Plassnik: "Vertrauensvoller Nachbar und wichtiger Partner in der
europäischen Familie"
Bratislava (bmeia) - "Europa wächst zusammen - wo könnte man das besser sehen als
bei unseren beiden Ländern. Ich bin heute auf der Donau hierher gekommen, auch um aufzuzeigen, dass es eine
große Vielfalt an sehr funktionstüchtigen Verkehrswegen zwischen Wien und Bratislava gibt", so
Außenministerin Ursula Plassnik nach ihrem Gespräch mit ihrem slowakischen Amtskollegen Ján Kubiš
in Bratislava. Plassnik reiste mit dem Twin-City Liner an und fuhr auf der letzten November eröffneten Autobahnspange
Kittsee nach Wien zurück.
"Unser Verhältnis ist charakterisiert durch großes Vertrauen, großes Verständnis füreinander
und durch eine sehr effiziente Kooperation. Die dichten bilateralen Beziehungen werden von den Menschen selbst
in die Hand genommen, von den Bürgermeistern und von den Unternehmen", so die Außenministerin.
So bestehen zahlreiche Kooperationen auf regionaler und kommunaler Ebene und mehr als 1.600 österreichische
Unternehmen sind in der Slowakei tätig.
"Es gibt natürlich auch Bereiche, in denen wir unsere eigene, differenzierte Meinung haben. Aber auch
über diese Themen können wir im guten und konstruktiven Geist reden. Die österreichische Haltung
zur Atomenergie ist bekannt: Wir halten sie für keine sichere, kostengünstige oder nachhaltige Energieform.
Wir gehen daher davon aus, dass die Vereinbarungen bezüglich des Atomkraftwerkes Bohunice auf Punkt und Beistrich
eingehalten werden. Als Nachbar und Partner hoffen wir auch, dass wir in die Arbeiten und Überlegungen zum
Atomkraftwerk Mochovce einbezogen werden", so die Außenministerin.
"Gerade die Slowakei hat die Chancen, die sich durch die Wiedervereinigung Europas ergeben haben, genützt.
Wir sind stolz, dass unser Nachbar der mitteleuropäische `Tiger´ ist", so Plassnik, die fortfuhr:
"Der bevorstehende Beitritt zur Euro-Zone ist ein weiterer eindrucksvoller Beweis für den erfolgreichen
Kurs der Slowakei. Wir haben dieses Vorhaben von österreichischer Seite energisch und nachdrücklich unterstützt
und freuen uns, dass es nun Anfang nächsten Jahres realisiert wird". Der Beitritt zum Schengen-Abkommen
habe gezeigt, dass gute und kompetente Vorbereitung sowie umfassende Kontrolle positive Resultate bringen kann.
"Die Slowakei hat für uns auch als Partner in der UNO oder OSZE erhöhte Bedeutung. Ján Kubiš
ist für mich eine Art Bruder in allen multilateralen Foren. Unsere Teams arbeiten eng zusammen", so Plassnik.
Die slowakische Diplomatie erbringt in der EU hervorragende Leistungen. Abschließend dankte die Außenministerin
der Slowakei für die Unterstützung bei der österreichischen Kandidatur für einen nichtständigen
Sitz im UNO-Sicherheitsrat 2009/2010. |