Innsbruck stellt Familienfreundlichkeit in den Mittelpunkt   

erstellt am
15. 05. 08

Innsbruck (rms) - Im Jänner 2008 wurde der Innsbrucker Familienbericht präsentiert, der als eine Bestandsaufnahme im Vergleich mit 14 anderen Städten ähnlicher Größe zu sehen ist. Innsbruck wurde erfreulicherweise ein gutes Zeugnis ausgestellt. Gleichzeitig ergeben sich daraus aber auch Handlungsfelder als inhaltliche Basis für weitere Verbesserungen. Anlässlich des am 15.05. stattfindenden internationalen Tages der Familie präsentierten Familienstadträtin Mag.a Christine Oppitz-Plörer und Amtsvorstand Mag. Ferdinand Neu (Erziehung, Bildung und Gesellschaft) am 14. Mai ein "Bekenntnis zur familienfreundlichen Stadt". Konkrete Ziele - von der Öffnung der Turnhallen über Familienparkplätze bis hin zur Jugendzentrenoffensive - werden darin genannt.

In zehn Punkten werden wesentliche Wege aufgezeigt, die dafür sorgen sollen, dass Kinder und Familien gern in unserer Stadt leben und alles finden, was sie zum Wohlfühlen brauchen. Mit den aufgezeigten Wegen soll das Familien-Angebot der Stadt Innsbruck weiter ergänzt und ausgebaut werden. Denn Familien entstehen dort, wo Menschen Vertrauen in die eigene Zukunft haben und die Bereitschaft, Fürsorge für andere zu übernehmen. "Die Familie ist ein Lebensplatz", beschreibt die Familienstadträtin die Familie als Ort, an dem man sich wohl fühlen sollte.

"Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bis Ende 2009 die zehn Punkte aufzuarbeiten und auf Schiene zu bringen", weist Stadträtin Mag.a Christine Oppitz-Plörer darauf hin, dass es sich beim "Bekenntnis" nicht um leere Floskeln handelt, sondern um ein konkretes Arbeitsprogramm. "Das ist keine Absichtserklärung, sondern es geht um konkrete Ziele", betont auch Mag. Ferdinand Neu.

Ein zentraler Punkt des "Bekenntnisses" ist daher die Messbarkeit und Nachvollziehbarkeit der Ziele. Die Maßnahmen liegen im Gestaltungsbereich der Stadt und können innerhalb dieser auch umgesetzt werden.

Stadträtin Mag.a Christine Oppitz-Plörer will die "Querschnittsmaterie Familie" überparteilich und möglichst breit angelegt angehen. Sie lädt nun per Schreiben alle Innsbrucker GemeinderätInnen, die Verwaltung sowie die ausgegliederten städtischen Unternehmen ein, mitzuarbeiten.

Amtsvorstand Mag. Ferdinand Neu berichtete im Rahmen des Pressegesprächs von einem Treffen in Paderborn mit dem Vergleichsring "Familienfreundliche Stadt", wobei beschlossen worden sei, das Projekt zielgerichtet weiterzuführen. Die Stadt Innsbruck ist als einzige österreichische Kommune Mitglied im Vergleichsring "Familienfreundliche Stadt" der deutschen Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt), in dem sich vergleichbare Städte (zwischen 100.000 und 200.000 Einwohnern) aus dem deutschsprachigen Raum zusammen geschlossen haben, um ihre Leistungen im Bereich Familienfreundlichkeit mit Kennzahlen zu messen, zu vergleichen und auch zu verbessern.

Darüber hinaus will sich Innsbruck als erste Landeshauptstadt im Herbst um den von der Österreichischen Bundesregierung ausgeschriebenen Audit "Familienfreundliche Gemeinde" bewerben. Ein Gütesiegel, das sich mit der Arbeit im Vergleichsring Familienfreundlich Stadt ergänzen würde, sind sich Stadträtin Oppitz-Plörer und Amtsvorstand Neu einig.

Das 10-Punkte-Bekenntnis im Detail
1) Innsbruck gibt Kindern Freiraum.
Wir wollen mehr Räume und Freiräume für Sport und Erholung für die Innsbrucker Familien schaffen.
Der Weg: Öffnung von Turnhallen und Spielplätzen der Schulen, Kindergärten und Schülerhorte

2) Innsbruck ist eine junge und lebendige Stadt.
Wir wollen ein Umfeld gestalten, in dem für junge Mütter und Väter ein Freiraum zur Gestaltung ihrer persönlichen Freizeit bleibt.
Der Weg: Ferienzug, Aktion "Mama und Papa gehen heute Abend aus", "Lange Nacht der Eltern"

3) Innsbruck ist Bildungsstadt.
Wir wollen zusätzliche attraktive Bildungsangebote für unsere Kinder und Jugendlichen schaffen.
Der Weg: Spezieller Kinder- und Jugendschwerpunkt der Volkshochschule Innsbruck

4) Innsbruck ist Familienstadt.
Wir wollen eine Umgebung gestalten, die Lust auf ein "Ja zu Kindern" macht.
Dies soll uns Maßstab in unserem Denken, unserem Handeln und unserer Kommunikation sein.
Der Weg: Willkommensgeschenk für Neugeborene, Familienparkplätze, kindgerechte Spielplatzordnung

5) Innsbruck spielt auf!
Wir wollen den jungen Bürgerinnen und Bürgern - unabhängig von Wohngebiet und Einkommen - eine musikalische Ausbildung ermöglichen und dem kreativen Spiel Raum geben.
Der Weg: Ausbau der Außenstellen der Musikschule Innsbruck, Spielefeste

6) Innsbruck beschützt sicher.
Wir wollen eine Stadt gestalten, in der den Innsbrucker Familien mit Respekt und Rücksichtnahme begegnet wird und welche Sicherheit bietet.
Der Weg: "Schritt für Schritt zum sicheren Schulweg", "Peterle hilft" (Zusammenarbeit mit Gewerbebetrieben in der Innenstadt, Stadtturmfest, Sicherheit-im-Winter-Fest 2008)

7) Innsbruck ist eine Stadt der Begegnung.
Wir wollen Möglichkeiten schaffen und ausbauen, wo die Begegnung der Generationen ermöglicht wird.
Der Weg: Nachbarschaftsfeste "Hallo Nachbar", Familienfeste, Begegnungspark am Tivoli

8) Innsbruck ist eine verlässliche Stadt.
Wir wollen ein Betreuungsangebot anbieten, welches "Familie leben" ermöglicht.
Der Weg: Altersübergreifende Kinderbetreuung, Nachmittagsbetreuung, Tagesheimschulen, Ferienbetreuung

9) Innsbruck gibt der Jugend Freiraum.
Wir wollen für die Jugend mehr Räume schaffen, wo sie sich ohne Zwang zum Konsum treffen können.
Der Weg: Jugendzentrenoffensive

10) Innsbrucks Familien verpflichtet.
Wir wollen unseren Standort und unsere Bemühungen für ein familienfreundliches Innsbruck im Rahmen einer regelmäßigen Evaluierung und Qualitätskontrolle einer kritischen und neutralen Betrachtung unterziehen.
Der Weg: Vergleichsring "Familienfreundliche Stadt", Audit "Familienfreundliche Gemeinde"
 
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