Das TschirgArt Jazzfestival setzt 2008 auf Vokalkunst und Stilvielfalt. Von 16. bis 29. Mai gastieren
u.a. Bobby McFerrin und Zap Mama in Imst.
Imst (tirol.at) - Was Gesang ist und was er sein kann, wird nie deutlicher hörbar als in den
Konzerten des US-amerikanischen Sängers Bobby McFerrin. Seine Soloauftritte sind staunenswerte Beispiele dafür,
dass die menschliche Stimme in Umfang, Modulation und Flexibilität nahezu unbegrenzt ausreizbar ist und dass
sie gleichzeitig und von nur einer Person als Melodie- und Rhythmusinstrument eingesetzt werden kann. Insofern
gibt sein berühmtester Song „Don’t Worry, Be Happy“ zwar durchaus einen Einblick in die Stimmfacetten des
Vokalisten, vermittelt jedoch nur einen Bruchteil dessen, was Bobby McFerrins Kunst alles umfasst.
Das Konzert des charismatische Sänger am 29. Mai beim TschirgArt Jazzfestival ist Teil eines Vokalschwerpunktes,
McFerrins weibliches Pendant ist die kongolesisch-belgische Musikerin Marie Daulne, besser bekannt als Kopf der
A-Cappella-Formation Zap Mama, deren harmonischer, klarer und weicher Sound in den 1990er-Jahren zum Synonym dafür
würde, wie die harmonische Verbindung afrikanischer und europäischer Stilmittel neue musikalische Wege
eröffnen kann. Daulne und der ebenfalls aus dem Kongo stammende Habib Koité gastieren am 22. Mai in
einem Doppelkonzert in Imst.
Das weitere Programm spannt den Bogen vom Blues bis zur innovativen Strömungen der österreichischen Musik
und zur Weltmusik aus Lateinamerika. Blues-Gitarrist Gary Moore (17.5.) und die Vienna Big Band Machine mit Hans
Salomon (18.5.) stecken die Eckpunkte dieses Programms ab. Dazwischen ist viel Raum für andere Schattierungen
des aktuellen Jazz. Neben dem Brasilianer Yamandú Costa und dem Argentinier Luisito Quintero sei besonders
auf den österreichischen Saxophonisten
Wolfgang Puschnig hingewiesen, der mit internationalen Jazzgrößen wie Jamaladeen Tacuma und Carla Bley
arbeitet, aber auch mit heimischen Musikern wie Willi Resetarits und - speziell in Imst - mit Musikschülern.
Er und Jamaladeen Tacuma leiten nicht nur Workshops an der Musikschule, sie sind am 18. Mai auch in Imst zu Gast.
Willi Resetarits ist diesmal nicht an der Seite Puschnigs zu hören, sondern bestreitet mit seinem Bruder Lukas
Resetarits, der seit Jahrzehnten zentralen Figur der österreichischen Kabarettszene, den Abend des 23. Mai.
Heiterkeit in Lukas’ aktuellem Programm und Wiener Reminiszenzen in Willis Stubenbluesgesängen bieten im Rahmen
des TschirgArt Jazzfestivals eine österreichische Verankerung des so vielfältigen und weltoffenen Programms. |