"Kunst trifft Natur"   

erstellt am
16. 06. 08

… im Nationalparkhaus Thayatal
Hardegg (noedok) - Gezeigt werden Arbeiten auf Papier von Prof. Mag. Erich Steininger und Alfred Spitzer zum Thema Natur. Zwei Künstler, die beide jeweils auf ihre ganz spezielle Art sich dem Thema Natur widmen. Erich Steininger, gebürtiger Waldviertler, ist einer der bekanntesten zeitgenössischen Druckgrafiker Österreichs. Im Zentrum seines Schaffens steht der Holzschnitt. Zeichnungen, Radierungen und Lithographien ergänzen sein künstlerisches Repertoire. Alfred Spitzer, gebürtiger Weinviertler, ist freischaffender Maler in Retz. Zeichnungen gehören zu Spitzers bevorzugter Technik. Er arbeitet vorwiegend auf Papier, meist mit Kohle und Graphit.

Die Ausstellung kann von 28. Juni bis 31. August 2008 täglich von 9:00 - 18:00 Uhr kostenlos besucht werden. Nationalpark Thayatal GmbH, A-2082 Hardegg, http://www.np-thayatal.at

Seit den späten 1980er Jahren zeigt sich Erich Steiningers Formenschatz der gedruckten Linie als ein mehr strukturell abstrakter denn als ein erzählerisch gegenständlicher, wie noch in seinen expressiven Darstellungen von Mensch und Natur in den Jahrzehnten zuvor. Der Arbeitsprozess an sich, das Entwickeln der Form, die der Künstler aus dem Holz schneidet, stehen im Mittelpunkt. Schraffuren, Linienzüge, Dunkel-Helligkeit, das Spannungsverhältnis zwischen den einzelnen Strukturen, Abstraktion, All Over, Vernetzung und Verdichtung, Aufhebung vom klaren Figur- und Grundverhältnis sind die Kriterien. Hinzu kommt ab den frühen 1990er Jahren das kombinatorische System des Übereinanderdruckens mehrerer geschnittener Holzplatten auf ein Blatt Papier, wodurch ein Reichtum von neuen Formationen und Verdichtungen entstehen. Erich Steininger steigert dieses Verfahren soweit, dass beinahe eine komplette "Verschwärzung" eintritt. Mit den Jahren ist der Schnitt des Druckgrafikers immer sensibler geworden: anstelle des groben Herausschneidens größerer Holzschollen mit dem Hohleisen, ein Sezieren der Holzplatte mit der scharfen Messerklinge. Aus den massiven Verästelungen der Linie sind zarte ja beinahe textile Verflechtungen entstanden. Immer wieder greift Steininger auch zur Farbe und verleiht den Blättern koloristisch malerische Klänge.

Die Zeichnungen von Alfred Spitzer verlocken den Betrachter zunächst dazu einzelne ihrer Partien als abstrakt zu begreifen, andere dagegen wieder als gegenständlich zu deuten. Dieser Unterschied ist dem Zeichner im Prozess des machens durchaus nebensächlich. Die Zeichnung gibt also weniger wieder, was auf ihr zu sehen ist, als viel mehr den Prozess. Die Striche die in ihrer unkonventionellen Art eine in sich stimmende Bildfläche ergeben, symbolisieren bei nähere Betrachtung, dass sie sich selbst genügen. Mit dieser in höchster Professionalität angeeigneten Weise sein Umfeld bzw die Themen die daraus entstehen zu reflektieren, nimmt er sich ihrer an. In der Ausstellung - Kunst trifft Natur- im Nationlpark Thayatal werden Arbeiten gezeigt, die Motive bzw Stimmungen aus dem Wein- und Waldviertel widerspiegeln. Seit seiner Rückkehr nach Retz (1997) begann Alfred Spitzer, die Natur als künstlerisches Betätigungsfeld zu entdecken. Nachdem die Zeichnung immer schon eine von ihm bevorzugte Technik war, hat sich ein unerschöpfliches Betätigungsfeld aufgetan. http://www.a-spitzer.at
 
zurück