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Leopoldstadt: Pfarre gedenkt der ermordeten Juden |
erstellt am |
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Wien (pew) - Im Gedenken an die ermordeten und vertriebenen Juden aus Wien-Leopoldstadt werden am Sonntag,
18. Mai, um 16 Uhr die neu gesetzten "Steine der Erinnerung" vor der St. Johannes Nepomuk-Kirche
in der Praterstraße von Pfarrer Konstantin Spiegelfeld, Mitgliedern des Pfarrgemeinderats und Repräsentanten
des Vereins "Steine der Erinnerung" enthüllt. Der Text auf den Steinen lautet: "In Verantwortung
für die Geschichte gedenken wir der jüdischen Bevölkerung. Für alle, die den christlichen Werten
unter der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft treu geblieben sind". Im Rahmen der "Langen Nacht
der Kirchen" am 30. Mai werden um 23.45 Uhr bei den neu gesetzten Steinen fünf Schweigeminuten gehalten
werden. Pfarrer Spiegelfeld, der sich gemeinsam mit der Obfrau des Vereins "Steine der Erinnerung", Elisabeth Ben David–Hindler, für das Projekt einsetzt, begründet das Engagement der Pfarre so: "Im Mai 2008 werden zwei 'Steine der Erinnerung' vor der Pfarrkirche St. Johann Nepomuk an der Praterstraße gesetzt. Der öffentliche Raum wird auf diese Weise ein Ort der Erinnerung, des Gedenkens und des Lernens. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Leopoldstadt wurden und werden von vielen jüdischen Wienerinnen und Wiener geprägt. Vor der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten lag hier ihr Bevölkerungsanteil bei 40 Prozent. Durch gemeinsames Nachdenken und viele Gespräche in der Pfarrgemeinde haben wir die vorliegenden Texte für die 'Steine der Erinnerung' erarbeitet". Zwei Schwerpunkte würden dabei zur Sprache gebracht: Die historischen Ereignisse zu kennen, sei ein wichtiger Auftrag für die heute lebenden Menschen, für jüngere und für ältere. Die Verfehlungen der Vergangenheit anzuerkennen, trage aber auch dazu bei, das Gewissen angesichts der Herausforderungen der Gegenwart wieder zu wecken, wie es Johannes Paul II. ausgedrückt habe. Die Überzeugung von der gleichen Würde aller Menschen auf Grund ihrer Gottebenbildlichkeit sei ein hoher christlicher Wert, betonte Pfarrer Spiegelfeld. Viele Menschen seien diesem Wert treu geblieben, oft bis zum Tod. Für viel zu viele andere Frauen und Männer seien aber vor 70 Jahren an die Stelle dieses Wertes "rassistische, antisemitische, nationalistische und völkische Fantasien" getreten. Diese Fantasien seien der Nährboden "für die Ideologie des Nationalsozialismus" gewesen und hätten "schreckliche Folgen" gehabt. Informationen: http://www.steinedererinnerung.net http://www.pfarre-nepomuk.at |
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