Globale Dimension muss mit berücksichtigt werden
Wien (bmvit) - Staatssekretärin Christa Kranzl sieht sich in ihrer kritischen Haltung
zum Biosprit bestätigt. "Nach Deutschland rückt nun auch Luxemburg von der verpflichtenden Beimischung
von zehn Prozent Biosprit ab. Auch Großbritannien nimmt bereits eine kritischere Haltung ein. Die bestehenden
begründeten Bedenken müssen ernst genommen und die globale Dimension mit berücksichtigt werden",
so Kranzl. Auch der heimischen Innenpolitik bleibe eine offene und ehrliche Diskussion nicht erspart. Zu viele
Fragen seien zu diesem Themenbereich noch offen. "Wir sind global mit enormen Preissteigerungen im Lebensmittelbereich
konfrontiert. Die Lebensmittelproduktion muss daher Vorrang vor der Energiepflanzenproduktion haben", betont
Kranzl neuerlich. Auch die Abholzung der Regenwälder und die Forcierung von Monokulturen müssen in Europa
in die Diskussion mit einbezogen werden.
Kranzl unterstützt daher die Initiative von sozialdemokratischen Abgeordneten der Europäischen Union
(EU) zu einem Umdenken innerhalb der EU. "Die zehn Prozent Beimischung von Biosprit sollte zumindest solange
ausgesetzt werden, bis die zweite Generation von Biotreibstoffen - die aus zellulosehaltigen Abfällen gewonnen
wird - ausgereift und marktreif ist", betont die Staatssekretärin. Bevor man neue Regelungen gesetzlich
verankere, sollten alle Problemfelder, die damit verbunden sind einer genauen Überprüfung unterzogen
und gründlich diskutiert werden. "Auch wenn europäische Interessensvertretungen in dieser Frage
Druck ausüben, muss der Blick über den Tellerrand Europas erfolgen", so Kranzl abschließend. |