Winkler: "Versöhnung der Bevölkerungsgruppen ist Leitgedanke in unserer Entwicklungszusammenarbeit"
Kigali (bmeia) - "Die Abschaffung der Todesstrafe ist ein bedeutendes Zeichen für den Willen
Ruandas, Gerechtigkeit und Versöhnung walten zu lassen und einen Beitrag zur Verwirklichung der Menschenrechte
zu leisten. Die angestrebte Versöhnung der Bevölkerungsgruppen wurde auch zu einem Leitgedanken der Entwicklungszusammenarbeit
zwischen Österreich und Ruanda", so Staatsekretär Hans Winkler anlässlich seines Besuches in
Ruanda und nach seinen Gesprächen mit Staatspräsident Paul Kagame und Außenministerin Rosemary
Museminali. Österreich unterstützte in den letzten Jahren eine Reihe von Projekten zur Friedenssicherung
und Versöhnung, insbesondere im Bereich Abrüstung und Reintegration von Soldaten.
Der derzeitige Schwerpunkt der Zusammenarbeit liegt in der Verbesserung der Versorgung der Bevölkerung mit
Trinkwasser. Staatssekretär Winkler unterzeichnete in Kigali in Anwesenheit von Außenministerin Rosemary
Museminali einen Projektvertrag zur Teilfinanzierung und zum weiteren Ausbau der ländlichen Wasserversorgungs-
und Siedlungshygieneprojekte in zwei der ärmsten Regionen im Süden des Landes (Nyaraguru und Nyamagabe).
"Bisher konnten in dieser Region rund 70.000 Menschen mit sauberem Wasser versorgt werden. Mit Hilfe der heute
beschlossenen weiteren Zusammenarbeit werden künftig rund 200.000 Menschen Zugang zu sauberem Wasser und sanitärer
Versorgung erhalten. Ein verbesserter Zugang zu Wasser reduziert auch die Kindersterblichkeit und verhindert die
Ausbreitung von Krankheiten", so Winkler. Die zur Verfügung gestellten Mittel werden in Form von spezifischen
Sub-Projekten umgesetzt, die beim lokalen Projektbüro eingereicht werden.
Neben dem bilateralen Engagement ist Österreich als EU Mitgliedsland auch an der Entwicklungszusammenarbeit
der EU mit Ruanda beteiligt. Die ruandische Bevölkerung lebt unter schwierigen Lebensbedingungen: die noch
vorherrschende Dominanz der Subsistenzwirtschaft, die darüber hinaus von Landknappheit und strapazierten natürlichen
Ressourcen geprägt ist, eine hohe Bevölkerungsdichte, ein noch schwach ausgebauter industrieller Sektor,
sowie die mangelnde regionale Vernetzung und der mangelnde Zugang zum Weltmarkt bedingen das Erfordernis externer
Hilfe. "Die EU ist für Ruanda der größte internationale Geber im Bereich der makroökonomischen
Unterstützung und der ländlichen Entwicklung. In den letzten Tagen konnte ich mich mehrmals davon überzeugen,
dass eine enge Abstimmung der Geberländer auf der einen Seite, sowie das Aufzeigen der konkreten Bedürfnisse
auf der Seite der Entwicklungsländer im Leben der Menschen - besonders in den ländlichen Regionen - zahlreiche
Erleichterungen und bedeutende Verbesserungen mit sich bringen", schloss Winkler. |