Innsbruck (universität) - Am 07.04. wurde in Vaduz der Preis des Fürstentum Liechtensteins für
wissenschaftliche Forschung vergeben: Insgesamt 12.000 Euro gehen an drei ForscherInnen der Universität Innsbruck
und der Medizinischen Universität Innsbruck.
Der Preis des Fürstentums Liechtenstein zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen für wissenschaftliche
Forschung an den Innsbrucker Universitäten und wird seit 1983 jährlich vergeben. Guido Wolfinger, der
Schulamtsleiter des Fürstentums Liechtensteins, überreichte am Montag in Vaduz die Preise an Mag. Dr.
Petra Obexer (Medizinischen Universität Innsbruck) sowie an Mag. Dr. Ulrike Jessner-Schmid und Dr.Dr. Jürgen
Huber (Universität Innsbruck). Bei der Vergabefeier hob Wolfinger die hervorragende Zusammenarbeit mit den
Innsbrucker Universitäten hervor. Rektor Karlheinz Töchterle freute sich über die Anerkennung der
wissenschaftlichen Leistungen. „Es ist uns eine Ehre, auch Landesuniversität für Liechtenstein zu sein“,
so Töchterle in seinen Grußworten.
Krebsforschung: Schlüsselmechanismus identifiziert
Mag. Dr. Petra Obexer beschäftigt sich mit der Entstehung und der Therapie kindlicher Krebserkrankungen. Sie
ist am Krebsforschungsschwerpunkt der Medizinischen Universität beteiligt und leitet eine unabhängige
Forschungsgruppe am Tiroler Krebsforschungsinstitut, darüber hinaus ist sie Partnerin im neuen Kompetenzzentrum
ONCOTYROL. Den Liechtensteinpreis erhielt Obexer für eine Untersuchung zum Neuroblastom, einem frühkindlichen
Tumor. Zusammen mit weiteren ForscherInnen konnte sie erstmals zeigen, dass in Neuroblastom-Tumorzellen der sogenannte
Transkriptionsfaktor FKHRL1, der zum Selbstmord von Tumorzellen führt, inaktiv ist. Dieser und die durch ihn
aktivierten Proteine können das natürliche Zelltodprogramm in Gang setzen und in weiterer Folge für
Diagnostik und Therapie des Neuroblastoms interessant sein.
Bedingungen für Mehrsprachigkeit
Mag. Dr. Ulrike Jessner-Schmid ist außerordentliche Universitätsprofessorin am Institut für Anglistik
und bereits seit 1991 an der Universität Innsbruck wissenschaftlich tätig. 2006 habilitierte sich die
zweifache Mutter im Fachbereich Anglistische Linguistik und koordiniert seit Oktober 2006 den Forschungsschwerpunkt
„Mehrsprachigkeit“. Auch ihre mit dem Liechtensteinpreis ausgezeichnete Publikation „Linguistic Awareness of multilinguals:
English as a Third Language“ ist dem Thema Mehrsprachigkeit gewidmet. Jessner-Schmid diskutiert darin kognitive
und psycholinguistische Aspekte des Erwerbs und Gebrauchs von Englisch als Drittsprache und erforscht die Bedeutung
von Sprachbewusstsein bei Mehrsprachigkeit.
Besser nicht informiert als mittelmäßig informiert
Dr.Dr. Jürgen Huber hat sich 2007 mit nur 32 Jahren an der Universität Innsbruck habilitiert.
Der bereits mehrfach ausgezeichnete Betriebswirt und Politikwissenschaftler lehrt und forscht am Institut für
Banken und Finanzen und war bereits Gastprofessor an der amerikanischen Elite-Universität Yale. Den Liechtensteinpreis
erhielt der gebürtige Oberösterreicher für seine Habilitationsschrift „Experimental evidence on
the usefulness of information in financial markets“, in der er die Nützlichkeit von Informationen für
Investoren am Aktienmarkt anhand von Laborexperimenten untersuchte. Zusammen mit seinem Team konnte er nachweisen,
dass mittelmäßig informierte Händler am Aktienmarkt im Schnitt schlechter abschneiden als gänzlich
Uninformierte. „Dies impliziert, dass das Sammeln von Informationen nur dann nützlich ist, wenn es gelingt
Insider zu werden, in allen anderen Fällen ist dies nutzlos oder sograr schädlich“, so Huber.
Anerkennungspreise der Jury
Wie bereits im Vorjahr wurden auch heuer im Rahmen des Liechtenstein-Preises 2007 Anerkennungspreise der Jury für
hervorragend bewertete Arbeiten vergeben. Die Preise wurden am 8. April in Innsbruck von Vizerektor Tillmann Märk
an Mag.Dr. Carolina Schutti, Dr. Domink Markl SJ, MMMMag. DDr. Burkhard Berkmann und PD Dr. Markus Ganzera überreicht.
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