Bis zu 50% Kaufkraftvorteil in Slowakei und Tschechischer Republik – Übersee-Destinationen
deutlich billiger
Wien (statistik austria) - Das Preisniveau am Urlaubsort ist für viele Urlauber neben dem Erholungsfaktor
einer der Hauptgründe bei der Wahl der Urlaubsdestination. Die Statistik Austria bietet Reisehungrigen eine
aktuelle Übersicht über die Kaufkraft des „österreichischen“ Euro in den beliebtesten Reisezielen
von „Herrn und Frau Österreicher“.
Urlaub bei unseren östlichen Nachbarländern bleibt weiterhin preiswert - bis zu 50% höhere
Kaufkraft
Die aktuellen Berechnungen für April 2008 bestätigen die nach wie vor hohe Kaufkraft des Euro in vielen
unserer Nachbarländer. Wie schon im Vorjahr, bekommt man in den osteuropäischen EU-Ländern, die
gerade bei Kurzurlauben voll im Trend liegen, heuer für sein Euro-Budget zwischen 25 und 50% mehr an Gütern
und Dienstleistungen als in Österreich. Unser Nachbarland, die Slowakei, mit dem geringsten relativen Preisniveau
liegt dabei mit einem Gegenwert von 149 für 100 Euro am höchsten. Gefolgt wird sie von der Tschechischen
Republik, die trotz einer 13%-igen Verteuerung gegenüber Österreich aufgrund höherer Inflation (+7%)
und Aufwertung der Tschechischen Krone (+10%) mit einem Gegenwert von 145 immer noch als preis-attraktiv bezeichnet
werden kann. Einen ähnlichen Effekt weist auch Kroatien, Österreichs zweit-beliebtestes Urlaubsland,
auf: Zum einen gab es eine vergleichsweise hohe Inflation von knapp 6%, zum anderen zog die Kuna (HRK) um knapp
2% an. Daraus ergab sich kumuliert ein Anstieg des relativen Preisniveaus und damit eine Verteuerung von fast 4%.
Die signifikanteste relative „Verbilligung“ (19%!) konnte für das Vereinigte Königreich (Großbritannien)
beobachtet werden und lässt sich fast ausschließlich mit dem Höhenflug des Euro und dem damit verbundenen
Kursverfall des Britischen Pfunds (GBP) von fast 18% erklären.
Unter den untersuchten Auslandsdestinationen weist derzeit Mexiko mit einem Euro-Gegenwert von 184 (11% günstiger
als noch im Vorjahr) das derzeit niedrigste Preisniveau auf. Der Höhenflug des Euro macht sich neben Mexiko
(–12%) auch bei den übrigen Überseedestinationen bemerkbar. Die U.S.A. verzeichneten sogar eine Abwertung
des US-Dollars von knapp 16% im Jahresabstand gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung und
liegen nun bei einem Gegenwert von 137 Euro gemessen an der heimischen Kaufkraft. Japan verzeichnet einen Euro-Gegenwert
von 108.
Im beliebten Urlaubsland Türkei (132) kompensierten sich die Preis- und Wechselkursentwicklungen zu einem
Gutteil. Die relativ hohe Inflation (9%) wurde im untersuchten Zeitraum durch eine noch stärkere Abwertung
der Neuen Türkischen Lira (TRY) gegenüber dem Euro (12%) mehr als ausgeglichen, was insgesamt zu einer
Verbilligung von 7% gegenüber Österreich führte.
Innerhalb der Eurozone bilden derzeit wie im Vorjahr die Reiseziele Irland, mit Abstand vor Frankreich und Belgien,
die 3 teuersten Plätze; in Deutschland bekommt man für 100 Euro mit 104 knapp mehr als in Österreich.
Im Übrigen leidet nicht nur Österreich derzeit unter stark wachsenden Konsumentenpreisen; Preissteigerungen
im Jahresabstand von 3% bis zu 9 % konnten im Länderset beobachtet werden. Lediglich Japan (+1,2%), die Niederlande
(+2,2%) und das Vereinigte Königreich (+2,4%) verbuchten Inflationsraten von unter 3%.
Das Fazit: Reisen in östliche Nachbarländer sind aus Sicht der „Brieftasche“ nach wie vor am attraktivsten,
Überseedestinationen wie die U.S.A., Japan und vor allem Mexiko sind derzeit aufgrund des konstant hohen Euro-Kurses
noch attraktiver als im Vorjahr. Das beliebteste Urlaubsland der Österreicherinnen und Österreicher,
Italien, liegt hinsichtlich des Preisniveaus praktisch gleichauf mit Österreich.
Zu beachten
Neben der Berücksichtigung der jeweils aktuellen Wechselkurse bei Urlaubsantritt ist weiters zu beachten,
dass die hier präsentierten Ergebnisse für den Durchschnitt des jeweiligen Landes gelten. In Ländern
mit starken regionalen Preisdifferenzen kann sich das Preisniveau an einem spezifischen Urlaubsort innerhalb des
Landes dementsprechend anders darstellen als im Landesdurchschnitt.
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