Ludwig gibt Startschuss für Aufwertung des Wientals   

erstellt am
19. 06. 08

Bezirksübergreifende Projekte zur Attraktivierung des Wientals
Wien (rk) - Neben der Sanierungsoffensive im Bereich des Westgürtels nimmt Dr. Michael Ludwig, Stadtrat für Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung nun das nächste Zielgebiet in Angriff. Das Wiental zwischen der Wiener Stadtgrenze in Penzing und der Mündung bei der Urania in der Inneren Stadt stellt den Lebens- und Wohnraum für rund 500.000 Wienerinnen und Wiener dar. Als zusammenhängende Region des Wiener Stadtgebietes ist das Wiental auch eines von insgesamt 13 Zielgebieten der Wiener Stadtentwicklung. Aufbauend auf dem Stadtentwicklungsplan "STEP05" sollen nun die Maßnahmen der Stadterneuerung in diesem rund 155 Quadratkilometer großen Gebiet intensiviert werden. "Durch die Bündelung der beteiligten Akteure und die bezirksübergreifende Zusammenarbeit der Gebietsbetreuungen Stadterneuerung sollen gemeinsam mit der Bevölkerung Konzepte und Maßnahmen entwickelt werden, die das Wiental zwischen Auhof und Karlsplatz attraktiver und lebenswerter machen", betonte Ludwig am 19.06.

Bereits im Jahr 2007 formierte sich auf Initiative von Stadtrat Ludwig die "Wiental-Arbeitsgruppe Gebietsbetreuungen" (WAGG), bestehend aus den GBstern 3, GBstern 4_5, GBstern 6_7_8_9, GBstern 12 und GBstern 14_15 mit dem Ziel, Bürgerpartizipationsprojekte und Ideen zu entwickeln. Als erster Schritt und um das Wiental aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und dessen Stärken und Schwächen eingehender kennen zu lernen, laden die Gebietsbetreuungen die Anrainerinnen und Anrainer zu einer Veranstaltungsreihe - von Ausstellungen, einer Wientalwanderung über "Urban Picknicks" bis hin zu Fotowettbewerben - ein. Die Ergebnisse der Bürgerpartizipationsprojekte sollen im Herbst im Zuge eines Wiental-Symposium vorgestellt und diskutiert werden.

Effizienter Einsatz der Wohnbauförderung steigert Lebensqualität
Aktuell befinden sich im Bereich des Wientals zwei große Blocksanierungsgebiete in Realisierung: das Gebiet um die Mollardgasse in Mariahilf und das Grätzel um die Fockygasse in Meidling. Insgesamt werden in diesen Grätzeln über 520 Wohneinheiten gefördert revitalisiert. Die Gesamtbaukosten betragen rund 15,8 Millionen Euro, die Stadt Wien schießt für die Sanierungen rund 13,5 Millionen Euro aus den Mitteln der Wohnbauförderung zu. Im Zuge der Bauarbeiten werden durch Wohnungszusammenlegungen und Dachgeschossausbauten nicht nur neue, moderne Wohneinheiten geschaffen, sondern darüber hinaus wird durch Teilabbrüche oder die Vereinigung einzelner Innenhöfe zu größeren, begrünten Freiräumen mehr Licht und Luft in die dichte Blockstruktur gebracht. "Aus Erfahrung wissen wir, dass Sanierungen frischen Wind und neue Lebens- und Wohnqualität in die Grätzel bringen und darüber hinaus private HauseigentümerInnen zu Nachfolgeprojekten motivieren. Dadurch werden ehemals abgewohnte Grätzel als Wohngegend wieder interessant", betonte der Stadtrat.

"Auch bei der Revitalisierung des Wientals gehen wir ganz bewusst den Weg der sanften Stadterneuerung. Während in anderen Metropolen die Bewohnerinnen und Bewohner von Sanierungsgebieten in andere Viertel verdrängt werden, setzen wir alles daran, dass die Mieterinnen und Mieter weiter in ihren Häusern wohnen können. Und das mit Erfolg, wie die Statistik belegt: im Durchschnitt bleiben 71% der Mieterinnen und Mieter auch nach der Sanierung in ihren Wohnungen. Möglich machen das die Regelungen, die an die Förderung der Stadt Wien gebunden sind und so abrupte Mietpreisanstiege hintan halten", unterstrich Ludwig.

Bereits fertig gestellt wurde die Sanierung des Kauerhofs nahe der Sechshauser Strasse. Das Sanierungs-Maßnahmenpaket umfasste die komplette Instandsetzung der allgemeinen Teile der Gebäude, wie etwa der Dächer, der Fassaden und der Stiegenhäuser sowie die Neuerrichtung einer Fernwärmeheizung inklusive Warmwasseraufbereitung. Zehn neue Aufzugsanlagen erleichtern den Alltag der BewohnerInnen. Ein Großteil der 136 Wohnungen des Altbestands wurden saniert und von Kategorie D auf Kategorie A angehoben, 19 Wohneinheiten zusammengelegt und zwei Wohnungen in Lokale einbezogen. Durch einen Dachgeschossausbau entstanden 21 neue Wohnungen, die fast alle mit einer Terrasse ausgestattet sind. Insgesamt verfügt der Kauerhof nun über 131 Wohnungen in der Größe zwischen 35 und 118 m2 und fünf Lokale. Die Gesamtsanierungskosten betrugen rund 11,3 Millionen Euro, die Stadt Wien schoss rund 5,6 Millionen Euro an Fördermitteln zu.

Neben der Sanierung bestehender Wohnbauten leisten auch neuerrichtete Wohnhausanlagen ihren Beitrag zur allgemeinen Attraktivierung des Wientals. Aktuell entstehen sechs geförderte Neubauprojekte mit über 150 Miet- und Eigentumswohnungen. Die Gesamtbaukosten belaufen sich auf rund 20,1 Millionen Euro, die Stadt Wien fördert die Errichtung mit rund 8,2 Millionen Euro aus den Mitteln der Wiener Wohnbauförderung.
 
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