Mehr Fläche und größere Betriebseinheiten im Erwerbsobstbau   

erstellt am
23. 04. 08

Wien (statistik austria) - Bei der von der Statistik Austria mit Stichtag 1. Juni 2007 durchgeführten umfassenden Erhebung der österreichischen Erwerbsobstanlagen wurden nur noch rund 4.200 Erwerbsobstbaubetriebe gezählt; die kultivierte Fläche sowie die Anzahl der Obstbäume erhöhten sich jedoch merklich.

Der Rückgang der Betriebsanzahl war bereits bei der letzten vergleichbaren Erhebung im Jahr 2002 deutlich feststellbar gewesen: Gegenüber 1997 hatte es im Jahr 2002 um 10% weniger Betriebe gegeben. Diese Entwicklung setzte sich auch in den letzten 5 Jahren fast linear fort, womit 2007 um 8% weniger Betriebe als 2002 gezählt wurden.

Mit 24,7 Mio. Obstbäumen standen rund 3 Mio. Bäume mehr zur Verfügung als 2002 (+14%). Von dieser Zunahme waren besonders Apfelanlagen betroffen, aber auch bei Marillen und Kirschen waren deutlich höhere Baumzahlen zu verzeichnen. Das wirkte sich auch auf die Pflanzdichte aus, die sich bei Kernobstanlagen durchschnittlich um 236 Bäume (+9%) und bei Steinobstanlagen um 125 Bäume (+18%) pro Hektar erhöhte.

Die aus Baumzahl und Pflanzweite berechnete Gesamtobstfläche ergab zum Stichtag ein Ausmaß von 12.400 ha, was einer Zunahme von 7% (790 ha) gegenüber der letzten Erhebung entsprach. 7.700 ha oder 62% waren mit Kernobstkulturen bepflanzt, womit sich diese Fläche gegenüber 2002 zwar vergrößerte, der prozentuelle Anteil aber um 2 Punkte zurückging. Der relative Anteil von Beerenobst erhöhte sich mit 1.900 ha auf 15%, während der von Steinobstanlagen mit 1.400 ha oder 12% weitgehend konstant blieb. Auf 1.200 ha (10%) wurde Holunder kultiviert, Walnüsse und Edelkastanien nahmen eine Fläche von 143 ha (1%) ein.

Die stärkste Flächenzunahme war mit fast 280 ha bei Äpfeln zu verzeichnen, die mit insgesamt 7.200 ha (+4% zu 2002) nach wie vor die wichtigste in Österreich kultivierte Obstart (58% der Gesamtobstfläche) repräsentierten. Eine deutliche Flächenzunahme ergab sich auch bei Beerenobst (ausgenommen Holunder), wo sich die Fläche um 200 ha auf 1.900 ha vergrößerte (+12%). Auch Holunder wurde wieder verstärkt kultiviert, wodurch gegenüber 2002 nun 140 ha (13%) mehr - insgesamt 1.200 ha - zur Verfügung standen. Eine beachtliche Flächenausweitung aufgrund von Neuauspflanzungen war in den letzten 5 Jahren auch bei Marillen (+26% auf 590 ha), Birnen (+8% auf 510 ha), Kirschen (+41% auf 240 ha) und Walnüssen (+69% auf 125 ha) zu verzeichnen. Die Flächen von Zwetschken (-12% auf 350 ha), Pfirsichen (24% auf 210 ha) und Weichseln (-28% auf 37 ha) hingegen erwiesen sich als rückläufig, wobei aber nur bei den letztgenannten beiden Obstarten gleichzeitig auch die Baumzahlen abnahmen.

442 Betriebe (10%) waren anerkannte Bio-Betriebe mit einer Fläche von 1.100 ha; die meisten davon befanden sich in Niederösterreich (171) und der Steiermark (138). Mehr als die Hälfte (51%) der biologisch bewirtschafteten Gesamtfläche wurde von Kernobst eingenommen, 18% von Beerenobst, 14% von Holunder, 9% von Steinobst und 8% von Walnüssen und Edelkastanien.

Als häufigster Vermarktungsweg wurde - auf die Anbaufläche bezogen - der Absatz über eine Erzeugerorganisation genannt (49%), gefolgt von Handel und Direktvermarktung (je 22%); 7% der Flächen wurden für Verarbeitungszwecke kultiviert.
 
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