Graz (universität) - Der europaweit bekannte Erfolgsautor Josef Haslinger
– seine Werke „Opernball“ oder „Vaterspiel“ machten ihn über die Grenzen Österreichs hinaus berühmt
– übernimmt im Frühsommer 2008 eine Gastprofessur an der Uni Graz: Der Schriftsteller, der in Leipzig
einen Lehrstuhl für literarische Ästhetik innehat, trainiert im Mai und Juni im Rahmen des Grazer Projekts
„LiTheS: Literatur- und Theatersoziologie“ mit Studierenden „kreatives Schreiben“.
Schon im vergangenen Jahr konnte Josef Haslinger als Vortragender gewonnen werden – jetzt wird der österreichische
Erfolgsautor den zweiten Teil seiner Gastprofessur in der Steiermark absolvieren: Von 14. bis 17. Mai und von 11.
bis 13. Juni wird er sich mit Studierenden dem Thema Literatur- und Theatersoziologie widmen. Haslinger, der in
Leipzig eine Professur für literarische Ästhetik innehat, wird dabei im Rahmen des Lehr-, Forschungs-
und Dokumentationsschwerpunkts „LiTheS: Literatur- und Theatersoziologie“, eines Projekts des Instituts für
Germanistik, sprechen – der Schwerpunkt seines Workshops ist „Kreatives Schreiben“. „Die Gastprofessur Haslingers
ist interdisziplinär, interfakultär und intermedial – dies sieht man darin, dass Literatursoziologie
mit ‚creative writing’ geübt wird“, sagt Univ.-Prof. Dr. Beatrix Müller-Kampel, die für das Projekt
verantwortlich zeichnet. Die Freude über das Kommen Haslingers ist groß: „Dass ein Erfolgsautor wie
Josef Haslinger die Geisteswissenschaftliche Fakultät Graz besucht und hier unterrichtet, ist einzigartig.“
Zu LiTheS: Der Schwerpunkt „Literatur- und Theatersoziologie“ ist ein in der österreichischen Uni-Landschaft
einzigartiges, interfakultäres Projekt: „Literatur- und Theatersoziologie wird an keinem der österreichischen
Germanistik-Institute als Schwerpunkt angeboten“, sagt Univ.-Prof. Dr. Beatrix Müller-Kampel, die das Projekt
leitet. „Die Umsetzung in der Lehre erfolgt durch regelmäßige Workshops mit internationalen ExpertInnen,
die Vertiefung durch regelmäßige themeneinschlägige Gastprofessuren oder Gastlehrveranstaltungen.“
Im Rahmen des Schwerpunkts arbeitet man zudem an verschiedenen Teilprojekten – untersucht werden etwa die Gebiete
„Literatur und Komik“, „Literatur und Küche“ oder „Literatur und Krieg“; zudem befindet sich eine Internet-Zeitschrift
dazu in Gründung. Im Netz werden zudem alle Forschungsergebnisse der Projektmitarbeiter zugänglich gemacht.
Zu Josef Haslinger: Der Schriftsteller und Universitätsprofessor Josef Haslinger, 1955 in Niederösterreich
geboren, lebt und arbeitet in Wien und Leipzig. Große Resonanz riefen Haslingers mittlerweile verfilmter
Politthriller „Opernball“ (1995) und der im Jahr 2000 publizierte Roman „Das Vaterspiel“, der sich mit den Verbrechen
der Nationalsozialisten auseinandersetzt, hervor – beide Texte zeichnen sich durch großes gesellschaftspolitisches
Engagement aus. International ist Haslinger seit Jahrzehnten als akademischer Lehrer tätig, seit 1989 in den
USA, seit 1996 als Professor für Literarische Ästhetik am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Haslinger
wurde mit dem Elias Canetti-Stipendium der Stadt Wien (1993/94) und dem Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels
(2000) ausgezeichnet. |