktiven Rolle Europas hinsichtlich des Klimaschutzes betont. Das zeigt, dass
die EU sich diesem Thema stellt, und es ist besonders erfreulich, dass mit Benita Ferrero-Waldner eine Österreicherin
auf europäischer Ebene an vorderster Front daran beteiligt ist." |
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Schieder: Neutralität bleibt unberührt
Vertrag ist "wesentlicher Schritt nach vorne"
Wien (sk) - "Der Reformvertrag ist, auch wenn er nicht das Gelbe vom Ei ist, ein wesentlicher
Schritt nach vorne. Denn er macht Europa effizienter, demokratischer und parlamentarischer", betonte der außenpolitische
Sprecher und internationale Sekretär der SPÖ, Andreas Schieder, am 02.04. im Rahmen einer Diskussion
mit Vertretern aller Parlamentsparteien zum Thema "Der Vertrag von Lissabon - Fakten und Einschätzungen"
im Parlament. Schieder widersprach in der Diskussion auch einem immer wieder vorgebrachten Argument: "Der
Reformvertrag hat auf Österreichs Neutralität keine Auswirkungen. Österreich ist und bleibt ein
neutrales Land."
Die immer wieder von EU-Gegnern ins Treffen geführte Sorge um die Gefährdung der österreichischen
Neutralität durch die gemeinsame Sicherheitspolitik entbehre jeglicher Grundlage, führte Schieder an.
"Einerseits besteht das Einstimmigkeitsprinzip gerade in Fragen der Sicherheit, durch den Vertrag ist auch
gesichert, dass nur gemeinsame Aktionen gesetzt werden, die mit der Satzung der Vereinten Nationen vereinbar sind."
Schieder führte auch an, dass im Vertrag wörtlich festgehalten sei, dass "die Bestimmungen über
die gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik nicht den besonderen Charakter der Sicherheits- und Verteidigungspolitik
bestimmter Mitgliedsstaaten berührt". Die sogenannte "irische Klausel" wird damit auch weiterhin
den neutralen Staaten die Möglichkeit bieten, ihren Verpflichtungen aus der Neutralität nachzukommen
und diese einzuhalten.
Auch die Frage der "Solidaritätsklausel" werde immer wieder zu kritisch dargestellt. "Es handelt
sich dabei um Solidarität im Fall von Katastrophen oder Terroranschlägen", stellte der außenpolitische
Sprecher der SPÖ klar. Im Reformvertrag sei auch nicht von einem Aufrüsten der EU die Rede. "Das
ist weder festgeschrieben noch angedacht. Was der Vertrag aber wirklich bringt, ist eine effizientere Union, die
mehr demokratische Rechte für ihre BürgerInnen beinhaltet und den Parlamenten - nationalen wie dem europäischen
- mehr Rechte und Möglichkeiten einräumt. Es ist ein wichtiger und wesentlicher Schritt nach vorne, dem
weitere folgen müssen und werden. Es wird aber auch in Zukunft politische Kräfte brauchen, die sich für
ein sozialeres und gerechteres Europa einsetzen", so Schieder abschließend. |
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Mölzer: Trotz Unlesbarkeit kennen die Bürger die Fallstricke des EU-Reformvertrags
60 Prozent für Volksabstimmung - die Österreicher wollen selbst über ihre
Zukunft bestimmen und nicht von Brüssel fremdbestimmt werden
Wien (fpd) - Wenn in einer in der ORF-Sendung "Report" vorgestellten Umfrage 83 Prozent
der Befragten angeben, sie kennen den Inhalt des EU-Reformvertrags nicht, dann sei dies nicht überraschend,
sagte der freiheitliche EU-Abgeordnete Andreas Mölzer. "Der Vertrag von Lissabon besteht im Wesentlichen
aus Querverweisen und ist für den Durchschnittsbürger unlesbar und völlig unverständlich. Und
selbst Fachleute bringt dieser hunderte Seiten dicke, unüberschaubare Wust zur Verzweiflung", betonte
Mölzer, der auch Mitglied des Verfassungsausschusses des Europäischen Parlaments ist.
Zudem zeige die Umfrage, so der freiheitliche EU-Mandatar, dass die Bürger trotz der Jubelpropaganda der Bundesregierung
wissen, welche Folgen das Vertragsmachwerk von Lissabon für Österreich habe: "Die Menschen haben
erkannt, dass der sogenannte Reformvertrag unser Land vollkommen entmündigt und zu einer Provinz Brüssels
degradiert. Auch haben die Menschen erkannt, dass der sogenannte Reformvertrag aus der österreichischen Neutralität
eine leere Worthülse macht und dass er nicht ein Mehr, sondern ein Weniger an Demokratie bringt", stellte
Mölzer fest.
Und wenn sich 60 Prozent der Österreicher für eine Volksabstimmung aussprechen, dann dürfe sich
die Bundesregierung diesem Wunsch der Bürger nicht verschließen: "Das Unbehagen der Bürger
gegen Vertrag von Lissabon ist von tiefer Sorge um die Zukunft unseres Landes getragen. Denn im Gegensatz zum EU-hörigen
heimischen Polit-Establishment wollen die Österreicher selbst bestimmen anstatt von der Brüsseler Zentrale
fremdbestimmt zu werden", schloss Mölzer. |
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Petzner: Der neunte April 2008 wird zum Schicksalstag für unser Österreich!
"Werden bis zum Schluss für Entscheidung durch das Volk kämpfen"
Klagenfurt (bzö) - "Der neunte April 2008 wird zum Schicksalstag für unser Österreich.
Für unsere Freiheit und Eigenständigkeit, unsere Neutralität und Souveränität, unsere
Demokratie und Selbstbestimmung. Am neunten April 2008, also Mittwoch kommender Woche, soll dieser unselige EU-Reformvertrag
vom Nationalrat abgesegnet werden. Ohne uns zu fragen, ob wir das überhaupt wollen. Keine Volksbefragung.
Keine Abstimmung durch das Volk", das sagte der geschäftsführende BZÖ-Landesparteiobmann Stefan
Petzner, verwies aber auch darauf, dass, "je näher dieser Schicksalstag rückt, desto mehr Menschen
sich aber auch bewusst werden, welch gefährliche Ausschaltung der Demokratie hier vonstatten geht und welch
gefährlicher Vertrag hier in Kraft gesetzt wird."
Petzner hofft in diesem Zusammenhang darauf, dass sich die rot-schwarze Bundesregierung dem steigenden Druck der
Bevölkerung doch noch beugen wird und begrüßt daher auch jede Protestmaßnahme - unabhängig
von welcher politischen Gruppierung sie auch kommen möge. "In den nächsten Tagen geht es darum,
die Bundesregierung durch den Druck der Straße in die Knie zu zwingen. Denn dann und nur dann kann auch eine
Volksbefragung in Kärnten stattfinden. Wir werden jedenfalls bis zum Schluss dafür kämpfen. Denn
es geht um nichts weniger als unsere Heimat Österreich", so der geschäftsführende Obmann, der
abschließend darauf verweist, dass Behauptungen, das BZÖ Kärnten habe den Antrag auf Volksbefragung
bereits zurückgezogen, nicht mehr als Phantastereien der EU-Chaoten seien. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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