Informelle Tagung des EU-Wettbewerbsrates - KMU als Rückgrat der europäischen Wirtschaft
fit machen
Brdo/Slowenien / Wien (bmwa) – „Die globalen Konjunkturaussichten haben sich eingetrübt, die
Inflation ist zu hoch. Die Finanzkrise verteuert Finanzierungs- und Kreditkosten für Unternehmen. All dies
sind Anzeichen dafür, dass deutlich mehr getan werden muss, um Wachstum zu fördern. Dem Wettbewerb ist
ein höherer Stellenwert einzuräumen“, sagte Wirtschaftsminister Martin Bartenstein am 16.04. im Rahmen
der Informellen Tagung des EU-Wettbewerbsfähigkeitsrates im slowenischen Brdo.
Größeres Augenmerk müsse dabei vor allem den Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU) gelten. Diese
würden EU-weit 99 Prozent aller Betriebe und 75 Prozent aller Arbeitsplätze bieten und so das Rückgrat
der europäischen Wirtschaft darstellen. Doch im grenzüberschreitenden Handel – sei es nun im EU-Binnenmarkt
oder mit Drittstaaten – seien lediglich acht Prozent der KMU aktiv. „Die Rahmenbedingungen für die meist regional
ausgerichteten KMU müssen verbessert werden, damit sie mehr exportieren“, so Bartenstein. Dies umfasse auch
den EU-Binnenmarkt und die Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie.
Außerdem seien der Zugang zu unterschiedlichen Finanzierungsformen zu fördern bzw. zu verbessern, die
Verwaltungslasten zu reduzieren, der Innovationsschutz zu verbessern und der Zugang zum öffentlichen Beschaffungswesen
einfacher zu gestalten. Konkrete Maßnahme dafür: Das „Think Small First“-Prinzip, das 2006 unter österreichischem
EU-Vorsitz festgeschrieben wurde und die KMU zur Maßgröße für EU-Recht und EU-Maßnahmen
gemacht hat. Zudem sprach sich Bartenstein neuerlich für eine umfassende Reduktion der Verwaltungskosten für
Unternehmen von 25 Prozent aus. Auch bei staatlichen Beihilfen müsse ein größerer Anteil – derzeit
sind es zwölf Prozent - für KMU reserviert werden. |