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Denkmal für Priester, der jüdische Menschen rettete |
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Gedenktafel für Kaplan Hans Spitzer am Alten Pfarrhof in Lainz enthüllt Wien (pew) - Ein Priester, der jüdische Menschen in Wien während der NS-Terrorherrschaft vor Verfolgung bewahrt hatte, wurde am 18.05. posthum geehrt: Bezirksvorsteher Heinz Gerstbach und Pfarrer P. Wolfgang Dolzer SJ enthüllten eine Tafel zum Gedenken an Kaplan Hans Spitzer (1901-1945) am Alten Pfarrhof in Lainz. Unter den Teilnehmern des Festakts waren mit zahlreichen Zeitzeugen, Vertretern der Pfarre und der Jugend Lainz auch P. Severin Leitner SJ, Provinzial der österreichischen Jesuiten, und Botschafter Gerhard Jandl, der die historischen Recherchen 1999 eingeleitet hatte. Kaplan Spitzer versteckte ab 1941 jüdische Menschen in einem Hinterzimmer des Alten Pfarrhofs. Der Zugang war durch einen Kasten verborgen. Vor allem die Haushälterin Theresia Gotthart sowie andere Mitglieder der Pfarre unterstützten P. Spitzer bei seinen Aktivitäten. Bis zu 20 Personen wurden durch Spitzers Aktionen vor der nationalsozialistischen Vernichtungsmaschinerie gerettet. Obwohl Kaplan Spitzers "judenfreundliche" Gesinnung bekannt war, er von der Gestapo observiert und in der sogenannten "Gegnerkartei" geführt wurde, konnte ihm nichts Belastendes nachgewiesen werden. Er blieb vor der drohenden Verhaftung verschont. Hans Spitzer wurde als Sohn einer Bauernfamilie in Hautzendorf geboren. Er absolvierte das Knabenseminar in Hollabrunn, studierte Theologie in Wien und wurde am 20. Juli 1924 zum Priester geweiht. Ab 1. März 1929 wirkte er in der Pfarre Lainz. Spitzer starb am 14. Jänner 1945 durch einen plötzlichen Herzanfall. Der Alte Pfarrhof dient heute als Haus für die Aktivitäten der Jugend Lainz und anderer Gruppen der Pfarre Lainz-Speising. Die Pfarre wird seit 1945 von Jesuiten betreut. 1977 bis 1982 wirkte P. Georg Sporschill SJ in der Jugend Lainz - heute bekannt durch seine Sozialprojekte "Concordia" in Rumänien, Moldawien und der Ukraine. Seit 2006 wird die Jugend Lainz von P. Dominik Markl SJ geleitet. Erzdiözese Wien: http://stephanscom.at |
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