Oberösterreich braucht mehr Biobäuerinnen und Bauern, um die
steigende Nachfrage nach heimischen Bioprodukten decken zu können
Linz (lk-ooe) - "Im letzen Jahr hatte unser Bundesland die höchste Bio-Steigerungsrate,
ein Plus von 9,5 % bei den Biobetrieben und einen Flächenzuwachs von 5019 ha", erläutert Präsident
ÖR Hannes Herndl die Fakten.
Österreichweit lag der Zuwachs bei durchschnittlich 2,7 % mit insgesamt rund 10.000 Hektar. Die Hälfte
der Umstellungsflächen liegt somit in Oberösterreich. Oberösterreich ist weiters eines von drei
Bundesländern (auch noch Niederösterreich und das Burgenland) das konti-nuierlich bei Biobetrieben einen
Zuwachs zu verzeichnen hat. In Oberösterreich werden ins-gesamt 11,4 % der Flächen biologisch bewirtschaftet.
Betriebszweige wie der Biolandbau können sich nur dann durchsetzen, wenn es Konsumen-tInnen gibt, die vom
Nutzen dieser Lebensmittel überzeugt sind. Die oö. Landwirtschaft will für alle den Tisch decken
und das gelingt durch die Zusammenarbeit mit Verarbeitern und dem Lebensmittelhandel. Dieses Zusammenspiel hat
den Markt für Bioprodukte zu einer Erfolgsgeschichte gemacht. Österreich war und ist das Bioland Nr.
1 in Europa. Die kontinu-ierliche Zusammenarbeit und die gemeinsame Strategie wird jetzt nochmals durch das öster-reichweite
Bioaktionsprogramm unterstützt, damit die positive Stimmung für Bioprodukte auch mit inländischen
Bioprodukten umgesetzt werden kann.
Beim Bioaktionsprogramm arbeiten Lebensministerium, Bio Austria, Landwirtschaftskam-mern, AMA und die drei Großen
im Lebensmittelhandel - Rewe, Spar, Hofer - zusammen. Geplant ist bis 2010 eine Steigerung der Bioflächen
auf 20 %, den Marktanteil von Biofleisch und -fleischwaren zu erhöhen und die Ankurbelung des heimischen Biogemüseanbaus.
Zu-sätzlich wird es in der Konsumentenansprache die unterschiedlichsten Aktivitäten geben.
In Oberösterreich gibt es seit 20 Jahren die Zusammenarbeit zwischen Bioverbänden und der Landwirtschaftskammer.
1988 wurde die Spezialberatung für Biobetriebe gestartet.
Die LK OÖ wird die Beratung ausbauen und zusätzlich Beratungskräfte dafür bereitstellen. Genau
so wichtig ist die Intensivierung der Bildungsarbeit. Insgesamt haben sich seit 2001 3118 Bäuerinnen und Bauern
in 167 Veranstaltungen nur in Bezug auf Biorichtlinien und Standards weitergebildet. Der Bioeinführungskurs,
der verpflichtend zu Beginn der Umstel-lung zu besuchen ist, umfasst insgesamt vier Tage und eine Betriebsexkursion.
"Im Bioland-bau wird von den BetriebsführerInnen professionell gearbeitet", ist Herndl überzeugt.
Schwerpunkte der oberösterreichweiten Biooffensive sind die Bereiche Schweinezucht und Schweinemast, Ackerbau
und der Gemüseanbau.
"Die Informationsarbeit für Schweinebetriebe haben wir in den letzten Monaten bereits ge-startet. Gerade
im Bioschweinebereich ist die Umstellung eine große Herausforderung in Bezug auf Einhaltung der Bio-Tierhaltungsrichtlinien
mit Auslaufhaltung für die Tiere", erklärt Herndl.
Auch im Ackerbau braucht es einen kontinuierlichen Zuwachs der Betriebe, um dadurch die Futtergrundlagen im Inland
decken zu können, weil es im Biolandbau reine Grünlandbetriebe mit Tierhaltung gibt, die auf Futterzukäufe
angewiesen sind.
Im Gemüsebau ist die Offensive noch am Beginn. Hier soll in den nächsten drei Jahren durch Intensivierung
des Beratungsangebotes mehr Biogemüse auf den Markt gebracht werden. Es sind nicht nur die Erzeuger gefragt,
sondern wie in anderen Bereichen auch, die Verarbeiter. Biogemüse ist der Bereich, in dem am meisten Importe
zu verzeichnen sind.
"Diese gemeinsame Strategie aller Partner im Biosegment ist ein Gewinn, weil alle Bundes-länder mit ihren
regionalen Produktionsschwerpunkten gut abgestimmt und überregional zu-sammenarbeiten und dadurch die Marktpotenziale
im Inland klar im Auge haben", erläutert Herndl abschließend. |