Konzern-Periodenüberschuss plus 32,1 Prozent auf 254,4 Millionen Euro – Erneut Rekordergebnis
im ersten Quartal 2008
Wien (ri) - Die Raiffeisen International Bank-Holding AG, Teil des Konzerns der Raiffeisen Zentralbank
Österreich AG (RZB), setzte ihren Kurs starken organischen Wachstums im ersten Quartal 2008 fort. Der Konzern-Periodenüberschuss
(nach Steuern und Minderheiten) legte für die ersten drei Monate 2008 um 32,1 Prozent auf 254,4 Millionen
Euro zu (Q1 2007: 192,6 Millionen Euro). Der Periodenüberschuss vor Steuern stieg um 26,4 Prozent auf 369,6
Millionen Euro (Q1 2007: 292,5 Millionen Euro), während der Periodenüberschuss nach Steuern um 21,1
Prozent auf 279,4 Millionen Euro (Q1 2007: 230,8 Millionen Euro) wuchs. Alle Zahlen auf Basis der International
Financial Reporting Standards (IFRS).
Abermals bestes Quartalsergebnis der Konzerngeschichte
Mit dem im ersten Quartal ausgewiesenen Konzern-Periodenüberschuss von 254,4 Millionen Euro wurde
– ohne Berücksichtigung von Einmaleffekten in den Vorperioden – abermals ein Rekordwert erreicht. Dazu trugen
in erster Linie der Zinsüberschuss (plus 41 Prozent) sowie der Provisionsüberschuss (plus 20 Prozent)
bei. Die Steigerung der Verwaltungsaufwendungen lag mit einem Plus von 23 Prozent deutlich unter jener des Zinsüberschusses.
Der höchste Beitrag am Periodenergebnis vor Steuern kam aus der GUS mit 36 Prozent (Q1/2007: 27 Prozent).
"Dieses Quartalsergebnis untermauert, dass das derzeitige Umfeld auf den globalen Finanz- und Kreditmärkten
auf unser Geschäftsmodell und unseren Wachstumskurs nur einen begrenzten Einfluss hat. Unsere Abdeckung von
17 Märkten Zentral- und Osteuropas und unsere hervorragende strategische Positionierung ermöglichen uns
auch 2008 ein beachtliches organisches Wachstum bei gleichzeitig steigender Profitabilität", kommentierte
CEO Herbert Stepic das Ergebnis.
ROE durch Kapitalerhöhung etwas geringer
Der Return on Equity (ROE) vor Steuern reduzierte sich im ersten Quartal gegenüber dem Gesamtjahr 2007 um
3,2 Prozentpunkte auf 22,5 Prozent. Dass der ROE trotz des um 26 Prozent auf 370 Millionen Euro gestiegenen Vorsteuerergebnisses
niedriger ausfiel, lag an der deutlich höheren Eigenkapitalbasis: Diese erhöhte sich nicht nur durch
die Kapitalerhöhung Anfang Oktober 2007, sondern auch durch die hohe Gewinnthesaurierung aus dem Vorjahr.
Das durchschnittliche Eigenkapital stieg dadurch um 37 Prozent auf 6.572 Millionen Euro.
Der Rückgang beim Konzern-ROE (nach Steuern und Minderheiten) fiel mit 2,4 Prozentpunkten etwas geringer aus:
Er lag im ersten Quartal bei 17,7 Prozent. Der Gewinn je Aktie für das erste Quartal 2008 verbesserte sich
gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 0,30 Euro auf 1,65 Euro trotz einer höheren Anzahl
im Umlauf befindlicher Aktien.
Die Eigenmittel – bestehend aus Eigen- und Nachrangkapital – betrugen 8,4 Milliarden Euro, ihr Anteil an der Bilanzsumme
blieb unverändert bei 11 Prozent. Dem Anstieg – resultierend aus dem Gewinn des ersten Quartals in Höhe
von 279 Millionen Euro und Kapitaleinzahlungen von Minderheitsgesellschaften in verschiedenen Konzerneinheiten
in Höhe von 52 Millionen Euro – steht eine negative Wechselkursänderung in Höhe von 131 Millionen
Euro gegenüber.
"Wir weisen die beste Kapitalausstattung aller westlichen Player in Zentral- und Osteuropa auf, und unser
Funding steht auf mehreren starken Säulen. Durch unsere Kapitalerhöhung von vergangenem Herbst verfügen
wir über den notwendigen Gestaltungsspielraum, um unser organisches Wachstum fortzusetzen und schnell auf
sich ergebende Marktchancen reagieren zu können", sagte CFO Martin Grüll.
Durchwegs deutlicher Anstieg des Zinsüberschusses
Im ersten Quartal 2008 erreichte das Betriebsergebnis 501 Millionen Euro und wuchs damit um 40,6 Prozent gegenüber
der gleichen Periode des Vorjahres (Q1 2007: 356 Millionen Euro).
In den ersten drei Monaten 2008 erhöhten sich die Betriebserträge auf 1.086 Millionen Euro, was einen
Anstieg gegenüber der Vergleichsperiode 2007 um 30,3 Prozent oder 253 Millionen Euro bedeutet (Q1 2007: 833
Millionen Euro). Der Zinsüberschuss als bedeutendste Ertragskomponente stieg um 206 Millionen Euro auf 711
Millionen Euro.
In allen regionalen Segmenten waren deutliche Steigerungen des Zinsüberschusses zu verzeichnen, am besten
entwickelte er sich in den Konzerneinheiten in der GUS, deren Anstieg bei 49 Prozent lag, was vor allem an höheren
Zinsmargen in Russland lag. In Zentraleuropa betrug der Anstieg 35 Prozent, in Südosteuropa 39 Prozent. Die
gesamte Zinsspanne verbesserte sich gegenüber dem ersten Quartal 2007 um 31 Basispunkte auf 3,83 Prozent.
Dieser Wert lag mit 3 Basispunkten leicht unter dem Wert des Jahres 2007, was auf die durch die globale Finanzkrise
ausgelösten erhöhten Refinanzierungskosten zurückzuführen ist.
Eine Steigerung von 20 Prozent auf 331 Millionen Euro ergab sich beim Provisionsüberschuss: Der Anstieg fiel
nach den deutlichen Zuwächsen in den Vorjahren etwas schwächer aus, was auf geringere Erträge aus
Wertpapiergeschäften und sonstigen Bankdienstleistungen zurückging. Bei den wesentlichen Ergebniskomponenten
wurden deutlichere Zuwächse erzielt. Das Handelsergebnis lag mit einem Anstieg von 6 Prozent unter den Zuwachsraten
der anderen operativen Ergebniskomponenten. Es wuchs um 2 Millionen Euro auf 38 Millionen Euro.
Im Vergleich zur Vorjahresperiode stieg die Neudotierung von Kreditrisikovorsorgen um 23 Prozent oder 17 Millionen
Euro auf 93 Millionen Euro. Von diesem Wert gehen rund 46 Prozent oder 43 Millionen Euro auf Kosten der Konzerneinheiten
in Zentraleuropa. Das bedeutet einen Anstieg von 23 Millionen Euro gegenüber der Vergleichperiode des Vorjahres.
In der GUS gingen hingegen die Vorsorgen deutlich zurück, hier wurden netto 23 Millionen Euro gebildet, was
einen Rückgang von 15 Millionen Euro bedeutete.
Trotz der Erhöhung der Kreditrisikovorsorgen verbesserte sich die Risk/Earnings Ratio um 1,7 Prozentpunkte
auf 13,1 Prozent. Mehr als 70 Prozent aller Vorsorgen wurden für Retail Customers gebildet, der Rest fiel
im Bereich Corporate Customers an.
Die Verwaltungsaufwendungen wuchsen gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 23 Prozent oder 108 Millionen
Euro auf 585 Millionen Euro. Die Veränderungen des Konsolidierungskreises ergaben keine nennenswerten Effekte.
Aufgrund dieses trotz der fortgeführten Investitionsprogramme in den Ausbau der Vetriebskanäle relativ
moderaten Anstiegs verbesserte sich die Aufwands/Ertragsrelation (Cost/Income Ratio) um 3,4 Prozentpunkte auf 53,8
Prozent. Gegenüber Jahresende 2007 verringerte sie sich sogar um 3,8 Prozentpunkte.
Der Personalaufwand, der genau die Hälfte der Verwaltungsaufwendungen ausmachte, wuchs im Vergleich zum Vorjahr
um 26 Prozent oder 60 Millionen Euro auf 294 Millionen Euro. In allen Regionen waren gleichmäßige Steigerungen
zwischen 24 Prozent (GUS) und 26 Prozent (Südosteuropa) zu verzeichnen. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl
lag um 12 Prozent über der Vergleichsperiode 2007 und erreichte 59.435. Der Mitarbeiterstand zum 31. März
2008 betrug 60.050.
Bilanzsummenwachstum im Plan
Gegenüber dem Jahresende 2007 erhöhte sich die Bilanzsumme der Raiffeisen International um 5 Prozent
oder 3,7 Milliarden Euro auf 76,5 Milliarden Euro. Der Zuwachs gegenüber dem Jahresultimo war zur Gänze
organisch bedingt, da keine wesentlichen Veränderungen im Konsolidierungskreis stattfanden. Die Währungseffekte
hatten jedoch wegen der deutlichen Abwertung von mit dem US-Dollar korrelierenden Währungen (vor allem in
der GUS) einen negativen Einfluss auf die Bilanzsumme von etwa einem Prozentpunkt oder 0,8 Milliarden Euro, womit
das bereinigte Bilanzsummenwachstum bei rund 6 Prozent lag.
Absolut gesehen wiesen die Forderungen an Kunden mit einem Plus von 2,3 Milliarden Euro seit Jahresbeginn das stärkste
Wachstum auf. Das Kreditvolumen lag damit zum Ende des Quartals bei 51,1 Milliarden Euro und überstieg somit
erstmals die 50-Milliarden-Euro-Marke. Die Kredite an Retailkunden stiegen mit 7 Prozent deutlich stärker
als jene an Kommerzkunden mit 3 Prozent. Die Forderungen an Kreditinstitute stiegen gegenüber Jahresende 2007
um 19 Prozent auf 13,2 Milliarden Euro. Der Anstieg resultierte im Wesentlichen aus kurzfristigen Veranlagungen
bei international tätigen Geschäftsbanken. Der Anteil an den Aktiva erhöhte sich um 2 Prozentpunkte
auf 17 Prozent.
Passivseitig stiegen die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden seit Jahresbeginn um 4 Prozent oder 1,6 Milliarden
Euro auf knapp 42,1 Milliarden Euro. Der regionale Schwerpunkt lag in der GUS (plus 16 Prozent). Die Einlagen von
Kunden in Zentraleuropa legten um 3 Prozent zu, während die Einlagen in Südosteuropa um 3 Prozent zurückgingen.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wuchsen seit Jahresbeginn um 3 Prozent auf 20,5 Milliarden
Euro.
Servicierung von über 14 Millionen Kunden in 3.034 Geschäftsstellen
Der Kundenstock der Raiffeisen International umfasste zum Quartalsende erstmals mehr als 14 Millionen Kunden. Das
entspricht einer Steigerung gegenüber dem Jahresende 2007 um rund 300.000. Rund 47 Prozent der Kunden befinden
sich in der GUS, gefolgt von Südosteuropa, dessen Anteil an der Kundenbasis bei 38 Prozent liegt. Die verbleibenden
15 Prozent der Kunden sind in Zentraleuropa beheimatet.
In den ersten drei Monaten wurde die Anzahl der Geschäftsstellen per Saldo nur um 19 erhöht, da durch
Standortoptimierungen vor allem in der Ukraine per Saldo 40 Filialen geschlossen wurden. Die Gesamtzahl lag somit
bei 3.034. "Der Ausbau unseres Filialnetzes hat für uns weiterhin oberste Priorität. Er ist der
Schlüssel zum fortgesetzt dynamischen Ausbau der Kundenbasis. Durch das dichteste Netz aller westlichen Banken
in CEE und unsere starke Filialstruktur in Russland und der Ukraine haben wir einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil",
so Stepic. |