EU-Rindfleischproduktion sinkt bis 2014 um fast 6%   

erstellt am
11. 04. 08

Kommission rechnet mit leichter Zunahme der Schweinefleischerzeugung
Wien (bmlfuw/aiz) - Die EU-Tierproduktion wird sich mittelfristig in den Bereichen Schweine- und Geflügelfleisch positiv entwickeln, während bei der Rindfleischerzeugung ein weiterer Rückgang zu erwarten ist. Dies geht aus der Prognose der EU-Kommission für die Agrarmärkte im Zeitraum 2007 bis 2014 hervor, die nunmehr veröffentlicht wurde. Der gesamte Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch soll im Berichtszeitraum um knapp 2% ansteigen.
Die Brüsseler Behörde geht in ihrer Prognose davon aus, dass - parallel zum Abbau der Milchkuhherden - die Bruttoerzeugung an Rindfleisch zwischen 2007 und 2014 um fast 6% auf 7,62 Mio. t sinken wird. Nachdem sich gleichzeitig der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch nur um 3,5% auf 16,7 kg reduzieren dürfte, wird die Union ihren Rindfleischbedarf in den kommenden Jahren durch eine Erhöhung der Einfuhren decken müssen. Während im Vorjahr 588.000 t importiert wurden, soll diese Menge bis 2014 auf etwa 750.000 t zunehmen. Im Gegenzug wird damit gerechnet, dass die Exporte der EU von 114.000 t im Jahr 2007 auf 45.000 t schrumpfen werden. Die Union wird also noch stärker zum Nettoimporteur werden.

Schweinefleisch: Produktion und Konsum nehmen zu
Im Bereich Schweinefleisch wird mittelfristig sowohl ein Anstieg der Produktion als auch des Konsums erwartet. Dabei dürfte die Entwicklung infolge der verstärkten Konkurrenz durch Geflügelfleisch und der erhöhten Futterkosten etwas langsamer als in den vergangenen Jahren ausfallen. Konkret soll die Bruttoerzeugung um knapp 2,5% auf rund 22,7 Mio. t angehoben werden, im selben Ausmaß dürfte der Pro-Kopf-Konsum auf 43,4 kg steigen. Die Kommissions-Experten gehen davon aus, dass aufgrund des zunehmenden Wettbewerbes durch Länder mit niedrigeren Produktionskosten (Brasilien) die EU-Drittlandsexporte von Schweinefleisch im Prognosezeitraum von 1,3 Mio. auf 1,18 Mio. t sinken werden. Der Schweinefleischhandel innerhalb der Union soll dagegen weiter ausgebaut werden. Was die Importe betrifft, so wird sich voraussichtlich an der Größenordnung von etwa 30.000 t nach oben nur wenig ändern.

EU wird zum Nettoimporteur von Geflügelfleisch

Die Aussichten für die EU-Geflügelfleischproduktion sind den Angaben zufolge insgesamt positiv. Die Bruttoerzeugung wird laut Prognose kontinuierlich um 5% auf rund 12 Mio. t erhöht. Der Konsum soll um 6% zunehmen, wobei für 2014 von einem Pro-Kopf-Verbrauch von 24,5 kg ausgegangen wird. Aufgrund der im Jahr 2007 abgeschlossenen Handelsabkommen mit Brasilien und Thailand rechnet die EU-Kommission mit steigenden Importen von Geflügelfleisch. Diese erreichten im Jahr 2007 ein Volumen von rund 772.000 t und sollen auf nahezu 850.000 t angehoben werden. Umgekehrt werden die Exporte von 800.000 auf geschätzte 720.000 t reduziert. Die EU wird damit vom Nettoexporteur zum -importeur.

Rückläufige Schaf- und Ziegenfleischproduktion
Im Bereich Schaf- und Ziegenfleisch wird sich die rückläufige Produktion fortsetzen, bis 2014 dürfte sie um 6% auf 1,03 Mio. t schrumpfen. In ähnlichem Umfang wird auch beim Verbrauch eine Abnahme auf 2,6 kg pro Kopf erwartet. Dem zufolge geht man von einer stabilen Importmenge von knapp 280.000 t aus. Die vergleichsweise sehr geringen Exporte werden sich weiterhin in der Größenordnung von 4.000 t bewegen.
 
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