Bartenstein und Faymann: Österreichs Forschungsquote mit kräftigem Zuwachs
Wien (bmvit) - "Unsere Forschungsprogramme zeigen große Wirkung. Die Forschungsquote Österreichs
wird heuer bereits 2,63 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmachen nach 2,55 Prozent im Jahr 2007. Österreich
ist mit zügigem Tempo unterwegs zum Ziel von 3 Prozent bis 2010", sind sich Wirtschaftsminister Martin
Bartenstein und Infrastrukturminister Werner Faymann am 21.04. anlässlich der jüngsten Prognose der Statistik
Austria einig.
Demnach werden die privat finanzierten Forschungsausgaben heuer 64,1 Prozent ausmachen. Auch in Hinblick auf die
Verteilung der Forschungsausgaben - ein Drittel von öffentlicher Hand und zu zwei Drittel aus privater Finanzierung
- sei Österreich gut unterwegs, so die beiden Minister.
Erfreulich sei zudem die Zunahme bei Unternehmens-Forschung. Während die Zahl der Unternehmen mit eigener
F&E zwischen 2004 und 2006 um mehr als 12 Prozent zugelegt hat, erhöhten sich die F&E-Ausgaben im
selben Zeitraum um mehr als 20 Prozent.
In den vergangenen 25 Jahren ist die Forschungsquote Österreichs kontinuierlich angestiegen. 1981 lag sie
noch bei 1,13 Prozent. Zum Vergleich die EU-Daten: der Durchschnitt der EU15 lag 2006 bei 1,91 Prozent, jener der
EU-27 bei 1,84 Prozent. |
F&E-Ausgaben steigen 2008 auf 7,5 Milliarden Euro
Österreichische Forschungsquote mit 2,63% des BIP deutlich über dem EU-Schnitt
Wien (statistik austria) - Die österreichischen Bruttoinlandsausgaben für Forschung und
experimentelle Entwicklung (F&E) – also die Gesamtsumme der Ausgaben für in Österreich durchgeführte
F&E – werden 2008 2,63% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) erreichen und gegenüber 2007 um 8,1% steigen.
Somit werden im heurigen Jahr gemäß der neuesten Schätzung der Statistik Austria für in Österreich
durchgeführte F&E voraussichtlich insgesamt 7,51 Mrd. Euro ausgegeben werden.
Von den gesamten Forschungsausgaben 2008 wird mit 48,6% (rund 3,65 Mrd. Euro) der größte Anteil von
der Wirtschaft finanziert werden. 35,5% (rund 2,7 Mrd. Euro) wird der öffentliche Sektor beitragen (Bund rund
2,22 Mrd. Euro, Bundesländer rund 371 Mio. Euro, sonstige öffentliche Einrichtungen wie Gemeinden, Kammern,
Sozialversicherungsträger rund 75 Mio. Euro). 15,5% werden vom Ausland und 0,4% (rund 31 Mio. Euro) vom privaten
gemeinnützigen Sektor finanziert werden. Die Finanzierung durch das Ausland (rund 1,16 Mrd. Euro) stammt zum
überwiegenden Teil von mit heimischen Unternehmen verbundenen europäischen Unternehmen, die Österreich
zum Forschungsstandort gewählt haben, und schließt die Rückflüsse aus den EU-Rahmenprogrammen
für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration ein.
Anstieg der österreichischen Forschungsquote auf 2,63%
Für Vergleichszwecke werden die Bruttoinlandsausgaben für F&E als Prozentsatz des Bruttoinlandsprodukts
(auch “Forschungsquote“ genannt) ausgedrückt. Diese Kennzahl ist für Österreich seit 1981 von 1,13%
auf 2,63% im Jahre 2008 angestiegen und hat in den letzten Jahren gemäß der neuesten Globalschätzung
der Statistik Austria den EU-Durchschnitt deutlich übertroffen. Die neuesten Vergleichsdaten liegen für
2006 vor: Demnach beträgt diese Kennzahl für den EU-15-Durchschnitt 1,91%, für den EU-27-Durchschnitt
1,84% und für Österreich 2,49%.
Aus der aktuellen Globalschätzung, im Zuge derer für die Hochrechnung der österreichischen Bruttoinlandsausgaben
für F&E bereits erste Teilergebnisse der Erhebung über Forschung und experimentelle Entwicklung der
Statistik Austria über das Jahr 2006 herangezogen wurden, geht neben einer weiteren Steigerung der F&E-Finanzierung
durch den Bund auch eine Zunahme der F&E-Leistungen des Unternehmenssektors hervor. Im Vergleich zum Vorjahr
wird 2008 die Finanzierung durch den Bund um 8,9% steigen, die F&E-Finanzierung durch den Unternehmenssektor
wird um 10,2% über der des Vorjahres liegen.
Betrachtet man die Entwicklung der Bruttoinlandsausgaben für F&E in den letzten Jahren, so zeigt sich,
dass sie im Jahre 2008 um 8,1% über dem Vorjahresniveau, um 43,1% über dem Niveau von 2004, um 86,5%
über dem Niveau von 2000 und 121% über den F&E-Ausgaben des Jahres 1998 liegen werden.
Ein Vergleich der durchschnittlichen jährlichen Veränderung der Bruttoinlandsausgaben für F&E
sowie der F&E-Finanzierung durch den Bund und durch die Wirtschaft mit der Entwicklung des nominellen BIP für
den Zeitraum 2000 bis 2008 ergibt, dass der durchschnittliche jährliche Zuwachs des BIP seit 2000 3,9% beträgt,
der der Bruttoinlandsausgaben für F&E 8,1%, der der F&E-Finanzierung durch den Bund 7,7% und der der
F&E-Finanzierung durch die Wirtschaft 10,1%.
Auf der Grundlage der Ergebnisse der F&E-statistischen Vollerhebungen sowie sonstiger aktuell verfügbarer
Unterlagen und Informationen, insbesondere der F&E-relevanten Voranschlags- und Rechnungsabschlussdaten des
Bundes und der Bundesländer, wird von der Statistik Austria jährlich die Globalschätzung der österreichischen
Bruttoinlandsausgaben für Forschung und experimentelle Entwicklung (F&E) erstellt. Im Rahmen der jährlichen
Erstellung der Globalschätzung erfolgen, auf der Basis von neuesten Daten, jeweils auch rückwirkende
Revisionen bzw. Aktualisierungen. Den Definitionen des weltweit (OECD, EU) gültigen und damit die internationale
Vergleichbarkeit gewährleistenden Frascati-Handbuchs entsprechend wird die Finanzierung der Ausgaben der in
Österreich durchgeführten Forschung und experimentellen Entwicklung dargestellt. Gemäß diesen
Definitionen und Richtlinien ist die ausländische Finanzierung von in Österreich durchgeführter
F&E sehr wohl einbezogen, hingegen österreichische Zahlungen für im Ausland durchgeführte F&E
ausgeschlossen (Inlandskonzept). |