Wien (sk) - Nach dem Besuch einer Delegation von EU-Parlamentariern im Kosovo erklärt der SPÖ-Europaabgeordnete
und Vizepräsident der SPE-Fraktion, Hannes Swoboda, am 21.04. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst: "Es
ist viel guter Wille der kosovarischen Regierung zur Umsetzung des Athisaari-Plans vorhanden. Die Zeit drängt
aber, um allen Minderheiten, insbesondere der serbischen Bevölkerungsgruppe zu helfen. Die offizielle Haltung
hinsichtlich des Aufbaus eines neues und multiethnischen Kosovos, der auch in der neuen Staatsflagge zum Ausdruck
kommt, findet nicht überall in der Bevölkerung Rückhalt."
Die Albanisierung vieler Dörfer durch Vertreibung der Serben habe viele Menschen aus dieser Bevölkerungsgruppe
in eine schlimme Lage versetzt. Die Politik der Mehrheit der Belgrader Regierung bewirke zudem eine Spaltung der
serbischen Bevölkerung des Kosovo und motiviere die Menschen eher zur Abwanderung als zur Rückkehr, so
Swoboda weiter.
"Die EU muss die wirtschaftliche Entwicklung des Landes insgesamt und insbesondere die serbische Bevölkerungsgruppe
unterstützen. Vor allem geht es um einen Ausbau der Landwirtschaft, um die massiven Importe zu reduzieren.
Weiters sollte ein umweltfreundliches Energiekonzept umgesetzt werden", erklärte Swoboda. Aber jede Unterstützung
des Landes müsse an die Umsetzung der Minderheitenrechte gebunden werden. Die Zusagen der albanischen Mehrheit
und der Europäischen Union für ein multiethnisches Kosovo dürften keine leeren Versprechen bleiben,
schloss der Europaabgeordnete. |