Staatssekretär Hans Winkler zu Besuch in den Niederlanden
Den Haag (bmeia) - "Es gibt weltweit keinen Masterplan, wie wir konfliktgeschädigten Gesellschaften
dazu verhelfen können, ihren eigenen Weg zu finden. Die Aufdeckung der Wahrheit und die Vergangenheitsbewältigung,
einschließlich der Verfolgung von Straftaten, wie Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen,
spielen aber eine wesentliche Rolle. Der Internationale Strafgerichtshof und der Internationale Strafgerichtshof
für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) sind zu Garanten gegen Straflosigkeit geworden", so Staatsekretär
Hans Winkler nach seinen Gesprächen mit dem Präsidenten des Internationalen Strafgerichtshofes für
das ehemalige Jugoslawien Fausto Pocar und dem Präsidenten des Internationalen Strafgerichtshofes Philippe
Kirsch.
"Österreich hat der engen Zusammenarbeit mit dem Internationalen Strafgerichtshof immer große Bedeutung
beigemessen. Daher ist es uns ein Anliegen, dass die weltweite strafrechtliche Zusammenarbeit nicht nur einer Vertiefung
und Intensivierung bedarf, sondern auch einer Ausweitung auf zahlreiche weitere Staaten", so Winkler
Der Staatssekretär appellierte an die Länder auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien, insbesondere
an die serbische Regierung, sich klar zur Zusammenarbeit mit dem Internationalen Strafgerichtshof für das
ehemalige Jugoslawien zu bekennen und entsprechende konkrete Schritte zu setzten. "Es geht um Recht und Gerechtigkeit
und die Aufarbeitung der Geschichte auf dem Gebiet des eigenen Staates. Serbien gehört zu Europa. Die EU hat
großes Interesse daran, dass Serbien diesen ihm zustehenden Platz einnimmt und den europäischen Weg
fortsetzt."
Inhalt der Gespräche mit Europaminister Frans Timmermans waren unter anderem der EU-Reformvertrag, insbesondere
die Präzisierung und Umsetzung der vorgesehen Anpassungen für den Fall des Inkrafttretens des Vertrages
Anfang 2009 und die Europäische Nachbarschaftspolitik.
Weiterer Punkt des Besuches in den Niederlanden war ein Vortrag am Clingendael Insititut für Internationale
Beziehungen zum Thema "Europaen Integration: The Benefits for each citizen2". |