Kranzl: Biosprit - Bedenken müssen ernst genommen werden   

erstellt am
24. 04. 08

Globale Dimension muss mit berücksichtigt werden
Wien (bmvit) - Staatssekretärin Christa Kranzl sieht sich in ihrer kritischen Haltung zum Biosprit bestätigt. "Nach Deutschland rückt nun auch Luxemburg von der verpflichtenden Beimischung von zehn Prozent Biosprit ab. Auch Großbritannien nimmt bereits eine kritischere Haltung ein. Die bestehenden begründeten Bedenken müssen ernst genommen und die globale Dimension mit berücksichtigt werden", so Kranzl. Auch der heimischen Innenpolitik bleibe eine offene und ehrliche Diskussion nicht erspart. Zu viele Fragen seien zu diesem Themenbereich noch offen. "Wir sind global mit enormen Preissteigerungen im Lebensmittelbereich konfrontiert. Die Lebensmittelproduktion muss daher Vorrang vor der Energiepflanzenproduktion haben", betont Kranzl neuerlich. Auch die Abholzung der Regenwälder und die Forcierung von Monokulturen müssen in Europa in die Diskussion mit einbezogen werden.

Kranzl unterstützt daher die Initiative von sozialdemokratischen Abgeordneten der Europäischen Union (EU) zu einem Umdenken innerhalb der EU. "Die zehn Prozent Beimischung von Biosprit sollte zumindest solange ausgesetzt werden, bis die zweite Generation von Biotreibstoffen - die aus zellulosehaltigen Abfällen gewonnen wird - ausgereift und marktreif ist", betont die Staatssekretärin. Bevor man neue Regelungen gesetzlich verankere, sollten alle Problemfelder, die damit verbunden sind einer genauen Überprüfung unterzogen und gründlich diskutiert werden. "Auch wenn europäische Interessensvertretungen in dieser Frage Druck ausüben, muss der Blick über den Tellerrand Europas erfolgen", so Kranzl abschließend.
 
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