BM Schmied: "Investitionen in den Lebensraum Schule sind Investitionen in die Zukunft"   

erstellt am
01. 04. 08

Großes Schulentwicklungsprogramm wird bis September fixiert. Schulgipfel "Lebensraum Schule – Arbeitsplatz Schule" mit Schulpartnern, Sozialpartnern, Politik und Bildungsexperten.
Wien (bmukk) - "Der heutige Schulgipfel ist ein innovativer Weg des Dialogs zwischen allen Bildungspartnern dieses Landes. Wir müssen die großen Herausforderungen unserer Zeit gemeinsam lösen. Alle sind aufgefordert ihren Beitrag zu leisten. Die Schule als Arbeitsplatz von Schülern und Lehrern muss die infrastrukturellen Erfordernisse erfüllen", so Bildungsministerin Claudia Schmied bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Moderator des Schulgipfels, Wilfried Schley. "Der Lebensraum Schule ist für das Gelingen von Bildung von zentraler Bedeutung. Nur wo das Zusammenleben funktioniert, kann für das Leben gelernt werden. Wir brauchen Platz für Kultur- und Sozial-Aktivitäten sowie Sport. Bereits vor dem Gipfel möchte ich klarstellen: Der Lebensraum Schule braucht Investitionen in die Infrastruktur. Für kleinere Klassen, mehr Freiraum und ein funktionierendes Miteinander brauchen wir Investitionen in die Zukunft. Seit April des vergangenen Jahres bereitet mein Ministerium in enger Kooperation mit den Bundesländern ein großes Schulentwicklungsprogramm vor. Investitionen in Klassenräume und Schulstandorte sind der Kern dieses Programms. Wir bewegen uns voll im Zeitplan: Bis September soll dieses Programm, das auf rund 10 Jahre angelegt ist beschlussreif sein. Die Investitionen werde ein Volumen von mindestens einer Milliarden Euro haben", so Schmied.

Beim heutigen Schulgipfel diskutieren Vertreter der, Schulpartner, der Sozialpartner, der Politik und Bildungsexperten gemeinsam mit Bundesministerin Claudia Schmied über das Generalthema "Lebensraum Schule – Arbeitsplatz Schule". Vier Themenblöcken werden in Kleingruppen mit einleitenden Referaten von Experten diskutiert:

"Schule als sozialer Raum"

Im Zentrum dieses Themenblocks steht die Präsentation der Gesamtstrategie gegen Gewalt des Bildungsministeriums durch Prof. Christiane Spiel (Universität Wien). Bundesministerin Claudia Schmied hat mit der Präsentation der Initiative "Weiße Feder" einen ersten großen Schritt zur Umsetzung dieser Strategie gesetzt. "Wir brauchen ein klares Bekenntnis aller Bildungspartner, dass Gewalt an den Schulen keinen Platz hat. Ich freue mich über die große Bereitschaft der Schulpartner aktiv mitzuarbeiten und gemeinsame Schritte zu setzen. Ein Schlüssel gegen Gewalt sind klare Spielregeln an allen Schulstandorten. Ich möchte, dass alle Schulen in Österreich schulpartnerschaftliche Verhaltensvereinbarungen abschließen. Dazu hat mein Ministerium einen Leitfaden für erfolgreiche Verhaltensvereinbarungen erarbeitet. Ich werde vor allem mit den Vertretern der Schulpartnerschaft diskutieren, wie wir es schaffen, dass alle Schulpartner an allen Schulen diesen Weg gemeinsam gehen", so Schmied.

"Lernort Schule: Der Raum als 3. Pädagoge"

Prof. Hans Gangoly (Instituts für Gebäudelehre der TU Graz) und Prof. Christian Kühn (Abteilung für Gebäudelehre des Instituts für Architektur und Entwerfen der TU Wien) werden sich in ihren Impulsreferat mit der räumlichen Situation an österreichischen Schulen beschäftigen und die Bedeutung des Raumes im Schulalltag beschreiben. "Neben der pädagogischen Weiterentwicklung unseres Bildungssystems müssen wir auch die Entwicklung der räumlichen Bedingungen mitdenken. Investitionen in diesem Bereich ermöglichen besseren Lernerfolg und vor allem ein friedlicheres Miteinander. Das Schulentwicklungsprogramm soll diesen Gedanken auch Rechnung tragen", so Schmied.

"Der Arbeitsplatz Schule"

Zu diesem Thema wurde eine Blitz-Umfrage durch das Consulting-Unternehmen "Deloitte" bei Lehrern durchgeführt. Sie wird von Mag. Monika Reichmann (Deloitte) präsentiert. Eine der Kernbotschaften: Die Lehrer sehen ebenfalls Verbesserungsbedarf bei der Infrastruktur an Schulen (51,4 Prozent sind mit den Räumlichkeiten an Schulen "eher unzufrieden" oder "sehr unzufrieden"). "Diese Zahlen zeigen ebenfalls Handlungsbedarf auf. Schule und Bildung braucht Raum", so Bildungsministerin Schmied. Außerdem wird der deutsche Universitäts-Professor Udo Rauin (Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt) mit einem Impulsreferat Verbesserungs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten für die gesamte Arbeitssituation der Lehrer skizzieren. Ein weiteres Aufgabenfeld ist das Bedürfnis der Lehrer nach mehr öffentlicher Anerkennung. 87,4 % der Lehrer sind eher oder sehr unzufrieden mit ihrem Image. "Ich sage klar: Ich stehe voll hinter den innovativen Lehrerinnen und Lehrern, die es in Österreich in einer Vielzahl gibt, und unterstütze sie bei allen Bemühungen und Projekten", so Schmied.

"Innenansicht von Schule: Souveränität und Verantwortung"

Mag. Heidi Schrodt und Dr. Karin Grinner werden über das innovative Potential von Schulstandorten und die Notwendigkeit von Souveränität und Verantwortung an Schulstandorten referieren. "Innovation kann nicht von oben verordnet werden. Sie muss an den Schulstandorten entstehen. Ich sehe es als meine Aufgabe, Innovationsprojekte an Schulen zu ermöglichen, zu unterstützen und voranzutreiben. Ich möchte daher alle innovativen Schulen in Österreich bestmöglich unterstützen, am 11. April werde ich hierzu strukturelle Schritte präsentieren. Weitere wichtige Anliegen sind mir in diesem Zusammenhang die Personalhoheit für Direktoren - die ich für unverzichtbar halte, um Qualität am Standort zu sichern", so Schmied. Weiters nahm die Ministerin auch zu notwendigen Verwaltungsreformen im Bildungsbereich Stellung. "Wir brauchen Klarheit in der Verwaltung. Ich möchte eine einheitliche Zuständigkeit des Bundes für alle Lehrer. Auch in der Verwaltung der Schulgebäude brauchen wir eine einheitliche Zuständigkeit. Zentral erscheint mir auch eine österreichische Qualitätsagentur um bundesweit einheitliche Qualität im Bildungsbereich zu gewährleisten", so Schmied zu diesem Themenbereich.

"Gemeinsam müssen wir Maßnahmen für die Weiterentwicklung des Lebensraums Schule setzen. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit diesem Schulgipfel wichtige Schritte setzen werden"", so Schmied abschließend.
 
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