Bund übernimmt einen Teil der Rückzahlung
Wien (gemeindebund) - Der Österreichische Gemeindebund hat am 06.05. die Vereinbarung zur Getränkesteuerrückzahlung
unterzeichnet , da sich der Bundesminister für Finanzen nach langwierigen Gesprächen und Verhandlungen
dazu bereit erklärt hat, 7,5 Millionen Euro der Vergleichssumme zu zuschießen.
"Mit der politischen Lösung über die Frage der Getränkesteuerrückzahlungen im Handel ist
nunmehr der letzte große Teil der Getränkesteuerproblematik aus der Welt geschafft", so Gemeindebund-Präsident
Helmut Mödlhammer. Mödlhammer weiter: "Damit konnte das seit 10 Jahren über den Gemeinden schwebende
Damoklesschwert einer drohenden Rückzahlung im Ausmaß von 1,25 Milliarden Euro abgewendet werden. Nachdem
das Verfahren im Gastronomie- Bereich bereits im vergangenen Jahr zufriedenstellend gelöst wurde, kann nun
der letzte Teil erfolgreich abgeschlossen werden." In einer Sitzung am 30. April 2008 hat der Österreichische
Gemeindebund der Vereinbarung zur Getränkesteuerrückzahlung noch nicht zugestimmt. Die Vereinbarung wurde
lediglich vom Österreichischen Städtebund, den Vertretern der WKO und Repräsentanten des Handels,
unterfertigt. Es wurde in den Verhandlungen jedoch dem Gemeindebund ein weiterer Zeitraum für die Unterzeichnung
bis zum 9. Mai 2008 eingeräumt.
Molterer lässt Gemeinden nicht im Stich
Der Österreichische Gemeindebund hatte weiterhin eine Kostenbeteiligung seitens des Bundes verlangt.
Dies gründete sich auf die in den letzten Jahren immer wieder betonten Zusagen von Regierungsvertretern, die
Gemeinden in der Causa Getränkesteuer nicht im Stich zu lassen. Finanzminister Wilhelm Molterer hat dieses
Versprechen mit seiner Zusage von 7,5 Millionen Euro beizusteuern eingelöst. "Die von uns angestrebte
politische Einigung hat mitgeholfen, rund 10.000 Verfahren über eine seit dem Jahr 2000 aufgehobene Steuer
im einvernehmlichen Weg abzuschließen und damit eine für alle Gemeinden zufriedenstellende Lösung
zu erreichen", freut sich Mödlhammer.
Nach Schätzungen belaufen sich die offenen Getränkesteuerverfahren mit dem Handel insgesamt auf ein Volumen
von rund 200 Millionen Euro. Davon werden nun 15 Prozent zurückgezahlt, da aufgrund höchstgerichtlicher
Entscheidungen davon ausgegangen wird, dass ein großer Anteil der vom Handel bezahlten Steuer auf den Konsumenten
überwälzt wurde.
Der Finanzminister hat sich in den Verhandlungen mit dem Österreichischen Gemeindebund nunmehr dazu bereit
erklärt ein Viertel der Rückzahlungssumme von rund 30 Millionen Euro zu übernehmen. Der Österreichische
Gemeindebund hat eine Zustimmung zu einer einvernehmlichen Lösung mit dem Handel immer von der Erfüllung
der Zusagen des Bundes abhängig gemacht. Nach der Zusage des Finanzministers wurde die Vereinbarung daher
heute von Präsident Mödlhammer unterschrieben. |