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Konjunktur im I. Quartal noch stark |
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Wien (wifo) - Die österreichische Wirtschaft wuchs im I. Quartal 2008, bereinigt um Saison- und Arbeitstagseffekte,
gegenüber der Vorperiode real um 0,8%, nach +0,6% im IV. Quartal 2007. Im Vorjahresvergleich beschleunigte
sich die Expansion auf real 3,5%. Dank der kräftigen Steigerung der Wertschöpfung in Industrie und Bauwirtschaft
gewinnt die Konjunktur damit nochmals an Schwung. Auch Handel und Tourismus verzeichneten einen guten Geschäftsgang.
Aufgrund der Verschlechterung der internationalen Rahmenbedingungen bleibt der Ausblick für die Entwicklung
der nächsten Monate gedämpft. In den USA wuchs die Wirtschaft im I. Quartal kaum noch, und auch in Europa
trüben sich die Konjunkturaussichten weiter ein. Gemäß der aktuellen WIFO-Schnellschätzung expandierte die Wirtschaft im I. Quartal 2008 gegenüber der Vorperiode real um 0,8%; gegenüber der Vorjahresperiode betrug der Anstieg 3,5%. Weiterhin bildete die Auslandsnachfrage die Haupttriebfeder. So erhöhte sich der Export um Saison- und Arbeitstagseffekte bereinigt gegenüber dem Vorquartal real um 2%. Die Zunahme der Investitionsnachfrage verlangsamt sich seit einem Jahr. Waren die Bruttoanlageinvestitionen um Saison- und Arbeitstagseffekte bereinigt gegenüber der Vorperiode Anfang 2007 real noch um 1,1% gestiegen, so betrug die Rate im I. Quartal 2008 nur mehr +0,3%. Dies spiegelt die Schwäche der Ausrüstungsinvestitionen wider, während die Nachfrage nach Bauten Anfang 2008 sogar an Dynamik gewann und kräftiger wuchs als in den drei Quartalen zuvor. Die Konsumnachfrage der privaten Haushalte war auch im I. Quartal schwach (um Saison- und Arbeitstagseffekte bereinigt real +0,2%). Die Beschleunigung der Inflation drückte die Expansion zusätzlich. In der Sachgütererzeugung profitierte die Wertschöpfung im I. Quartal 2008 erneut von der wieder erstarkten Auslandsnachfrage. Mit real +1,7% gegenüber der Vorperiode wuchs sie stärker als im IV. Quartal 2007 (+1,6% gegenüber dem Vorquartal). Die steigende Produktion ermöglichte im April wieder eine bessere Auslastung der Kapazitäten. Dennoch weisen die Vorlaufindikatoren für das II. Quartal auf eine Konjunkturabschwächung in der Sachgütererzeugung hin: Im WIFO-Konjunkturtest trübte sich die Bewertung der Auftragssituation der Unternehmen seit dem Vorjahr ein. Ausgelöst durch die Immobilienkrise in den USA verliert die Weltwirtschaft allmählich an Dynamik. Die Wirtschaft der USA expandierte im I. Quartal mit real +0,1% gegenüber der Vorperiode das zweite Mal in Folge kaum. Die Vermögensverluste auf dem Immobilienmarkt drückten zusammen mit der Verteuerung von Treibstoffen die Konsumausgaben der privaten Haushalte (real +¼% gegenüber der Vorperiode). In Europa zeigte sich die Konjunktur zu Jahresbeginn noch robust, wenngleich geographisch differenziert. Während in Deutschland Aufträge und Produktion der Industrie weiterhin auf hohem Niveau lagen, verringerte sich die Kapazitätsauslastung der Sachgütererzeugung in Spanien, Frankreich und Italien. Die weiter in die Zukunft gerichteten Konjunkturindikatoren schwächen sich seit Jahresbeginn in ganz Europa ab. Für das II. Quartal weisen sowohl Unternehmens- als auch Verbraucherumfragen auf ein Nachlassen der Dynamik hin. Die Stimmung der privaten Haushalte wird durch die Verteuerung von Kraftstoffen und Nahrungsmitteln gedrückt, in Spanien und Großbritannien zusätzlich durch die Wertverluste auf dem Immobilienmarkt. Der Preisdruck erhöhte sich im März weltweit. Auch in Österreich zeigte der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) mit 3,5% eine Beschleunigung des Preisauftriebs an (nach 3,1% im Jänner und Februar); die Inflationsrate lag damit nur leicht unter jener des Euro-Raums von 3,6%. Nach wie vor günstig ist die Lage auf dem Arbeitsmarkt, welcher üblicherweise mit einer gewissen Verzögerung auf den Konjunkturverlauf reagiert. Nach dem besonders starken Zuwachs im Februar und März (+3,2% bzw. +3,0%) war die Zahl der unselbständig aktiv Beschäftigten in Österreich im April erneut um 2,6% höher als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote sank nach österreichischer Berechnungsmethode von 5,8% im März auf 5,7% im April. Saisonbereinigt kommt allerdings sowohl der Beschäftigungsanstieg als auch der Rückgang der Arbeitslosenquote langsam zum Stillstand. Quelle: WIFO Autorin: Sandra Steindl |
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