Wien (boku) - Unter den zahlreichen Umweltproblemen in China nimmt die Verfügbarkeit von Wasser eine
zentrale Stellung ein. Internationale Zusammenarbeit und der Austausch von ExpertInnenwissen werden seit Jahren
mit Österreich und im Speziellen mit der BOKU Wien intensiviert.
Über 40 Universitäten in China kooperieren im Rahmen des Eurasia-Pacific Uninet Austria mit österreichischen
Universitäten - das ist das größte Uni-Netzwerk, das ein einzelner EU-Staat betreibt. Das Austria-China
Research Center for Environment Protection, das in das Eurasia- Pacific-Uninet eingebettet ist, veranstaltet jedes
Jahr eine Konferenz zu Umweltthemen. Heuer lautet das Thema "Water for Future Generations". Über
50 WissenschafterInnen - unter anderem aus China, Indien, der Mongolei, Kirgistan und Kasachstan - werden heuer
vom 8. bis 12. Mai an der BOKU-Partneruniversität, der Northwest University of Agriculture and Forestry in
Yangling (Provinz Shaanxi) zusammenkommen und sich mit Trinkwassergewinnung, Bewässerung, Wasserenergie, Abwassermanagement,
Wiederaufbereitung und verwandten Fachfragen beschäftigen. Thema wird sein, inwieweit Österreichisches
Know How zur Konsolidierung und Regenerierung der Chinesischen Wasserressourcen beitragen kann. Als Ergebnis dieser
Konferenz werden dann konkrete Kooperations-Projekte entwickelt.
Die drei teilnehmenden Wissenschafter der BOKU Wien sind Otto Moog, Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement;
Andreas Klik, Institut für Hydraulik und landeskulturelle Wasserwirtschaft sowie Maximilian Popp, Institut
für Bodenforschung. Auch der BOKU-Absolvent und frühere EU-Kommissar Franz Fischler, sowie Karl Kienzl
vom Umweltbundesamt werden unter den ReferentInnen sein. Die Bedeutung der Konferenz wird unter anderem auch durch
die Anwesenheit des österreichischen Botschafters Martin Sajdik, des Handelsattaches Oskar Andesner und von
Sektionschef Josef Mayer (Wirtschaftsministerium) unterstrichen. Von chinesischer Seite werden ebenfalls hochrangige
Vertreter aus Peking sowie von der Provinzregierung erwartet.
Seit mehr als 20 Jahren genießt die BOKU Wien in China hohes Ansehen und bildet im Verbund mit dem Eurasia-Pacific
Uninet ein geeignetes Instrument, integrale fachübergreifende Problemlösungen für die Wasserproblematik
Chinas entwickeln zu können. Der fachliche Leiter des Austria-China Research Center for Environmental Protection,
Alfred Pitterle vom Institut für Waldbau an der BOKU Wien zum Thema: "Würde man in Österreich
die vorhandenen natürlichen Wasserressourcen mit jenem Wert versehen, den China in den nächsten Jahrzehnten
zur Regenerierung einer vergleichbaren Wassermenge und -qualität wird aufwenden müssen - die unvergleichliche
Bedeutung unseres Wassers würde erstmals volkswirtschaftlich messbar und jedermann anschaulich bewusst."
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