1.100 Frauen aus allen Bundesländern wurden zum Thema Vereinbarkeit befragt
Wien (bpd) - Erstmals bestätigt eine Umfrage unter Österreichs Frauen: Es würden mehr
Kinder zur Welt kommen, wenn es leichter wäre, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Für Frauenministerin
Doris Bures ist das „ein klarer Auftrag an Bund, Länder und Gemeinden: es braucht mehr gute Kinderbetreuungsplätze
mit langen Öffnungszeiten“. Im Auftrag der Frauenministerin hat IFES zwischen 7. und 10. April 1100 Österreicherinnen
ab 18 Jahren zum Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie befragt.
Die zentralen Ergebnisse
- 85 Prozent der Frauen sagen: Beruf und Familie sind „sehr schwer“ oder „ziemlich schwer“ zu vereinbaren.
- Die beste Unterstützung für die Frauen wäre aus ihrer Sicht der „ganztägig geöffnete
Kindergarten“ (22 Prozent), gefolgt von: „mehr Mithilfe durch Großeltern“ (18 Prozent), eine „Möglichkeit,
von daheim aus zu arbeiten“ (16 Prozent), „mehr Mithilfe durch den Partner“ (14 Prozent), eine Ganztagsschule (10
Prozent), eine Tagesmutter (9 Prozent) und ein Halbtageskindergarten (8 Prozent).
- Mehr Kinderbetreuungsplätze für mehr Kinder: Mehr als die Hälfte der Frauen (51 Prozent) sagt,
dass die Österreicherinnen „sicher“ mehr Kinder bekommen würden, wenn Familie und Beruf leichter zu vereinbaren
wären. Weitere 21 Prozent glauben das „eher“. Bures: „Was europäische Vergleiche immer wieder zeigen
– nämlich dass in Ländern mit einem besseren Angebot an Kinderbetreuungsplätzen mehr Kinder geboren
werden – wird nun von jenen bestätigt, die es am besten wissen müssen: Sieben von zehn Österreicherinnen
gehen davon aus, dass mehr Kinder zur Welt kommen würden, wenn Familie und Beruf besser vereinbar wären.“
- Das aktuelle Preis-Leistungsverhältnis der Kindergärten wird besser beurteilt als die aktuellen Öffnungszeiten
während der Ferien.
- 70 Prozent der Frauen wünschen sich mehr ganztägige Kinderbetreuungsplätze in ihrem Bundesland.
Die Bundesländerzahlen im Detail
Wien: 72 Prozent
Niederösterreich: 71 Prozent
Burgenland: 76 Prozent
Steiermark: 66 Prozent
Kärnten: 76 Prozent
Oberösterreich: 67 Prozent
Salzburg: 72 Prozent
Tirol: 71 Prozent
Vorarlberg: 64 Prozent
Die Regierung habe den großen Aufholbedarf in Sachen Kinderbetreuung erkannt und werde den Ländern finanziell
unter die Arme greifen: 15 Millionen Euro jährlich für die Länder, um mehr Platz für die Kinder
zu schaffen, so Bures. Einzige Bedingung: Die Länder müssen das Bundesgeld verdoppeln. So könnten
jährlich bis zu 6.000 neue Betreuungsplätze geschaffen werden.
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