Kreisverkehr: Eine runde Sache – wenn man richtig blinkt!   

erstellt am
11. 06. 08

Wenn es rund geht, vergisst jeder dritte Autofahrer auf das richtige Blinken beim Ausfahren aus dem Kreisverkehr
Wien (kfv) - Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde an wichtigen Verkehrsknotenpunkten in großen Städten im Kreis gefahren. 1904 entstand der erste Kreisverkehr am New Yorker Columbus Circle, seit 1907 dreht sich auch in Paris rund um den Arc de Triomphe alles im Kreis. In Österreich haben sich Kreisverkehre erst in den letzten Jahren etabliert, nachdem sie sich als ideale Lösungen für besonders unfallträchtige und staugefährdete Kreuzungen erwiesen haben. Die Vorfahrtregelung ist einfach und die gezwungenermaßen niedrigen Geschwindigkeiten senken das Unfallrisiko zusätzlich. „Im Vergleich zu anderen Kreuzungsvarianten sind die Autolenker im Kreisverkehr allerdings etwas blinkfaul, obwohl das richtige Signal zur rechten Zeit auch im Kreisverkehr essenziell ist, um Unfälle zu vermeiden“, sagt Dr. Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV). Das KfV hat österreichweit 900 Pkw-Lenker in Kreisverkehren beobachtet: Rund jeder dritte Fahrer setzte für die übrigen Verkehrsteilnehmer dabei gar kein oder ein falsches Signal. Genauer betrachtet blinkten rund 62 Prozent korrekt beim Ausfahren, 30 Prozent betätigten den Blinker beim Ausfahren nicht. Vier Prozent blinkten fälschlicherweise beim Einfahren und ebenfalls vier Prozent setzten das Lichtsignal sowohl beim Ein- als auch beim Ausfahren. Im Vergleich dazu blinken auf „normalen“, mit oder ohne Bodenmarkierungen oder Ampelanlagen geregelten Kreuzungen rund 83 Prozent der Autofahrer richtig.

Das richtige Verhalten im Kreisverkehr
Die Regelung, beim Ausfahren aus dem Kreisverkehr zu blinken, soll gefährliche Missverständnisse vermeiden. Blinkt man z.B. beim Einfahren, entsteht der falsche Eindruck, dass man den Kreisverkehr auch gleich wieder verlässt – was zu Kollisionen mit anderen Fahrzeugen führen kann, die deshalb zu früh in den Kreisverkehr einfahren wollen.

Wer sich in einen Kreisverkehr begibt, kann zwei verschiedene Arten der Beschilderung vorfinden (in Wien gibt es auch Mischvarianten): Entweder haben alle Einfahrenden eine Benachrangung in Form einer „Vorrang geben“-Tafel, womit alle bereits im Kreisverkehr befindlichen Verkehrsteilnehmer Vorrang haben. Handelt es sich um einen unbeschilderten Kreisverkehr, hat der Einfahrende immer Vorrang, da er der Rechtskommende ist. Beim Einfahren wird nicht geblinkt – nicht nach rechts und schon gar nicht nach links! Beim Verlassen des Kreisverkehrs muss rechts geblinkt werden – damit auch für die Nachkommenden alles rund läuft.
 
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