Demographische Trends im Jahr 2007   

erstellt am
16. 05. 08

Leicht sinkende Kinderzahl und weiter steigende Lebenserwartung; Geburtenbilanz auch 2007 positiv
Wien (statistk austria) - Das Jahr 2007 brachte einen leichten Rückgang der durchschnittlichen Kinderzahl pro Frau und einen erneuten Anstieg der Lebenserwartung. Die Geburtenbilanz (Geburten minus Sterbefälle) blieb mit +1.625 Personen zum vierten Mal in Folge positiv. Diese demographische Bilanz lässt sich auf Basis der nun vorliegenden endgültigen Ergebnisse der von den Standesämtern Österreichs für das Jahr 2007 gemeldeten Geburten, Eheschließungen und Sterbefälle ziehen. Laut Statistik Austria sank die Zahl der Neugeborenen um 2,1% bzw. um 1.664 auf 76.250. Die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau (Gesamtfertilitätsrate) ging damit auf 1,38 Kinder pro Frau zurück (2006: 1,41). Die Unehelichenquote (Anteil der unehelich geborenen Kinder an allen Lebendgeborenen) stieg auf 38,2% (2006: 37,2%). Trotz eines leichten Plus bei den Sterbefällen von 0,4% bzw. 330 auf 74.625 erhöhte sich die Lebenserwartung bei der Geburt um weitere 0,2 Jahre. Die Werte für 2007 liegen damit für Frauen bei 82,9 Jahren, für Männer bei 77,3 Jahren. Das standesamtliche Ja-Wort gaben einander im Jahr 2007 35.996 Paare, um 2,5% bzw. 927 Paare weniger als im Vorjahr.
Geburten

Im Jahr 2007 kamen in Österreich 76.250 Babys zur Welt, um 1.664 weniger als im Jahr 2006 (-2,1%). Frauen bekamen ihre Kinder im Durchschnitt mit 29,8 Jahren, das Durchschnittsalter beim ersten Kind lag bei 28,0 Jahren (jeweils um 0,1 Jahr höher als 2006). Die Geburtenzahlen folgten in den Bundesländern unterschiedlichen Trends: Nur im Burgenland (+2,3%) und in Salzburg (+0,3%) wurden steigende Zahlen registriert, in den übrigen Bundesländern fiel der Kindersegen geringer aus als im Vorjahr. Der Rückgang war in Kärnten (-4,4%) am deutlichsten, gefolgt von Niederösterreich (-3,9%), Tirol (-3,7%) und Vorarlberg (-3,4%). Unterdurchschnittliche Abnahmen wurden in Oberösterreich (-1,7%), in Wien (-1,3%) und in der Steiermark (-1,2%) verzeichnet.

Die Unehelichenquote (Anteil der unehelich Lebendgeborenen an allen Lebendgeborenen) kletterte im Jahresabstand von 37,2% auf 38,2%. Am höchsten waren die Unehelichenquoten traditionell in den südlichen Bundesländern Kärnten (52,1%) und der Steiermark (47,9%). Etwas geringer, aber auch über dem Durchschnitt, war der Anteil nicht verheirateter Mütter in Oberösterreich (41,7%) sowie in Tirol (41,1%) und in Salzburg (40,0%). Vergleichsweise gering war die Unehelichenquote dagegen im Burgenland (32,5%), in Niederösterreich (32,1%), in Vorarlberg (31,7%) und in Wien (31,2%).
Eheschließungen

Die endgültige Zahl der im Jahre 2007 geschlossenen Ehen war mit 35.996 um 927 oder 2,5% niedriger als im Vorjahr. Lediglich die Standesämter in Vorarlberg (+6,2%) und Kärnten (+2,5%) meldeten einen Anstieg an Trauungen, in allen anderen Bundesländern war die Zahl der Eheschließungen geringer als im Vorjahr. Die größten Rückgänge wurden in Wien (-5,2%) verzeichnet, gefolgt von Tirol (-4,8%), der Steiermark (-4,1%), Salzburg (-3,9%) und dem Burgenland (-2,8%). Danach folgten mit etwas Abstand Oberösterreich (-1,8%) und Niederösterreich (-0,8%).

Die meisten Eheschließungen erfolgten im Jahr 2007 im Juli (6.172; Anstieg um 44,2% gegenüber Juli 2006), wobei am „magischen“ 7.7.2007 mit 2.457 Trauungen ein in der 2. Republik bislang noch nie erreichter Tagesrekord aufgestellt wurde.
Sterbefälle

Die endgültige Zahl der Gestorbenen betrug 2007 bundesweit 74.625 und war damit um 330 oder 0,4% etwas höher als im Vorjahr. In Kärnten (-0,9%), in der Steiermark (-0,7%) und in Salzburg (-0,5%) wurden weniger Sterbefälle als im Vorjahr verzeichnet, in allen anderen Bundesländern meldeten die Standesämter mehr Todesfälle. Die deutlichsten Anstiege wurden in Tirol (+3,3%) registriert, gefolgt von Oberösterreich (+1,0%), Niederösterreich (+0,9%), dem Burgenland (+0,6%) und Vorarlberg (+0,4%). In Wien war die Zunahme der Sterbefälle mit +0,2% unterdurchschnittlich.

Im Jahr 2007 starben in Österreich 280 Säuglinge im 1. Lebensjahr). Die Säuglingssterberate lag bei 3,7‰ und somit zum zweiten Mal in Folge unter der 4‰-Marke.
Geburtenbilanz (Geburtenüberschuss bzw. –defizit)

Im Jahr 2007 sank die Zahl der Lebendgeborenen (-2,1%), während gleichzeitig die Zahl der Gestorbenen leicht anstieg (+0,4%) Trotzdem fiel die Geburtenbilanz (Lebendgeborene minus Gestorbene) mit +1.625 zum vierten Mal in Folge positiv aus.

Die vier westlichen Bundesländer Tirol (+1.494), Oberösterreich (+1.273), Vorarlberg (+1.198) und Salzburg (+1.006) konnten wie auch in den Vorjahren Geburtenüberschüsse erzielen. Auch in Wien wurde mit +1.060 zum vierten Mal in Folge eine positive Geburtenbilanz registriert. Unverändert negativ blieben die Geburtenbilanzen Niederösterreichs (-1.711), der Steiermark (-1.228), des Burgenlands (-862) und Kärntens (-605).

Ungewöhnliches und Kurioses: Statistische Extremwerte 2007

Die Ergebnisse des Jahres 2007 bergen eine Reihe von interessanten Details: So war die jüngste (unverheiratete) Mutter des Jahres 2007 erst 13 Jahre, die drei jüngsten (verheirateten) Väter 16 Jahre alt. Die älteste Mutter war bereits im 67. Lebensjahr, der älteste (verheiratete) Vater war 76 Jahre alt, um 40 Jahre älter als die Mutter des Babys. Ein verheirateter Vater war mit 62 Jahren fast dreimal so alt wie die 22-jährige Mutter des Kindes, eine verheiratete Mutter war mit 42 Jahren doppelt so alt wie der 21-jährige Vater des Babys. Eine Frau brachte im Alter von 41 Jahren ihr 13. Kind zur Welt. Die längste Zeitspanne zu einer vorangegangenen Geburt betrug 27 Jahre, die kürzeste 6 Monate. Im Jahr 2007 wurden österreichweit 1.263 Mal Zwillinge und 37 Mal Drillinge geboren. Insgesamt vier Babys waren bei der Geburt bereits 60 cm groß und brachten über 5.000 Gramm auf die Waage. Drei Babys erblickten nach nur 19 Wochen Schwangerschaftsdauer das Licht der Welt, während sieben andere Babys dies erst nach 44 Wochen taten.

Die älteste Braut schloss mit stolzen 88 Jahren den Bund fürs Leben mit einem um 6 Jahre jüngeren Mann. Der älteste Bräutigam wagte diesen Schritt noch im hohen Alter von 94 Jahren mit einer um 43 Jahre jüngeren Frau. Eine 46-jährige Braut hatte bei ihrer Trauung bereits neun Eheschließungen hinter sich, ein 64-jähriger Bräutigam brachte es auf insgesamt sieben vorangehende Eheschließungen. Ein 85-jähriger Mann heiratete eine um 66 Jahre jüngere Frau, eine Frau im Alter von 51 Jahren heiratete einen um 33 Jahre jüngeren Mann. Bei 19 Eheschließungen waren Braut und Bräutigam jeweils auf den Tag genau gleich alt.

Die vier ältesten Frauen waren bei ihrem Ableben im 109. Lebensjahr, wobei drei davon unverheiratet und eine verwitwet war. Die beiden ältesten Männer waren beim Tod im 106. Lebensjahr, einer davon war bis zum Tod ledig geblieben einer war verwitwet.
 
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