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Verhandlungen über den Milchpreis |
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erstellt am
04. 06. 08
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Grillitsch: Bauernbund fordert und erreicht rot-weiß-roten Milchbonus
Ergebnis des Milchgipfels ist wichtiger Schritt - Positives Signal für die Zukunft
Wien (bauernbund) - "Den österreichischen Konsumenten und der heimischen Bauernschaft wird
eine Milchkrise, wie sie sich derzeit in Deutschland abzeichnet, erspart bleiben. Das ist das Ergebnis eines Spitzengesprächs,
das gestern zwischen Vertretern der Handelsketten, der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter und der
Landwirtschaftskammer Österreich stattgefunden hat", teilte Bauernbundpräsident Fritz Grillitsch
am 03.06. mit.
In harten Verhandlungen konnte folgendes Ergebnis erreicht werden: Drohende Preisabsenkungen von Milch und Milchprodukten
wie sie in Deutschland der Fall waren, konnten in Österreich abgewendet werden. Weiters konnte in den Verhandlungen
mit den Vertretern der Handelsketten erreicht werden, dass es auch keine Schleuderpreisaktionen mit Milch und Milchprodukten
aus Österreich geben wird. Die Vertreter der Handelsketten haben ihr Bekenntnis zu Molkereiprodukten aus Österreich
bekräftigt und zugesagt, diese Erzeugnisse nicht als Lockmittel zu verwenden. In weiteren Gesprächen
zwischen Handel, Landwirtschaftskammer und Molkereien soll der Milchpreis mittelfristig nach oben gebracht werden.
Für Grillitsch ist dieses Ergebnis "ein wichtiger Schritt um längerfristig unseren Milchbauern die
Existenz zu sichern. Wir haben einen rot-weiß-roten Milchbonus verlangt - und ihn auch erkämpft. Das
gestrige Ergebnis bestätigt unseren Weg: Wir haben am 13.05.2008 bei einem österreichweiten Milchaktionstag
dem Handel klargemacht, dass wir einen Preiskampf auf dem Rücken der Bauern nicht dulden werden. Bei diesem
Milchaktionstag wurden erste Gespräche mit dem Handel geführt, die gestern ein erfreuliches Zwischenergebnis
gebracht haben. Eine Eskalation mit Lieferboykott und Versorgungsengpass wie bei unserem Nachbarn Deutschland wollen
wir im Sinne der Bauern und der Konsumenten, die unsere Partner sind, vermeiden. Wir setzen auf Verhandlungen und
werden bereits in den nächsten Tagen mit den Molkereien - die vielfach in Bauernhand sind - weitere Schritte
besprechen. Unser Ziel muss sein, mittelfristig den Milchpreis zu erhöhen. Das ist der rot-weiß-rote
Weg", so Grillitsch. |
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Gaßner: Pröll soll endlich "echten" Milchgipfel einberufen
"Es ist höchst an der Zeit, mit den Betroffenen und nicht über die Betroffenen
zu reden"
Wien (sk) - Angesichts des berechtigten Unmuts vieler heimischer Milchbauern fordert SPÖ-Agrarsprecher
Kurt Gaßner Landwirtschaftsminister Pröll auf, endlich einen "echten Milchgipfel" zu veranstalten,
an dem auch "echte" Milchbauernvertreter teilnehmen. Die Landwirtschaftskammer sei dafür nicht prädestiniert,
denn die repräsentiert kaum Milchbauern, sondern ausschließlich Acker- und Getreidebauern. Gaßner
wies in dem Zusammenhang darauf hin, dass es morgen um 12 Uhr im Parlament ein Treffen mit Vertretern der IG Milch
gibt. "Was Minister Pröll nicht will, machen wir sehr gerne und hören uns die Argumente der IG Milch
an", so Gaßner am 04.06. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.
Die Lage vieler Milchbauern werde immer prekärer, denn diese bekommen derzeit nur noch 0,39 Euro pro Liter
Milch, für die wirtschaftliche Führung eines Betriebes sind aber mindestens 0,47 Euro erforderlich, machte
der SPÖ-Abgeordnete deutlich. Aufgrund der problematischen wirtschaftlichen Situation hat daher die IG Milch
(derzeit sind rund 4.000 Bauern dabei) zu einem Lieferstopp aufgerufen, den mittlerweile rund 15.000 Milchbauern
unterstützen. Dies werde dazu führen, dass nur mehr rund drei Tage die Regale volle Milchbestände
aufweisen werden, so Gaßner.
Als Folge dieses Lieferstopps sei man auf den Import von Milch aus Tschechien, Polen, Dänemark und Frankreich
angewiesen, österreichische Qualitätsmilch wird durch ausländische Billigmilch ersetzt, erklärte
Gaßner. Weiters drohen Kuhflächen zu Waldflächen zu werden, was zu einem Aussterben der Milchbauern
führen würde. Und das Genussland Österreich könne Qualitätsmilchprodukte nicht mehr in
die Exportländer liefern, wodurch ein nachhaltiger Marktanteilsverlust möglich sei. Aufgrund dieser Entwicklung
ist Minister Pröll gefordert, dringend zu handeln und einen Gipfel unter Einbindung aller Betroffenen abzuhalten.
"Es ist höchst an der Zeit, mit den Betroffenen und nicht über die Betroffenen zu reden", so
Gaßner. |
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Tiefnig: In Österreich wird es keine Milchkrise geben
ÖVP-Bundesrat verweist auf Milch-Gipfel: keine Schleuderpreisaktionen mit Milch und
Milch-Produkten aus Österreich
Wien (övp-pk) - In Österreich wird es keine Milchkrise geben, beruhigte heute, Dienstag,
ÖVP-Bundesrat Ferdinand Tiefnig. Eine Eskalation mit Lieferboykott und Versorgungsengpass so wie in Deutschland
versuchen wir im Sinne der Bauern und der Konsumenten, die unsere Partner sind, zu vermeiden. Tiefnig verwies in
diesem Zusammenhang auf den "Milch-Gipfel" am 02.06., an dem Vertreter der Handelsketten, der Vereinigung
Österreichischer Milchverarbeiter und der Landwirtschaftskammer Österreich teilnahmen; warb aber gleichzeitig
auch um Verständnis für die streikenden Milchbauern: "Milch weg zu schütten zeigt nicht von
Solidarität, wie dies die IG Milch - die in Österreich den Milchstreik initiiert hat -behauptet, ist
aber für viele Landwirte derzeit der letzte Ausweg und ein Hilfeschrei aus Angst vor weiterem Preisverfall."
Tiefnig übte auch an den Handelsketten heftige Kritik, die teilweise ihre Macht bei den Mitarbeitern, Konsumenten
oder Bauern ausnützen, um eine gewisse Abhängigkeit zu schaffen. "Im Energiebereich ist für
die Konsumenten die Abhängigkeit von einigen großen Konzernen bereits spürbar - lassen wir es bei
den Lebensmitteln nicht so weit kommen.
Positiv merkte der oberösterreichische Landwirt und Bezirksobmann des Österreichischen Bauernbundes Braunau
am Inn in diesem Zusammenhang an, dass in den Verhandlungen mit den Vertretern der Handelsketten erreicht werden
konnte, dass es keine Schleuderpreisaktionen mit Milch und Milchprodukten aus Österreich geben wird. Tiefnig:
"Die Vertreter der Handelsketten haben ihr Bekenntnis zu Milch und Milchprodukten aus Österreich bekräftigt
und zugesagt, Milch und Milchprodukte nicht als Lockmittel zu verwenden."
Bereits in den nächsten Tagen werde es mit den Molkereien - die vielfach in Bauernhand sind - und dem Lebensmitteleinzelhandel
weitere Gespräche geben. "Unser Ziel muss es sein, mittelfristig den Milchpreis weiter nach oben zu bringen.
Wir müssen weiter daran arbeiten, die Existenz unserer Milchbauern längerfristig zu sichern", schloss
Tiefnig. |
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Pirklhuber: Erhöhung der Milch-Erzeugerpreise in Österreich ist machbar
Grüne: Molkereien sollten dem Vorarlberger Beispiel folgen und den Erzeugerpreis um
mindestens 2,5 Cent erhöhen
Wien (grüne) - "Statt weiter den Kopf in den Sand zu stecken, sollten die größten
österreichischen Molkereien, die Berglandmilch in OÖ und die NÖM AG dem Vorarlberger Beispiel folgen
und den Erzeugermilchpreis ebenfalls um 2,5 Cent erhöhen. Denn ein weiterer Lieferstopp der Bäuerinnen
und Bauern wird schlussendlich für die Milchverarbeitungsbetriebe höhere Kosten verursachen", so
der Landwirtschaftssprecher der Grünen, Wolfgang Pirklhuber angesichts der aktuellen Milchstreik-Lage in Deutschland
und Österreich.
Pirklhuber erläutert dies beispielsweise anhand des Jahresabschlusses der NÖM AG des Jahres 2006. Damals
hatte der niederösterreichische Milchkonzern im Eigentum von Raiffeisen einen Jahresreingewinn von 13 Mio.
Euro erwirtschaftet. Eine Erhöhung von 2,5 Cent beim Milchpreis würde diesen Gewinn in etwa halbieren.
Gleichzeitig haben auch die Endverbraucher-Preise in den letzten zwei Jahren angezogen.
"Was wir brauchen, sind Anti-Dumping-Regelungen im Lebensmittelbereich", fordert Pirklhuber. Es müssen
endlich Signale gesetzt werden, um die milchproduzierenden Bäuerinnen und Bauern zu ermutigen, auf ihren Höfen
zu bleiben und nicht aufzugeben. Es sei unverständlich, dass weder der Bauernbund noch Minister Pröll
es bisher der Mühe wert gefunden haben, die VertreterInnen der IG Milch, die zum Milchstreik in Österreich
aufgerufen haben, in Gespräche einzubinden.
Pirklhuber ladet die IG Milch, Nichtregierungsorganisationen wie Global 2000 und alle Agrarsprecher der Parteien
am Rande der morgigen Sitzung des Nationalrates zu einer Besprechung ein. "Ich ersuche alle Fraktionen, Lösungsvorschläge
für die Milchviehbetriebe in Österreich einzubringen. Derzeit haben bereits alle Fraktionen bis auf die
ÖVP zugesagt, an der Besprechung teilzunehmen. Ich appelliere an den Bauernbund, sich der parlamentarischen
Diskussion nicht zu verweigern und hoffe auf eine baldige Zusage", so Pirklhuber abschließend. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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