In den USA liegen 40% des Weltmarktes für Umwelttechnik – anstehende Investitionen im Umweltbereich
bieten Chancen für Austro-Unternehmen
Wien (awo/pwk) - „Das steigende Umweltbewusstsein, strengere Gesetze und teurer werdende Ressourcen
werden in den nächsten Jahren in den USA für eine verstärkte Nachfrage nach innovativen europäischen
Lösungen im Umweltbereich sorgen“, erwartet Franz Rößler, österreichischer Handelsdelegierte
in Chicago. Um am stark umkämpften US-Markt punkten zu können, bedarf es aber innovativer Nischenprodukte
und professioneller US-Vermarktung, so lautet das Credo der jetzt vorgestellten Studie „Opportunities for Austrian
Environmental Technologies in the U.S. – water & waste water, solid waste & recycling, air emissions control“,
die von der Außenhandelsstelle Chicago in Auftrag gegeben wurde.
USA: Weltweit wichtigster Markt für Umwelttechnologien und Umweltschutz
Laut Studienautor Thomas Neal (Global Strategy, Inc.) bestehen die besten Marktchancen für Technologien, die
Altstoffe wie Schrott und Papier wiederverwerten und bei dabei teure Energien einsparen. Auch bei der dringend
nötigen Modernisierung der stark veralterten Infrastruktur in vielen US-Städten gibt Geschäftspotentiale.
Mit einem aus der Internationalisierungsoffensive „go international“ finanzierten Umweltschwerpunkts will die Außenwirtschaft
Österreich (AWO) gemeinsam mit den österreichischen Außenhandelsstellen in den USA heimische Firmen
verstärkt auf die Chancen am US-Markt aufmerksam machen. „Der Marktaufbau ist derzeit dank des niedrigen Dollars
‚im Sonderangebot’ möglich“, so Rößler. Erfolgsrezepte für den US-Markterfolg seien neben
technischer Nischenkompetenz ein langfristig ausgelegter Marketingplan und die Bereitschaft, in den ersten zwei
bis drei Jahren in den Markteinstieg zu investieren. Die USA sind mit 296 Mrd. US-Dollar Marktvolumen (2007) der
weltweit wichtigste Markt für Umwelttechnologien und Umweltschutz wird in den nächsten Jahren eine noch
größere Rolle spielen. Vor allem im Infrastrukturbereich (Wasser/Abwasser, Abfall) und im Bereich Luftreinhaltung
sind hohe Investitionen notwendig und zu erwarten.
Österreichische Unternehmen sind am US-Umweltmarkt aktiv
Schon jetzt sind österreichische Unternehmen am US-Umweltmarkt aktiv: Im Müllbereich liefern etwa die
Firmen Komptech, Untha Shredding und HMH Engineering/Rubble Master Anlagen zur Zerkleinerung von Müll, Ästen
und Bauschutt. Im Abluftbereich hat die Austrian Energy & Environment (AE&E) erst kürzlich einen wichtigen
Auftrag für die Lieferung eines Wirbelschichtkessels gewonnen, weil sie als einziger Anbieter die hohen Umweltauflagen
für die Emissionswerte erfüllen konnte. Die AVL in Graz profitiert von den immer strenger werdenden Abgas-
und den neuen Verbrauchslimits bei Pkw und entwirft die passenden Motoren. Im Abwasserbereich setzen auch US-Firmen
auf die Schlammbehandlung und die Pumpen der Grazer Andritz AG. Die Fa. s::Can aus Wien wertet US-Messdaten für
die Wasserqualität über den Atlantik in Wien aus. |