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Gesundheitsreform |
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erstellt am
16. 06. 08
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Gusenbauer
betont Wichtigkeit der Gesundheitsreform
Alternative Vorschläge der Ärztekammer und der Länder willkommen
Wien (bpd) - Bundeskanzler Gusenbauer betonte am 15.06. die Wichtigkeit und Notwendigkeit einer zügigen
Gesundheitsreform, "um das erstklassige österreichische Gesundheitssystem dauerhaft abzusichern, die
Teilnahme der Bevölkerung am medizinischen Fortschritt zu garantieren und sozial nicht verträgliche Einschnitte,
wie etwa die Einführung von massiven Selbstbehalten, zu verhindern". Er halte es im Vorfeld des morgigen
Ärztestreiks für unbedingt notwendig darauf hinzuweisen, dass es Maßnahmen geben müsse, um
viel tiefgreifendere Eingriffe im Gesundheitssystem hintanzustellen.
Keine Schritte zur Sicherung des Gesundheitssystems zu setzen, sei jedenfalls kein gangbarer Weg, wobei laut Gusenbauer
die Schritte verhandelbar seien. "Die jetzt in Aussicht genommene parlamentarische Beratung sollte sowohl
von der Ärztekammer als auch von den Ländern als Möglichkeit verstanden werden, Änderungen
der Regierungsvorlage zu diskutieren und Alternativen vorzuschlagen", so der Bundeskanzler.
Für die Bundesregierung sei wichtig, dass die definierten Ziele wie beispielsweise keine neuen Selbstbehalte
bzw. keine Beitragserhöhungen erreicht würden. Welche Maßnahmen im Detail zur Erreichung dieser
Ziele führen, sei dabei nicht so entscheidend. Wenn es von den Ländern und der Ärztekammer Vorschläge
gebe, die das gleiche Ziel, nämlich die Absicherung des Gesundheitssystems sowie die Teilnahme der Bevölkerung
am medizinischen Fortschritt verfolgen und erreichen lassen, dann sei die Bundesregierung jedenfalls zu Veränderungen
bereit. Klar müsse nur allen Beteiligten sein, "dass jetzt gehandelt werden muss, um die Krankenkassen
nicht in eine noch schwierigere Situation, die letztendlich zu radikalen Maßnahmen führen müsste,
zu bringen. Nur Nein zu sagen, löst mit Sicherheit kein Problem", so der Bundeskanzler abschließend. |
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Strache: Kein Verständnis für Vorgehensweise von SPÖ, ÖVP und Grünen
Ärztefeindliche Reform wird jetzt durch das Parlament durchgepeitscht
Wien (fpd) - FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache bezeichnet es als absoluten Affront, die Gesundheitsreform
auf die Tagesordnung des Sozialausschusses zu setzen. Mit Unterstützung von SPÖ, ÖVP und den Grünen
werde nun diese ärztefeindliche sogenannte Reform durchgepeitscht, obwohl die FPÖ dem nicht zugestimmt
habe, betont Strache.
Nach Ansicht der FPÖ wäre es unbedingt erforderlich gewesen, einen nationalen Gesundheitsgipfel einzuberufen,
erklärt Strache, der diesbezüglich hervorhebt, dass die FPÖ für klare Verbesserungen durch
Straffungen und Bürokratieabbau in der Struktur, eine Ausschaltung der Konkurrenzierung der Leistungsträger,
Sicherheit für den Patienten und die Ärzte, die Erhaltung der Versorgungssicherheit und eine Ausschaltung
des systematischen Missbrauchs eintrete. Keinesfalls solle es eine Reform um der Reform willen geben, welche in
der vorliegenden Form geradewegs in die Zwei-Klassen-Medizin führe und ein Schritt zur Zerstörung der
medizinischen Versorgungssicherheit in Österreich sei, so Strache.
"Ich habe für die Vorgehensweise von SPÖ, ÖVP und den Grünen überhaupt kein Verständnis",
sagt Strache. Er zeigt auf, wie wichtig es gewesen wäre im Parlament ein ausführliches Expertenhearing
durchzuführen und eine Befassung des eigentlich zuständigen Gesundheitsausschusses zuzulassen. Abschließend
betont der FPÖ-Chef, dass die FPÖ die einzige Partei sei, welche entschlossen gegen diese Gesundheitsreform
auftrete. Dieses für unser Gesundheitssystem desaströse Machwerk werde jetzt - an der Ausschussführung
des Gesundheitsausschusses durch FPÖ-NAbg. Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein vorbei - durchgepeitscht, ohne
die eigentlichen Probleme an der Wurzel gefasst zu haben. |
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Rasinger: FPÖ soll Blockadehaltung aufgeben
Wichtige Reformschritte zur Finanzierung der Kassen werden von FPÖ verhindert
Wien (övp-pk) - "Die FPÖ soll ihre Blockadehaltung im Sozialausschuss dringend aufgeben",
fordert ÖVP- Gesundheitssprecher Dr. Erwin Rasinger. Die ÖVP will eine ausführliche und konstruktive
Diskussion führen. "Die Argumentation der FPÖ ist nicht nachvollziehbar", so Rasinger, "denn
wenn man über 30 Experten hören will, kann keine Rede von einem Drüberfahren oder einem Eilverfahren
sein".
"Die FPÖ hat bisher alle Angebote abgelehnt und verhindert mit ihrer Blockade wichtige Reformschritte.
Von einer konstruktiven Mitarbeit ist weit und breit nichts zu sehen", so der ÖVP- Gesundheitssprecher.
Mit dieser Verhinderungstaktik trägt die FPÖ die volle Verantwortung dafür, wenn notwendige Reformschritte
- wie auch die Sanierung der Krankenkassen - nicht rechtzeitig gesetzt werden können. "Es gilt vor allem
auch, das Gesundheitswesen auf einem qualitativ hochwertigen Niveau zu halten, wie schon Vizekanzler Wilhelm Molterer
gesagt hat. Ziel sollte sein, im Sinne aller zu einer vernünftigen Lösung zu kommen", schließt
der ÖVP- Gesundheitssprecher. |
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Grünewald: Vernichtendes Zeugnis für die Bundesregierung
Das Stopfen von Finanzierungslöchern wird den Kassen nicht lange helfen
Wien (grüne) - Ein vernichtendes Zeugnis stellt der Gesundheitssprecher der Grünen, Kurt Grünewald,
der Bundesregierung anlässlich des bevorstehenden Ärztestreiks aus. "Es wäre die Verpflichtung
von Bundeskanzler, Vizekanzler, Gesundheitsministerin und Sozialminister gewesen, alles zu tun, um den Ärztestreik
zu verhindern. Aber Gusenbauer, Molterer, Kdolsky und Buchinger haben es verabsäumt, bessere, nachhaltigere
und konsensualere Lösungen auszuverhandeln", kritisiert Grünewald.
"Das Zusperren von Tausenden Arztpraxen in Verbindung mit empfindlichen Leistungseinschränkungen für
die Bevölkerung ist lediglich die Spitze eines Eisbergs. Der Bundesregierung ist es in wenigen Wochen gelungen,
über alle Parteigrenzen hinaus zu polarisieren und zu desavouieren", diagnostiziert Grünewald das
Politikversagen der Regierung.
Für einen besonders ärgerlichen Schildbürgerstreich hält Grünewald, dass diese Reform
keinerlei nachhaltige Sanierung der Krankenkassen garantieren kann. Abgesehen davon, dass der kostenintesivste
Bereich der Spitäler von der Reform ausgeklammert wurde, ist auch die Zusammenführung von Kompetenzen,
Verantwortung und diversen Finanzierungstöpfen völlig untergegangen.
"Das Stopfen von Finanzierungslöchern wird den Kassen nicht lange helfen. Da die Ursachen der Defizitentwicklung
sträflichst ignoriert wurden, werden sich alte Finanzierungslücken rasch von selbst wieder auftun. Auch
wenn es die Regierung leugnet, werden PatientInnen in Zukunft mit Leistungseinschränkungen konfrontiert werden",
so Grünewald.
Der Gesundheitssprecher der Grünen fordert die Bundesregierung auf, sofort einen Dialog zu beginnen, der diesen
Namen verdient und ihre Verantwortung für eine optimale Gesundheitsversorgung endlich wahrzunehmen. Eine Verabschiedung
des Reformpaketes vor dem Sommer hält Grünewald für grob fahrlässig und für nichts anderes
als eine billige Machtdemonstration der Regierung. |
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Haubner: Regierung für Ärztestreik voll verantwortlich!
Kdolsky muss alle betroffenen Gruppen auf Verhandlungstisch holen - BZÖ fordert Vereinheitlichung
der ärztlichen Grundversorgung
Wien (bzö) - "Die Regierung trägt die volle Verantwortung für den heutigen Ärztestreik",
so BZÖ-Gesundheitssprecherin Ursula Haubner. "Zuerst hat die Regierung abgedankt und der Schattenregierung
Sozialpartnerschaft die Verantwortung übergeben, dann Gesprächsverweigerung betrieben und jetzt wundern
sich Kdolsky und Co. über diese Proteste." Haubner drückte die volle Solidarität des BZÖ
mit den Anliegen der Patienten und der Ärzte aus.
Die BZÖ-Gesundheitssprecherin verlangt von der Bundesregierung in sofortige Verhandlungen mit allen Betroffenen
zu treten. "Jetzt gilt es das nachzuholen, was bisher versäumt wurde - nämlich alle betroffene Gruppen
an den Verhandlungstisch zu holen und eine Gesundheitsreform mit einer echten Strukturänderung umzusetzen.
Kdolsky soll endlich mit denjenigen reden, die eine Ahnung haben, nämlich den Betroffenen vor Ort. Bis jetzt
zahlen nur die Patienten drauf und die Ärzte werden zu alleinigen Sündenböcken gestempelt",
betont Haubner.
Die BZÖ-Gesundheitssprecherin forderte eine echte Reform durch Vereinheitlichung der ärztlichen Grundversorgung
sowie der Sozialversicherungssysteme. "Wir brauchen dringend in ganz Österreich ein einheitliches Leistungsangebot
an den Versicherten, einheitliche Leistungshonorare für Ärzte sowie eine einheitliche, verpflichtende
Behandlungsökonomie", so Haubner.
Weiters verlangte Haubner die Halbierung des Mehrwertsteuersatzes auf Medikamente von 20 auf zehn Prozent. Die
Patienten und das Gesundheitssystem könnten dadurch um rund 300 Mio. Euro entlastet werden. "Wir wollen
eine echte Gesundheitssystemreform, bei der das Wohl der Patienten im Vordergrund steht", so Haubner abschließend. |
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BMGFJ: Medizinische Versorgung der Bevölkerung trotz Ordinationsschließungen
gesichert
Wien (bgf) - Anlässlich der für 16.06. angekündigten Ordinationsschließungen wird seitens
des Bundesministeriums für Gesundheit, Familie und Jugend darauf hingewiesen, dass die medizinische Versorgung
der Bevölkerung trotz Schließungen sichergestellt ist.
Zudem wird darauf aufmerksam gemacht, dass das Servicecenter der Sozialversicherung eigens eine Hotline eingerichtet
hat. Unter der Nummer 050124 3377 erhalten Patientinnen und Patienten Informationen über geöffnete Behandlungsstellen
in ihrer Nähe.
Auch das BMGFJ verstärkt aus aktuellem Anlass sein Bürgerservice und bietet von 8 bis 18 Uhr unter der
Telefonnummer 01/71100 4808 verunsicherten oder besorgten Personen Informationen über die nächstgelegenen
Behandlungseinrichtungen.
Des Weiteren wird auf der Homepage des Ministeriums - www.bmgfj.gv.at - an prominenter Stelle ein Link zur Seite
www.spitalskompass.at (Service der Gesundheit Österreich GmbH / Geschäftsbereich ÖBIG) platziert,
wo unter anderem alle Standorte von Krankenanstalten abrufbar sind.
Weiters weist das BMGFJ darauf hin, dass weder die Rettung (Telefonnummer 144) noch der Ärztefunkdienst (Telefonnummer
141) von den geplanten Maßnahmen betroffen sein werden, sondern während der gesamten Zeit für entsprechende
Notfälle zur Verfügung stehen. Auch der Betrieb in den Spitälern und Ambulanzen ist nicht von den
Schließungen betroffen.
Zudem haben die Wiener und die NÖ Gebietskrankenkasse (GKK) spezielle Vorsorge getroffen. In NÖ sichert
etwa eine Vereinbarung der GKK mit der NÖ Apothekerkammer die Abgabe von dringend notwendigen Medikamenten
auch ohne Rezept, für den Fall dass kein Arzt erreichbar sein sollte. In Wien hat die GKK in ihren Gesundheitszentren
eine Reihe von vorbereitenden Maßnahmen, wie etwa die Einrichtung von Auffangambulanzen, gesetzt. |
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