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Entwurf zur Familienrechtsreform |
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erstellt am
13. 05. 08
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Jarolim:
Bergers Entwurf ist ein Gebot der Stunde
Neue Rechtslage unterstützt die Lebensrealitäten der Menschen
Wien (sk) - Für SPÖ-Justizsprecher Hannes Jarolim ist der am 13.05. von Maria Berger präsentierte
und in Begutachtung gegebene Entwurf zur Familienrechtsreform "ein wichtiger Schritt und ein Gebot der Stunde
in einem entwickelten Rechtsstaat". Damit würden einerseits Rechtsnormen gesetzt, die den Lebensrealitäten
der Menschen entsprechen, andererseits werde damit eine Anpassung an internationales Niveau vorgenommen. "Die
Europäerin Maria Berger setzt europäische Standards um", zeigte sich Jarolim am 13.05. gegenüber
dem SPÖ-Pressedienst erfreut.
"Das Einbeziehen der Stiefeltern in die Obsorge ist vor dem Hintergrund der immer mehr ansteigenden Zahl von
Patchwork-Familien ein notwendiges Nachziehen der Rechtslage an die realen Lebensverhältnisse. Ebenso verhält
es sich bei der Beschleunigung der Unterhaltsvorschussverfahren, sowie der Beseitigung der Diskriminierung von
Lebensgefährten - etwa im Mietrecht oder bei der Entschlagung einer Zeugenaussage", sagte Jarolim. Vor
dem Hintergrund der tragischen Ereignisse in Niederösterreich ist eine Neuerung im Adoptionsrecht von besonderer
Brisanz: Hier soll es künftig eine verpflichtende Einholung eines Strafregisterauszugs geben.
"Der Entwurf der Justizministerin zeigt deutlich, dass die neue Rechtslage die Lebensrealitäten der Menschen
unterstützen soll und sich ihnen anpasst. So soll es ja auch sein - und nicht umgekehrt", betonte Jarolim
abschließend. |
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Donnerbauer: Entsprechende Beratung für Ehepaare mit Kindern fehlt
Verpflichtende Beratung bei Scheidungen war ÖVP-Vorstoß
Wien (övp-pk) - "Es ist erfreulich, dass Justizministerin Berger den ÖVP-Vorschlag
von verpflichtenden Beratungen bei Scheidungen endlich aufgenommen hat", erklärt ÖVP- Justizsprecher
Mag. Heribert Donnerbauer zum Vorstoß der SPÖ-Justizministerin. "Verpflichtende Beratungen bei
Scheidungen sind zu begrüßen, zum Schutz beider Ehepartner - unabhängig vom Geschlecht", so
Donnerbauer. "Was aber klar fehlt, ist eine entsprechende Beratung betreffend den rechtlichen Konsequenzen
einer Scheidung auf allfällige minderjährige Kinder. Diesen Bereich hat die Justizministerin in ihrem
Gesetzesentwurf völlig außer Acht gelassen."
Es sei wichtig, Ehepaare mit Kindern über rechtliche Konsequenzen und Pflichten nach der Scheidung aufzuklären,
so der ÖVP-Justizsprecher weiter. "Die Kinder müssen dabei absolut im Mittelpunkt stehen. Donerbauer
verweist in diesem Zusammenhang auch auf Studien, die belegen, dass 90 Prozent der jugendlichen Straftäter
ohne Väter aufgewachsen sind." Zudem kritisiert Donnerbauer, dass Berger ihren Entwurf nicht mit der
ÖVP akkordiert hat. "Wir werden uns daher in der Phase der Begutachtung noch intensiv mit einzelnen Punkten
auseinandersetzen müssen", schließt Donnerbauer. |
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Mandak: Betroffene brauchen Mindestunterhalt
Grüne begrüßen Überarbeitung des Unterhaltsvorschussrechts
Wien (grüne) - Sabine Mandak, Familiensprecherin der Grünen, begrüßte die Pläne
von Justizministerin Berger, das Unterhaltsvorschussverfahren zu beschleunigen. "Denn das größte
Problem ist in der Praxis derzeit, dass das Titelverfahren oft sehr lange dauert und AlleinverdienerInnen in dieser
Zeit einer großen finanziellen Belastung ausgesetzt sind", so Mandak. Doch neben einer Verkürzung
des Vorschussverfahrens fordern die Grünen auch einen existenzsichernden Mindestunterhalt für AlleinerzieherInnen.
Die Höhe des gewährten Unterhaltsvorschusses ist meistens nicht ausreichend, da er oftmals weit unter
dem Regelbedarf für Kinder liegt. "1.350 Kinder mit Unterhaltsanspruch bekamen im Jahr 2006 weniger als
50 Euro Unterhalt im Monat. Die leidtragenden dieser Situation sind neben den Kindern natürlich die Mütter",
so die grüne Familiensprecherin.
Ein weiteren Veränderungsbedarf sieht Mandak im Bereich des Unterhaltsvorschussrechts bei jenen Fällen
die, derzeit überhaupt keinen Unterhaltsanspruch gegenüber dem zweiten Elternteil haben. Wenn dieser
Elternteil gestorben oder unbekannt ist, oder unverschuldet kein Einkommen hat, dann wird derzeit kein Unterhaltsvorschuss
bezahlt. Nach Schätzungen haben derzeit rund 17 Prozent der Kinder von AlleinerzieherInnen keinen Anspruch
auf Unterhalt. "Jedes Kind in Österreich muss eine finanzielle Mindestabsicherung haben. Die Grünen
fordern eine Unterhaltssicherung, die dem Regelbedarf entspricht", so Mandak. |
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Haubner fordert kostenlose Beratung bei Scheidungen
Es ist hoch an der Zeit, dass dies jetzt zum Wohl der Kinder auch auf Bundesebene umgesetzt
wird
Wien (bzö) - "Die Anwalts- beziehungsweise Beratungspflicht bei einvernehmlichen Scheidungen muss
kostenlos sein und darf nicht zu einer zusätzlichen Belastung führen", forderte BZÖ- Familiensprecherin
NAbg. Ursula Haubner.
Grundsätzlich sei eine Beratungspflicht bei Scheidungen zu begrüßen, um Nachteile insbesondere
für Frauen nach einer Scheidung zu verhindern. "Viele können sich bei einer Scheidung keinen Anwalt
leisten und werden über den Tisch gezogen. Das böse Erwachen erfolgt oft erst dann, wenn es schon zu
spät ist", erklärte Haubner.
Bezüglich des geplanten Unterhaltsvorschusses für Alleinerzieherinnen, wenn der verpflichtende Elternteil
den Unterhalt nicht zahlt, sagte Haubner, dass diese Maßnahme einer langjährigen Forderung des BZÖ
entspreche und die Voraussetzungen dafür bereits in der BZÖ-Regierungszeit getroffen wurden. "In
Kärnten unter BZÖ-Landeshauptmann Jörg Haider wurde bereits im September 2006 ein Not-Unterhaltsvorschuss
beschlosen, um Lücken beim Kinderunterhalt zu schließen. Es ist hoch an der Zeit, dass dies jetzt zum
Wohl der Kinder auch auf Bundesebene umgesetzt wird", so Haubner abschließend. |
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