Brüssel (eu-int) - Zum vierten Mal in Folge unterstützt die Europäische Kommission am 25.
Mai den internationalen Tag der vermissten Kinder, der auf eine Initiative des europäischen Verbands für
vermisste und sexuell ausgebeutete Kinder zurückgeht. Mit diesem Tag soll bei den Menschen in Europa und in
aller Welt die Erinnerung an die vermissten Kinder wachgehalten werden. Kommissions-Vizepräsident Jacques
Barrot hat heute an der Vorstellung des ersten Jahresberichts von Missing Children Europe teilgenommen, einem europäischen
Dachverband von 21 nichtstaatlichen Organisationen aus 15 Mitgliedstaaten, die sich für vermisste und sexuell
ausgebeutete Kinder einsetzen.
Wie der für Justiz, Freiheit und Sicherheit zuständige Vizepräsident erläuterte, „wollen wir
über die Ländergrenzen hinweg an die Eltern, die noch immer im Ungewissen über das Schicksal ihrer
Kinder sind, eine Botschaft der Hoffnung und der Solidarität senden. Die Kommission unterstützt Initiativen
dieser Art mit Nachdruck und betont ihre Bereitschaft, die enge Zusammenarbeit mit den Verbänden, die sich
für den Schutz der Rechte des Kindes einsetzen, fortzuführen. Die Rettung vermisster oder entführter
Kinder genießt allerhöchste Priorität“.
Am gleichen Tag hat die Kommission die Ergebnisse der Eurobarometer-Umfrage unter Jugendlichen zwischen 15 und
18 Jahren veröffentlicht. Den Ergebnissen zufolge liegen den europäischen Jugendlichen vor allem die
Themen „Gewalt“ gegen Kinder und „Kampf gegen sexuelle Ausbeutung“ am Herzen. Beide Probleme wird die Kommission
vorrangig angehen, wie Vizepräsident Jacques Barrot betonte.
Seit Veröffentlichung der Mitteilung „Für eine EU-Kinderrechtsstrategie“ (4. Juli 2006), in der eine
umfassende EU-Strategie zur Förderung und zum effektiven Schutz der Kinderrechte bei den internen und externen
Maßnahmen der Europäischen Union und die Unterstützung der diesbezüglichen Anstrengungen der
Mitgliedstaaten vorgeschlagen wurde, hat die Kommission unablässig daran gearbeitet, mit der Umsetzung der
politischen Konzepte in praktisches Handeln Ernst zu machen.
Ganz oben auf der Tagesordnung steht für die Kommission die schnelle Einrichtung einer europaweiten einheitlichen
Notrufnummer für vermisste Kinder und eines Alarmsystems für Kindesentführungen in allen Mitgliedstaaten.
Die EU-Kommission hat als europäische Notrufnummer für vermisste Kinder die Telefonnummer 116 000 reserviert.
Bisher haben aber nur sechs Mitgliedstaaten Schritte zur Einrichtung dieser Nummer unternommen: Belgien, Dänemark,
Griechenland, die Niederlande, Portugal und Ungarn.
Der Aufbau nationaler Alarmsysteme bei Kindesentführungen mit Gefahr für Leib und Leben der Kinder und
die Vernetzung dieser Systeme für grenzüberschreitende Fälle gehören ebenfalls zu den zentralen
Anliegen der Kommission. Auch in diesem Bereich sind nur langsame Fortschritte zu verzeichnen, weshalb man in den
kommenden Monaten unbedingt konkrete Ergebnisse erzielen will.
Die Bediensteten der Kommission wurden von Vizepräsident Barrot aufgefordert, am 25. Mai ihre Solidarität
mit den vermissten Kindern und ihren Eltern durch das Anstecken einer Vergissmeinnicht-Blüte zu demonstrieren. |