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Immigration und alternde Gesellschaft |
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Immigrantinnen haben es in Österreich schwer / Ergebnisse des EU-Projekts FEMAGE Wien (öaw) - Unsere Gesellschaft altert. Eine Möglichkeit, den daraus resultierenden Mangel an Arbeitskräften im erwerbsfähigen Alter auszugleichen, ist die Zuwanderung junger Arbeitskräfte. Was dies für weibliche Immigranten bedeutet und in welchem Maße die Gesellschaft tatsächlich von Zuwanderung profitiert waren zentrale Fragen im EU-Projekt FEMAGE (Needs for female immigrants and their integration in ageing societies) im 6. Rahmenprogramm der EU. In acht EU-Ländern wurden der Bedarf an Migrantinnen aus Drittländern seitens des Aufnahmelandes vor dem Hintergrund der demographischen Alterung sowie die Erfahrungen von Migrantinnen und ihre Erwartungen in Bezug auf Einwanderungs- und Integrationsmaßnahmen untersucht. Im österreichischen Teil der Studie, den das Institut für Demographie der ÖAW durchführte, wurden türkische und bosnische muslimische Frauen befragt. Ergebnisse für Österreich Die wichtigsten Ergebnisse für Österreich kurz zusammengefasst: In Österreich ist der Start für Immigrantinnen schwer. Und auch die Integration ist schwierig. Es besteht Handlungsbedarf. Schwieriger Start Ein Umstand, der in Österreich den Start für Immigrantinnen sehr erschwert: Wenn sie im Rahmen des Familiennachzugs nach Österreich gekommen sind, dürfen sie ein Jahr lang nicht erwerbstätig sein. Danach sind die Immigrantinnen oft gezwungen, schlecht bezahlte Jobs anzunehmen, da ihre Ausbildung in Österreich nicht anerkannt wird. Trotzdem halten die meisten der befragten Frauen Österreich für ein Land, in dem man gut leben kann. Schwierige Integration Die einheimischen Bevölkerungen der EU-Länder sind über die tatsächliche Anzahl der bei ihnen lebenden Ausländer(inne)n nur ungenügend informiert. "In allen Ländern haben Einheimische eine vorwiegend negative Meinung über die Anwesenheit von Ausländer(inne)n und erwarten, dass die Einwanderer beträchtliche Anstrengungen unternehmen, um die Werte und Normen ihrer Gastländer zu übernehmen und die Landessprache zu erlernen", sagt Dimiter Philipov vom ÖAW-Institut für Demographie. Die Ausländerinnen wiederum berichteten, dass sie sich bemühen, ihre Familienbeziehungen und auch ihre Rolle als Frau neu zu definieren. Es besteht Handlungsbedarf Die in Österreich interviewten Migrantinnen äußerten explizit den Wunsch nach Hilfe zur Integration, sowohl beim Erlernen der Sprache, als auch bei täglichen Wegen, Behörden oder beim Arzt. "Obwohl man seitens der Politik bereits an einschlägigen Maßnahmen arbeitet, wird von Schlüsselakteur(inn)en kritisiert, dass diese nicht einheitlich, sondern immer bundeslandspezifisch sind", erklärt Katrin Fliegenschnee, ebenfalls vom ÖAW-Institut für Demographie. Bezüglich der finanziellen Abhängigkeit der Immigrantinnen sowohl von ihren Ehemännern als auch von Wohlfahrtssystemen besteht weiterhin enormer Handlungsbedarf. In diesem Zusammenhang unerlässlich sind daher Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Immigrantinnen auf dem Arbeitsmarkt, die sowohl auf die Bildung, als auch auf eine Valorisierung der vorhandenen Fähigkeiten und der ursprünglichen Ausbildung abzielen, so die einhellige Meinung der Expert(inn)en. EU-Projekt FEMAGE An dem von Jänner 2006 bis Anfang 2008 laufenden EU-Projekt FEMAGE nahmen neun EU-Mitgliedsländer teil. Die Untersuchungen wurden in Deutschland, Estland, Finnland, Österreich, Polen, Slowenien, der Tschechischen Republik und Ungarn durchgeführt. Ziel von FEMAGE ist, der Politik sowohl auf einzelstaatlicher wie auch auf europäischer Ebene eine wissenschaftliche Diskussions- und Handlungsgrundlage für politische Maßnahmen zur Verfüg ung zu stellen. Informationen: http://www.bib-demographie.de/femage/ |
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