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Der Kaukasus entdeckt Jura Soyfer |
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Aufführung, Liederabend und internationales Symposion in Tbilissi Wien (soyfer.at) - Jura Soyfer (1912-1939) zählt zu Österreichs wichtigsten Autoren. Sein Werk ist in alle UN-Sprachen übersetzt, in weit verbreitete Sprachen wie Arabisch, Hindi, Persisch. Nun wird der Schriftsteller auch im Kaukasus seit einiger Zeit entdeckt. Mit einer Theateraufführung, einem Liederabend, Lesungen und einem internationalen Symposion gibt es in Tbilissi (Tiflis), der Hauptstadt der Kaukasusrepublik Georgien, von 21. bis 23. Mai zu Jura Soyfer ein Angebot für eine breite Öffentlichkeit. Das dreitägige Symposion an der Staatlichen Ilia-Tschawtschawadze- Universität in Tbilissi hat das Motto "Die Avantgarde des 20. Jahrhunderts und Jura Soyfer". Auf dem Programm stehen Vorträge von 24 ÜbersetzerInnen, Regisseuren, WissenschaftlerInnen aus Aserbaidschan, Deutschland, Frankreich, Georgien, Japan, Österreich, Südafrika und Ungarn. Thema der Tagung ist die Bedeutung der Sprachen, Literaturen, Künste, Wissensproduktionen für heutige gesellschaftliche Entwicklungen.Veranstaltet wird das Symposion von der staatlichen Ilia-Tschawtschawadze-Universität und der Österreich-Bibliothek in Tbilissi gemeinsam mit der Jura Soyfer Gesellschaft (Wien). Seit langem gibt es im Kaukasus ein reges Interesse an österreichischer Literatur. In den letzten Jahren wurden Teile von Soyfers Werken ins Armenische, Aserbaidschanische, Balkarische, Georgische, Kabardinische und Ossetische übersetzt, darunter vor drei Jahren erstmals ausgewählte Werke Soyfers ins Georgische (publiziert als Buch). Sein Stück "Der Lechner Edi" wurde als Hörspiel im georgischen Radio gesendet. Im Zuge des Symposions in Tbilissi werden weitere Werke des Autors in Übersetzung präsentiert. Der Auftakt der Veranstaltungen, die sich an eine breite Öffentlichkeit wenden, ist am 21. Mai ein "Liederabend" in Deutsch und Georgisch. Als zweite künstlerische Premiere steht am Folgetag die erste Inszenierung des Soyfer-Stückes "Astoria" in Georgisch auf dem Programm. Vom "Keller-Theater", dem ersten freien Theater in Georgien, wird dieses hochaktuelle Stück über die Folgen der Erfindung eines Staates gespielt. Jura Soyfer wirft mit seinem Werk Fragen und Themen rund um nötige Veränderungen der Gesellschaften auf, die auch für das heutige geistige und soziale Leben bedeutsam sind. Nach Angaben der Jura Soyfer Gesellschaft mit Sitz in Wien wird seit den 1930er Jahren mit Abdrucken in Zeitungen, Zeitschriften, Buchausgaben, hunderten Inszenierungen, Radiosendungen (Stücken als Hörspiele), Fernsehproduktionen und der Homepage www.soyfer.at ein globales Publikum erreicht, das auch Thema von Soyfers literarischem Schaffen ist. Die Werke des österreichischen Autors wurden bisher in 34 Sprachen weltweit übersetzt. Die Veranstaltungen in Tbilissi werden vom "Keller-Theater" (Tbilissi), KulturKontakt (Theateraufführung), vom Bundesministerium für Europäische und Internationale Angelegenheiten, vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (Lesungen) (alle Wien), der Staatlichen Ilia-Tschawtschawadze-Universität (Tbilissi), den Universitäten in Budapest, Graz, Johannesburg, Kutaisi, Paris, Tokio und Wien (Vorträge) sowie der Jura Soyfer Gesellschaft (Wien) unterstützt. Jura Soyfer - weltbekannt als Autor des "Dachauliedes" (Komposition: Herbert Zipper) - kam im Alter von 26 Jahren im Konzentrationslager Buchenwald ums Leben. Von seinem umfangreichen Werk - unter anderem bestehend aus Theaterstücken, Prosa und Lyrik - sind rund tausend Seiten aus nur wenigen Schaffensjahren erhalten. Bereits zu Lebzeiten hatten seine Texte Massenauflagen und wurden in Wien sowie Budapest gespielt. Ein Teil seines Romans "So starb eine Partei" erschien in Englisch in der Zeitschrift "New Writing" in London. Seine Gedichte wurden im Saarland nachgedruckt. Nach der Besetzung Österreichs spielten seine Freunde seine Stücke im Exil in Argentinien, Australien, England und den USA. Nach der Befreiung Österreichs brachte Otto Tausig 1947 in Wien eine erste Buchausgabe heraus. Helmut Qualtinger inszenierte neben anderen die Stücke Jura Soyfers. Ende der 1970er Jahre erlebte Soyfers Werk in Österreich eine zweite Renaissance.Eine dritte Renaissance ist nach Angaben der Jura Soyfer Gesellschaft mit zahlreichen Aktivitäten (Übersetzungen, Theateraufführungen, Symposien etc.) am Beginn. Terminaviso Die Avantgarde des 20. Jahrhunderts und Jura Soyfer - Symposion Zeit: Mittwoch, 21. Mai 2008, 19.00 Uhr (bis 23. Mai 18.30 Uhr) Ort: Staatliche Ilia-Tschawtschawadze-Universität, Konferenzsaal, K. Tscholokaschwili Str.3/5, 0162 Tbilissi, Georgien Wissensgesellschaften und Jura Soyfers Texte - Symposion Zeit: Sonntag, 29. Juni 2008, 09.00 Uhr (bis 30. Juni 18.00 Uhr) Ort: Volkshochschule, Brigittenau, Raffaelgasse 11-13, A-1200 Wien Fest zum 20. Jahrestag der Gründung der Jura Soyfer Gesellschaft - Ausstellung, (szenische) Lesungen, Lieder, Film, Präsentationen, Reden Zeit: Montag, 30. Juni 2008, 19.00 bis 21.30 Uhr Ort: Volkshochschule, Brigittenau, Raffaelgasse 11-13, A-1200 Wien Informationen: http://www.soyfer.at |
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