Raab-Schaum: Versöhnliche Worte bei Gipfeltreffen in Szombathely
Szombathely/Graz (lk) - Mit einem Erfolg und versöhnlichen Worten in Sachen Raab-Schaum begann
am 24.04. die zweitägige Ungarn-Reise von Landeshauptmann Mag. Franz Voves und einer steirischen Delegation.
Sowohl der steirische Regierungschef als auch seine ungarischen Gesprächspartner unterstrichen nach einem
Arbeitstreffen, die "konstruktiver Zusammenarbeit." Das im vergangenen Jahr beschlossene Aktionsprogramm
werde exakt eingehalten beziehungsweise sogar beschleunigt. Die Magyaren zeigten sich zufrieden mit den bisherigen
steirischen Maßnahmen, baten aber um zügigere Erteilung von diesbezüglichen Baubewilligungen.
An dem Arbeitstreffen nahmen von ungarischer Seite Umweltstaatssekretär Laszlo Kothai, der Präsident
der Region Westpannonien, Csaba Molnar, sowie aus Szombathely der Bürgermeister György Ipkovich teil.
Aus der Steiermark war auch Umweltlandesrat Ing. Manfred Wegscheider angereist, der wie Landeshauptmann Voves auf
die "wesentlich verschärften Umweltauflagen" für die Bewilligungen verwies. LH Voves unterstrich
auch die Bereitschaft der öffentlichen Hand, die mit rund 1,7 Millionen Euro Unterstützung eine raschere
Realisierung unterstützt. Der Landeschef gab aber zu bedenken, dass vor allem in der Lederfabrik in Wollsdorf
eine völlige Stilllegung für die Dauer der Baumaßnahmen kaum möglich sei. Ein Großteil
der rund 900 Mitarbeiter sei der unteren Einkommensschicht zuzuordnen und "an deren Arbeitsplätzen hängen
ganze Familienschicksale".
Der ungarische Umweltstaatssekretär Kothay forderte von Voves "die Belastungen fortlaufend zu kontrollieren
und bei Nichteinhaltung der Grenzwerte entsprechende Strafverfahren einzuleiten". Ab Juli soll zudem ein Novum
in der Zusammenarbeit anlaufen: Während österreichische Experten in Ungarn Gewässerproben ziehen
dürfen, testen die Ungarn auch die Flüsse auf österreichischer Seite.
Gleichzeitig vereinbarten die Politiker, verstärkt gemeinsame EU-Projekte zur realisieren und auch in einer
gemeinsamen Initiative die Region Adria-Alpen-Pannonia weiter aufzuwerten, wo die westpannonischen Komitate seit
22 Jahren - damals absolut einmalig im politisch geteilten Europa - in der 1978 gegründeten Arbeitsgemeinschaft
Alpen-Adria mitarbeiten.
Nach dem Gespräch reiste die Delegation nach Budapest zu weiteren Wirtschafts-Terminen. Am Freitag wird Landeshauptmann
Voves der Eröffnung der Biodieselanlage der Rossi Biofuel in Komarom beiwohnen. An diesem Unternehmen ist
mehrheitlich der steirischen Unternehmer und ungarische Honrorarkonsul Rudi Roth beteiligt, der ungarische Ölkonzern
MOL hält 25,1 Prozent. |