Eine Aktion der österreichischen Sozialversicherung – Der Beitrag der Sozialversicherung
für ein längeres und rauchfreies Leben
Wien (sv) - Jede Stunde stirbt in Österreich ein Mensch an den Folgen des Tabakrauchs. Neben
den gesundheitlichen Folgen des Tabakkonsums stellt auch der Passivrauch eine massive Bedrohung für die Gesundheit
dar. PassivraucherInnen verlieren rund 9 Monate an Lebenserwartung, so die aktuelle Studie des Instituts für
Höhere Studien (IHS).
Rauchen stellt heute das bedeutendste Gesundheitsrisiko für Atemwegs-, Herz-Kreislauf-, sowie Krebserkrankungen
dar und ist die wichtigste vermeidbare Ursache von vorzeitigem Tod. Maßnahmen der RaucherInnenentwöhnung
und zum Nichtraucherschutz sind deshalb wichtiger Bestandteil einer nationalen Gesundheitspolitik. RaucherInnen
haben im Durchschnitt eine um 5 Jahre niedrigere Lebenserwartung als NichtraucherInnen.
Ein zentrales Anliegen der Sozialversicherung ist es, für ein längeres Leben bei guter Gesundheit zu
sorgen. Internationale Erfahrungen zeigen, dass nur gemeinsame und abgestimmte Maßnahmen nachhaltig ein rauchfreies
Leben fördern können. Österreich ist jedoch in der Umsetzung von wirksamen Maßnahmen der Tabakprävention
im europäischen Vergleich weit abgeschlagen, so Dr. Josef Probst, stellvertretender Generaldirektor im Hauptverband
der österreichischen Sozialversicherungsträger. Unter dem Motto "Raucherberatung auf Schiene"
setzt der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger gemeinsam mit der NÖGKK, der
OÖGKK, der VAEB und dem Rauchtelefon anlässlich des Weltnichtrauchertages 2008 ein Zeichen und unterstützt
aufhörwillige RaucherInnen bei ihrem Vorhaben. Unterstützt wird die Aktion von der ÖBB.
Viele RaucherInnen sind mit ihrem Rauchverhalten unzufrieden und möchten etwas verändern, einige möchten
ihren Konsum reduzieren, manche ganz mit dem Rauchen aufhören. Die österreichische Sozialversicherung
bietet schon seit vielen Jahren unterschiedliche Möglichkeiten zur Raucherentwöhnung an: stationäre
und ambulante Programme und das Rauchertelefon. Auf der Fahrt mit dem Eurocity 564 von Wien nach Salzburg sowie
auf den Bahnhöfen Wien West, St. Pölten und Linz, erhalten aufhörwillige RaucherInnen Information
und Unterstützung für einen Rauchstopp. ExpertInnen der Sozialversicherung klären im Rahmen der
Aktion über das Risiko des Rauchens auf und vermitteln AnsprechpartnerInnen bei den zuständigen Krankenkassen,
die aufhörwillige RaucherInnen bei ihrem Vorhaben unterstützen
"Maßnahmen im Bereich der Aufklärung, des Nichtraucherschutzes und der RaucherInnenentwöhnung
weisen großes Potenzial und rechnen sich für alle Betroffenen", so der OÖGKK-Obmann Alois
Stöger. Zwei Drittel aller RaucherInnen gelten als dissonant - das heißt, sie sind unglücklich
mit ihrer Sucht und wollen aufhören. Immer mehr Einrichtungen der Sozialversicherung bieten ambulante und
stationäre Raucherentwöhnung an. Gerhard Hutter, Obmann der NÖGKK weist besonders auf das Rauchertelefon
hin, ein Beispiel für eine gelungene Kooperation zwischen den Krankenversicherungsträgern, den Ländern
und dem Bundesministerium für Gesundheit, Jugend und Familie.
"Die Beratungs- und Entwöhnungsangebote der Sozialversicherung sind jedoch nur ein Glied in der Kette
einer abgestimmten und gemeinsamen Anti-Tabakstrategie. Die Umsetzung eines ausgeweiteten Nichtraucherschutzes,
sowie intensive Aufklärungs- und Informationskampagnen sind weitere wichtige Schritte", so Gottfried
Winkler, Obmann der VAEB.
"Laut Artikel 5 des Rahmenübereinkommens der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauches soll eine umfassende
sektorübergreifende nationale Anti-Tabak-Strategie für Österreich entwickelt werden. Wir haben bereits
anlässlich des Weltnichtrauchertages 2007 auf diese Situation hingewiesen" analysiert Dr. Josef Probst
die Lage für Österreich: "Die Sozialversicherung lädt sämtliche relevanten Stakeholder
ein, sich an der Entwicklung und Umsetzung einer nationalen Anti-Tabak-Strategie zu beteiligen. Nur durch eine
gemeinsame, alle Politik- und Gesellschaftsbereiche umfassende Kraftanstrengung können wir dem Problem des
Tabakkonsums und den daraus resultierenden Folgen für die Menschen und das Gesundheitswesen Einhalt gebieten"
sind sich Hutter, Stöger, Winkler und Probst einig. |