SozialMarie 2008: Projekt der Justizanstalt Suben wurde ausgezeichnet   

erstellt am
05. 05. 08

Justizministerin Berger unterstützt im Rahmen ihres Ehrenschutzes das Projekt "Frauen-Rechtsschutz"
Wien (bmj) - Die "SozialMarie 2008", der Preis für innovative Sozialprojekte, wurde am 1. Mai zum vierten Mal vergeben. Auch ein Projekt der Justizanstalt Suben wurde dabei prämiert. Justizministerin Maria Berger und Schwimmweltmeister Markus Rogan übernahmen im heurigen Jahr den Ehrenschutz und entschieden, sich zusätzlich für jeweils eines der Preisträgerprojekte in Zukunft verstärkt einzusetzen.

„Viele wichtige Zielsetzungen der Justizpolitik können nur mit aktiver Unterstützung durch eine engagierte und innovative Sozialarbeit verwirklicht werden. Als ich im Frühjahr 2007 erstmals an der Verleihung der SozialMarie teilgenommen habe, war ich begeistert von der Qualität der innovativen Projekte und dem vielfältigen sozialen Engagement. Daher war es mir als Justizministerin ein besonderes Anliegen, den Ehrenschutz für die SozialMarie 2008 zu übernehmen. Besonders freut es mich, dass dieses Jahr ein engagiertes Projekt im Strafvollzug ausgezeichnet worden ist“, erläuterte Berger nach der Preisverleihung.

Die Arbeitsbereiche des Justizministeriums sind sehr vielfältig und reichen oftmals stark in den sozialen Bereich hinein. Justizpolitik ist daher oft auch Sozialpolitik, zum Beispiel wenn es um familienrechtliche Fragen, den Zugang zum Recht oder den Strafvollzug geht. Das Projekt SBS (Small Business Starter) der Justizanstalt Suben, das den zweiten Platz bei der SozialMarie 2008 erhalten hat, ermöglicht ausländischen Insassen beispielsweise eine berufliche und daher auch soziale Perspektive in ihrem Heimatland. Eine Gruppe von zehn Strafgefangenen aus Schwarzafrika, die nach der Haft das Bundesgebiet verlassen müssen, erwerben während zehn Monaten in fünf anstaltseigenen Handwerksbetrieben praktische Fähigkeiten mit anschließender Weiterbeschäftigung, begleitet vom Erlernen der deutschen Sprache, Staatsbürgerkunde, wirtschaftlichem Rechnen und EDV. Sie sollen damit in ihrem Heimatland einen Handwerksbetrieb eröffnen und so ihren Lebensunterhalt verdienen können. Die Jury der SozialMarie würdigte das Projekt wie folgt: „ Eine gesellschaftlich nicht gerade hoch geachtete Zielgruppe – schwarz, straffällig, abzuschieben – erfährt mit und in diesem ‚eingeschlossenen’ Projekt eine spezielle Wertschätzung. Eine notwendigerweise rigide Struktur zeigt erfrischend kreativen Pragmatismus im Umgang mit konkret beobachtetem Bedarf. Hohe Motivation sowohl bei den Projektbetreibern als auch bei den im Projekt lernenden und arbeitenden Insassen dankt es. Wir wünschen Nachhaltigkeit und weitere Verbreitung der ausgezeichneten Idee.

Die Justizministerin unterstützt im Rahmen ihres Ehrenschutzes auch ein weiteres prämiertes Projekt: "Ich trete dafür ein, dass der Zugang zum Recht für alle gleich sein soll. Leider ist dies in der Praxis immer noch nicht der Fall", sagte Berger und begründete damit ihre Wahl für das Projekt "Frauen-Rechtsschutz" - ein gemeinnütziger Verein aus Wien, der von Juristinnen und Sozialarbeiterinnen gegründet wurde, um österreichweit Frauen und Kinder zu unterstützen die in frauenspezifischen rechtlichen Verfahren aufgrund mangelnden Rechtsschutzes einer finanziellen Unterstützung bedürfen.
 
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