Bozen (lpa) - Zweifel hatte die EU an den vom Land vorgesehenen Holznutzungsprämien angemeldet: Es
könne sich, so die EU-Kommission, um unerlaubte Betriebsprämien handeln. Falsch, sagt Landeshauptmann
Luis Durnwalder, der der Kommission am 09.04. erklärt hat, dass die Prämien im Sinne einer ökologischen
Bewirtschaftung des Waldes ausgezahlt würden. Mit Erfolg.
Der Landeshauptmann hat die Holznutzungsprämien heute in Brüssel mit dem verantwortlichen Beamten der
EU-Kommission, Rudolf Mögele, diskutiert. "Ich habe klarzumachen versucht, dass die Holznutzungsprämien
keine Betriebsbeihilfen sind, also keine Beiträge, mit denen wirtschaftliche Ziele verfolgt werden",
so Durnwalder. Vielmehr gehe es bei den Prämien darum, eine Bewirtschaftung des Waldes sicherzustellen. "Diese
ist notwendig, wenn Altholz entfernt und so eine Verjüngung des Waldes erreicht werden soll", so der
Landeshauptmann.
Nur ein junger, gesunder Wald sei imstande, die ihm zugeschriebenen Funktionen zu erfüllen. "Im Berggebiet
ist der Wald nicht nur grüne Lunge, sondern bietet auch Schutz vor Naturgefahren und sorgt für das ökologische
Gleichgewicht", erklärte Durnwalder. Allerdings könne die Bewirtschaftung des Bergwaldes nur sichergestellt
werden, wenn diese auch wirtschaftlich sei. "Wir müssen also denen, die die Aufgabe der Waldpflege für
uns übernehmen, die erschwerten Arbeitsbedingungen vergüten", so der Landeshauptmann.
Mit dem Direktor der Landesabteilung Forstwirtschaft, Paul Profanter, und dem Direktor des Landesamts für
Bergwirtschaft, Matthias Zöschg, erklärte Durnwalder Mögele zudem das System der Waldwirtschaft
in Südtirol. "Bei uns findet keine Holzschlägerung im industriellen Ausmaß statt", so
der Landeshauptmann. Vielmehr werde jeder zu schlägernde Baum zuvor von Förstern gekennzeichnet. "So
stellen wir sicher, dass die jungen, gesunden Bäume im Wald verbleiben und die Qualität unseres Waldes
erhalten bleibt", so Durnwalder.
Die Erklärungen des Landeshauptmanns sind auf fruchtbaren Boden gefallen. "Wir reichen noch Unterlagen
ein, um das System der Holznutzung in Südtirol zu belegen, und wenn diese der EU-Kommission genügen,
dann - so hat man uns heute zugesagt - werde den Holznutzungsprämien in Kürze grünes Licht gegeben",
so Durnwalder. |