Innsbruck (lk) - „Egal, welches Team wie viele Tore schießt und egal, wer Europameister wird – unser
Land gehört auf alle Fälle zu den Siegern.“ Davon sind Bundeskanzler und Sportminister Alfred Gusenbauer
und Tirols Sportlandesrat Hannes Gschwentner überzeugt.
Die Fakten beeindrucken: 8000 JournalistInnen sind im Land, die Fernsehstationen beliefern 8 Milliarden TV-KonsumentInnen
und in 157 Public Viewings wird die sportliche Begeisterung wogen. Der drittgrößte Sportevent nach Olympischen
Spielen und Fußball-Weltmeisterschaften löst in Österreich ein Investitionsvolumen von 133 Millionen
Euro aus – in den Bereichen Bau, Werbung, Marketing und Verkehr.
„Wir haben seriöse Untersuchungen, die ganz deutlich zeigen, dass die Wirtschaft durch die EURO 08 jede Menge
Torchancen hat“, sagt Gusenbauer. „Die Wertschöpfung aus dem sportlichen Großereignis wird in Österreich
bei 641 Millionen Euro liegen, das entspricht 0,25 Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung unseres Staates.“
Der Bundeskanzler rechnet mit zusätzlichen 13 400 Jahresbeschäftigungsverhältnissen, von denen rund
5 500 erhalten bleiben werden. „Das ist ein starker Pass für den Arbeitsmarkt und 25 Millionen Euro an Einnahmen
aus der Umsatzsteuer sind ein Elfmeter, den der österreichische Staat für sich verwandeln kann.“
Auch Hannes Gschwentner ist davon überzeugt, dass jede Tirolerin und jeder Tiroler einen Sieg davontragen
wird, auch jene, die mit dem runden Leder nichts anfangen können „Allein im Tourismus rechnen wir mit einer
Wertschöpfung von 69 bis 100 Millionen Euro für Tirol, insgesamt mit 92 bis 124 Millionen. Von den Investitionen
in neue Postbusse und Talentzüge profitieren Pendlerinnen und Pendler nachhaltig und der Werbewert für
Innsbruck und Tirol ist kaum abzuschätzen.“
Auf die Frage, wo Tirols Sportlandesrat die EM-Spiele verfolgen wird, zeigt sich dieser bescheiden: „Wenn ich nicht
vom Repräsentationswesen des Landes zur Begleitung von Gästen aus Russland oder Schweden eingeteilt werde,
ist es mir lieber, mich unters Volk zu mischen und die Public Viewings zu besuchen. Ich halte nichts davon, dass
Karten ‚gehamstert’ werden. Wenn allerdings wie im Fall von Sozialminister Erwin Buchinger Karten an verdiente
und engagierte Menschen verschenkt werden, so ist das zu unterstützen“. |