Hohe Auszeichnung für Phonogrammarchiv-Direktor Dietrich Schüller
Wien (öaw) - Der Direktor des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
(ÖAW), Dietrich Schüller, wurde mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
1. Klasse ausgezeichnet. Die Leistungen Schüllers auf dem Gebiet der Bewahrung audiovisueller Medien insbesondere
im digitalen Zeitalter werden damit gewürdigt.
Das betrifft nicht nur das Phonogrammarchiv, das älteste Schallarchiv der Welt, das Schüller seit 36
Jahren leitet, vielmehr sind seine Leistungen weltweit präsent. Schüller sei in der Welt der Schall-
und audio-visuellen Archive überall ein prominenter Protagonist - in Albanien ebenso wie auf den Philippinen,
in Westindien sowohl wie im Oman oder in der südlichen Sahara, ein "Weltreisender der Medienbewahrung",
hieß es in der Laudatio.
Dietrich Schüller wurde 1939 in Wien geboren. Seine Studien führten ihn von der Technischen Physik zur
Ethnologie und Vergleichenden Musikwissenschaft. Seit 1972 ist er Direktor des Phonogrammarchivs der ÖAW.
Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Schallaufnahmen als wissenschaftliche Quelle, die phonographische Feldforschung
sowie Fragen zur Lagerung, Konservierung und Restaurierung von audiovisuellen Datenträgern.
Ein besonderes Anliegen ist Schüller die Bewahrung des Wissens- und Kulturerbes im digitalen Zeitalter, das
den demokratischen Zugang zu Information, Wissen, und Kultur in zuvor niemals erzielten Dimensionen ermöglicht.
Es verpflichtet aber auch zu permanenten Anstrengungen zum Erhalt des digital gespeicherten Wissens- und Kulturerbes.
Schüller wirkt in zahlreichen nationalen und internationalen Gremien, darunter im Zwischenstaatlichen Rat
für das Information for All-Programm (IFAP) der UNESCO, mehrere Jahre auch als Vizepräsident dieser Einrichtung.
Die Überreichung der Auszeichnung fand im Rahmen einer Festveranstaltung des BM für Unterricht, Kunst
und Kultur am 26. Mai 2008 im Palais Niederösterreich statt. |