Außenministerin traf den Generalsekretär der Arabischen Liga,
Amre Moussa
Wien (bmeia) - "Wir wollen und brauchen eine belastbare arabisch-europäische Partnerschaft
des 21. Jahrhunderts. Die Europäische Union und die Arabische Liga verstehen sich als breite Allianz der Mäßigung
und der Modernität", erklärte Außenministerin Ursula Plassnik am 16.04. anlässlich einer
gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Amre Moussa. "Mit dem erstmaligen
Treffen der Außenminister beider Organisationen im Februar in Malta haben wir eine neue Dimension der Zusammenarbeit
eröffnet", so die Ministerin, die daran erinnerte, dass EU und Arabische Liga mit gemeinsam 49 Mitgliedstaaten
ein Viertel der UNO-Mitglieder umfassen.
Moussa und Plassnik unterstrichen die enge Zusammenarbeit Österreichs, der EU und der Liga im Nahost-Friedensprozess.
"2008 muss im Nahen Osten ein Jahr der Resultate sein", betonte Plassnik. "Man kann und darf nicht
länger vor den sogenannten Kernthemen zurückschrecken, wie Grenzen, Jerusalem, Siedlungen und Flüchtlingsrückkehr.
Der Verhandlungsprozess, der unter Mühen weitergeht, muss energisch vorangetrieben werden. Dazu gehört
auch eine spürbare Verbesserung der Lebensbedingungen für die Menschen in der Region. Nur so werden sie
Vertrauen in den Friedensprozess fassen können. Extremisten und Friedensverweigerer gibt es in der Region
schon genug."
In dieser schwierigen Phase sei es entscheidend, die Hauptpartner im Nahost-Prozess zu unterstützen "Es
geht nicht darum, jetzt eigene Initiativen zu lancieren, sondern die konkret auf dem Tisch liegenden Fragen konsequent
anzugehen. Österreich ist bereit, jede benötigte Unterstützung - multilateral oder bilateral - zu
leisten."
Zugleich unterstrich die Ministerin, dass die internationale Staatengemeinschaft nur unterstützend eingreifen
könne. "Der notwendige politische Wille muss aus der Region selbst kommen". Die Arabische Liga habe
dabei mit der sogenannten arabischen Friedensinitiative "einen Meilenstein gesetzt". "Die EU unterstützt
diese Initiative ebenso wie die Vermittlungsbemühungen der Liga im Libanon. Am 22. April wird der 17. Anlauf
in der libanesischen Präsidentenwahl unternommen. Ein Durchbruch in dieser Frage wäre nicht nur für
den Libanon, sondern für die gesamte Region wichtig."
Plassnik betonte das langjährige Engagement Österreichs im Nahen Osten und in der arabischen Welt. "Mit
der Nahost-Frauenkonferenz im Mai 2007 in Wien haben wir einen eigenen Akzent gesetzt. Alle Kräfte der Gesellschaften
- auch die Frauen - müssen in den Versöhnungsprozess einbezogen werden. Mit der Folgekonferenz Anfang
Juni in Athen werden wir die Arbeit am gezielten Netzwerken von Frauen quer über die Grenzen von Politik und
Religion hinweg fortsetzen." Die Ministerin wiederholte dabei ihren Vorschlag, aufbauend auf dem Human Development
Report 2005 zur Lage der Frauen in der arabischen Welt einen gemeinsamen Bericht der EU und der Arabischen Liga
zu erarbeiten. |