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Jura Soyfer und seine Vermittlung |
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Symposion, Festveranstaltung in Wien - Werk in bisher 36 Sprachen übersetzt Wien (soyfer-gesellschaft) - Einer der großen Schriftsteller Österreichs, Jura Soyfer (1912-1939), steht ab Sonntag nächster Woche (29. Juni) im Zentrum eines zweitägigen internationalen Symposions in Wien. An der Tagung "Wissensgesellschaften und die Texte Jura Soyfers" nehmen ÜbersetzerInnen, KünstlerInnen und WissenschafterInnen aus 29 Ländern teil. Das teilte die Jura Soyfer Gesellschaft (JSG) mit Sitz in Wien am Freitag in einer Presseaussendung mit. "Soyfer zählt zu Österreichs renommiertesten Autoren. Er gilt als international viel beachteter Dichter, dessen scharfzüngiges, aber auch poetisches Werk gegenwärtig in mehr als 120 Ländern via derzeit dreisprachiger Homepage (www.soyfer.at) weltweit rezipiert, aber in rund 50 Ländern auch aufgeführt und gesendet wird. Aktuell können wir auf Übersetzungen seines Werkes in 36 Sprachen verweisen", erklärt Herbert Arlt, der Geschäftsführer der Jura Soyfer Gesellschaft (JSG) mit Sitz in Wien. Beim Symposion besteht laut Arlt für alle Interessierten die seltene Möglichkeit, mit den weltweiten VermittlerInnen Soyfers über Ihre Kulturen, das Verbindende der Kulturen, die Bedeutung Jura Soyfers in der Globalisierung ins Gespräch zu kommen. Im Zentrum steht die Bedeutung der Soyferschen Texte für die sich herausbildenden Wissensgesellschaften (ein Begriff der UNESCO, Anm.). Wichtigster Leitgedanke ist die Bedeutung sowohl des Gedenkens (1938/2008) als auch der Soyferschen Zukunftsentwürfe für humane Gesellschaften. Die JSG fördert durch ihre 350 Mitglieder aus 40 Ländern weltweit die Übersetzung, künstlerische und wissenschaftliche Auseinandersetzung, Verbreitung sowie Archivierung (in Zusammenarbeit mit dem Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes) und Erforschung der Werke Soyfers, seiner Zeit und deren Rezeption. Sie feiert zum Abschluss des Symposions am 30. Juni in Wien mit einem Fest ihr 20jähriges Bestehen. Das Symposion wird durch Walter Schuster, Direktor der Volkshochschule Brigittenau - wo 60 Sprachen unterrichtet werden - am 29. Juni eröffnet. Prominente Eröffnungsredner bei der Festveranstaltung sind Österreichs Sozialminister Erwin Buchinger, Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny, Univ. Prof. Dr. Ulf Birbaumer (Vorsitzender der JSG) und Hilde Hawlicek (Kuratorium der JSG). Beteiligt sind auch VertreterInnen von Botschaften (darunter: Deutschland, Frankreich) und diversen Organisationen (Thomas-Sessler-Verlag, Universitäten, Akademien, Theater, Gewerkschaften, Kulturorganisationen, Parteien, etc.). TeilnehmerInnen der Tagung sind international renommierte ÜbersetzerInnen, KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen aus Österreich, Ägypten, der Türkei, Russland, Indien, Armenien, Tadschikistan, der Ukraine, Serbien, Bulgarien, Norwegen, China, dem Iran, Rumänien, Bosnien, Kroatien, Tschechien, Deutschland, Frankreich, Georgien, Israel, Italien, Japan, Korea, Slowenien, Ungarn, Argentinien, Brasilien, der Slowakei. Das Symposion ist öffentlich zugänglich. Die JSG will mit der Tagung allen Interessierten die Bedeutung von Sprachen, Literaturen, Künsten vermitteln und anhand Jura Soyfers deren zentrale Bedeutung für eine Globalisierung mit humanem Antlitz hervorheben. Beim anschließenden Jubiläumsfest mit dem Titel "So ist die Zeit, so ist die Welt. Festveranstaltung gegen die soziale Kälte" am 30. Juni abends werden unter anderem das Vagabundenlied, das Soyfer 1937 schrieb, in über 30 - mitunter hierzulande wenig bekannten Sprachen wie z.B. Balkarisch, Kabardinisch, Ossetisch, aber auch allen UN-Sprachen - sowie andere Soyfer-Texte vorgetragen. Präsentiert werden sie unter anderem durch folgende KünstlerInnen: Didi Macher (Wien), Tetyana Oliynyk (Charkow), Massud Rahnama (Wien/Teheran), Tobias Sosinka (Berlin), Otto Tausig (Wien). Zeitgleich ist in der VHS auch eine Ausstellung mit rund 60 Plakaten zu Leben, Werk und Rezeption Jura Soyfers zu sehen. Die Tagung und das Fest werden von der JSG sowie der Volkshochschule Brigittenau gemeinsam veranstaltet. Eintritt sind freiwillige Spenden für die JSG. Die Veranstaltungen werden vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung, der Stadt Wien, der Volkshochschule Brigittenau, den Wiener Volkshochschulen und der Österreichisch-Arabischen Gesellschaft gefördert. Jura Soyfer ist als Verfasser des Dachauliedes (vertont von Herbert Zipper) weltbekannt. Er wurde am 8. 12. 1912 in Charkow (Ukraine) geboren und kam 1920 nach Wien. Am 16. 2. 1939 starb er im Konzentrationslager Buchenwald an Typhus. Zu seinen bekanntesten Werken zählen "Der Weltuntergang", "Der Lechner Edi schaut ins Paradies", "Astoria" und "Vineta". Von seinem umfangreichen Werk - unter anderem bestehend aus Theaterstücken, Lyrik und Briefen - sind rund tausend Seiten aus nur wenigen Schaffensjahren erhalten. Informationen und Veranstaltungstermine: http://www.soyfer.at/ |
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