Zukunftsmodell "Lehre und Matura" präsentiert
Eisenstadt (blms) - Im März 2008 konnte das Burgenland - gegenüber dem Vergleichszeitraum
des Vorjahres - mit einem Plus von 2.700 Beschäftigten und einem Rückgang der Arbeitslosigkeit im Ausmaß
von 7% äußerst positive Wirtschaftsdaten für sich verbuchen. Damit diese erfolgreiche Entwicklung
auch hinkünftig Platz greift, haben sich das Land Burgenland und die Sozialpartner in Kooperation mit den
Bildungsinstituten WIFI, BFI und BUZ dazu entschlossen, mit dem Modell "Lehre und Matura", das am 14.
04. von Landeshauptmann Hans Niessl, Landesrat Dr. Peter Rezar, WK-Präsident Ing. Peter Nemeth sowie AK-Präsident
Alfred Schreiner der Öffentlichkeit präsentiert wurde, Jugendlichen neue Perspektiven zu bieten.
Konkret wird mit dieser Initiative, die ab November 2008 an den Standorten Eisenstadt, Oberpullendorf und Oberwart
startet, Lehrlingen die Möglichkeit geboten, parallel zu ihrer Facharbeiterausbildung, die Reifeprüfung
abzulegen. Durch die Zusammenarbeit mit den Bildungsinstituten ist dieses Modell, mit dem die Durchlässigkeit
des Bildungssystems weiter erhöht wird, flexibel und kann bei zunehmendem Interesse auf weitere Bezirke ausgeweitet
werden. Der Zugang zu dieser gebührenfreien Ausbildung ist für alle offen, wobei bei einem Eingangsgespräch
die Eignung des Lehrlings für das Modell festgestellt werden wird.
Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass zu Beginn dieser neuen Ausbildungsschiene rund 40 Personen an den
Lehrgängen teilnehmen werden. Mittel- und Langfristig ist es das Ziel, dass rund 10% aller Lehranfänger
- also etwa 90 Mädchen und Burschen - sich dieser Herausforderung stellen werden. Insgesamt wird die Ausbildung
900 Stunden dauern. Die Lehrlinge werden einen Tag pro Woche, nämlich jeweils am Freitag, die Schulbank drücken
und in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik sowie einen Fachbereich unterrichtet werden. Die Kosten
für einen Standort werden - für alle vier Jahre - 56.400 Euro betragen. Zusätzlich erhalten Unternehmen,
die ihren Lehrlingen diese Ausbildung ermöglichen, und ihren Lehrling für einen Tag pro Woche freistellen,
in den ersten drei Jahren der Ausbildung 500 Euro, im letzten, prüfungsintensiven Jahr 1.000 Euro. Damit sich
Jugendliche, Eltern und natürlich auch Unternehmer über das neue Ausbildungsmodell informieren können,
wird in den kommenden Wochen eine breite Informationskampagne gestartet. |