Außenministerin wirbt in New York für Sitz im Weltsicherheitsrat
New York (bmeia) - "Bei allen Gesprächen ist das Vertrauen in Österreich erneut und
klar zum Ausdruck gekommen", erklärte Außenministerin Ursula Plassnik am 01.05. nach ersten Treffen
in New York. Plassnik: "Die Vertreter der anderen Staaten schätzen, dass wir immer ein verlässlicher
Partner der UNO waren und dies auch mit der Kandidatur für einen nicht-ständigen Sitz im Sicherheitsrat
2009/2010 unter Beweis stellen wollen. Gegenüber den Botschaftern mehrere regionaler Staatengruppen habe ich
heute über unsere Pläne und ihre Erwartungen gesprochen."
Die Außenministerin traf mit den Botschaftern der Länder der Arabischen Liga zusammen, der Organisation
für Francophonie, der "Allianz kleiner Inselstaaten" (AOSIS) und der Länder Afrikas. Plassnik:
"Österreichs Kontakte zu vielen Ländern reichen weit zurück. Im 21. Jahrhundert schätzt
man unseren Beitrag zu nachhaltiger Friedensarbeit. Der Bogen unserer Diskussionen war weit gespannt. Es wurden
Konflikte diskutiert - im Nahen Osten und in Afrika. Es ging um Sicherheit und Stabilität in der Welt und
die aktuelle Lebensmittelkrise. Auf besonders großes Interesse stieß Österreichs Engagement für
einen Dialog der Kulturen und Religionen."
Die Außenministerin erläuterte Grundsätze der österreichischen Außenpolitik. Plassnik:
"Wir sind ein neutrales Land, haben eine lange humanitäre Tradition, die wir wiederholt bei Friedenseinsätzen
der UNO und der EU unter Beweis gestellt haben und stellen. Im Zentrum der UNO-Arbeit, im Weltsicherheitsrat, wollen
wir mitgestalten. Die menschliche Sicherheit und die Herrschaft des Rechts müssen unser Leitsatz sein und
auf allen Ebenen gelten. Kleine und mittlere Staaten haben besondere Voraussetzungen, um Vertrauen zu schaffen
und auf Probleme einzugehen. Wir können zuhören und sind als EU-Mitglied auch ein Vermittler in größerem
Rahmen. Der Wiener UNO-Sitz ist der einzige in der Europäischen Union. Die EU und die Vereinten Nationen,
das allererste Kompetenzzentrum für Friedensarbeit, sind logische Partner."
Die Nahrungsmittelkrise und die Auswirkungen des Klimawandels prägten Plassniks Gespräche mit den Vertretern
der "Allianz kleiner Inselstaaten" (AOSIS). Plassnik: "Zugang und Partnerschaft müssen die
Schlüsselbegriffe in der Welt von heute sein. Die UNO bietet dazu die besten Voraussetzungen. Das Binnenland
Österreich und die Inselstaaten haben auf den ersten Blick wenig gemeinsam. Sehen wir aber zum Beispiel die
Auswirkungen des Klimawandels, so wird klar, dass wir gemeinsam Verantwortung übernehmen müssen. Und
es gibt einen Vielzahl von Ansätzen für Zusammenarbeit: Unter anderem die Nutzung erneuerbarer Energien,
die Nachhaltigkeit bei industrieller Entwicklung." |