Beckstein: "Neues Miteinander wirtschaftlich starker Partner zum Wohle beider Regionen /
Große Chancen und Wachstumsimpulse für Bayern"
München (staatskanzlei) - Bayern und St. Petersburg wollen künftig verstärkt zusammenarbeiten.
Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein und Gouverneurin von St. Petersburg Valentina Matwijenko
unterzeichneten am 25.06. eine entsprechende Erklärung in München zum Auftakt eines dreitägigen
Staatsbesuchs in Bayern. Mit Matwijenko ist heute erstmals eine hochrangige Delegation aus St. Petersburg nach
Bayern gekommen. Beckstein nahm die Einladung zu einem Besuch in St. Petersburg im kommenden Jahr an. Bei dieser
Gelegenheit werden Bayerische Tage mit dem Schwerpunkt Wirtschaft und Kultur stattfinden. Beckstein: "Bayern
hat traditionell gute und enge Beziehungen zu Russland, bisher vor allem zur Region und Stadt Moskau. Dass mit
St. Petersburg nun ein zweiter starker Partner aus einer absoluten Boomregion eine engere Zusammenarbeit mit Bayern
sucht, ist eine große Chance. Diese wollen wir gezielt für unsere Wirtschaft und Arbeitsplätze,
unsere Hochschulen und unsere Theater sowie Museen nutzen. Damit setzen wir einen weiteren Wachstumsimpuls für
das Exportland Bayern und vertiefen die kulturellen Beziehungen zu Russland." Bayerns Ausfuhren nach Russland
sind laut Beckstein bereits im letzten Jahr um fast 40 Prozent gestiegen; die Region an der Ostsee um St. Petersburg
hat an diesem Wachstum besonderen Anteil. Die russische Föderation ist damit bereits heute der wichtigste
Handelspartner Bayerns in Osteuropa. Beckstein: "Bayern ist mit seiner leistungsfähigen Industrie und
seinen innovativen Dienstleistern beispielsweise in der Stadtentwicklung oder beim Markenschutz ein idealer, starker
Partner für St. Petersburg."
Gute Chancen für bayerische Unternehmen sieht Beckstein deshalb besonders bei der Modernisierung der Infrastruktur
in St. Petersburg. Dort stehen der Ausbau des Flughafens, der Bau einer Express-Stadtbahn, größere Straßenbauprojekte
und Stadtentwicklungsmaßnahmen, sowie der Bau von Müllentsorgungsanlagen an. Eine für beide Partner
wichtige Schlüsselindustrie ist, so Beckstein, die Automobilbranche. "Mit unserem Abkommen stoßen
wir eine enge Kooperation zwischen unseren beiden Automobil-Clustern an. Und damit eröffnen wir neue Wege
für unsere Zulieferbranchen und für das Standortmarketing", erläuterte der Ministerpräsident.
Beide Partner sind sich zudem einig, dass weitere Wirtschaftssektoren mit großem Potential die Energietechnik,
der Umweltschutz und der Maschinenbau sind.
Neben der wirtschaftlichen Zusammenarbeit sind Forschung und Wissenschaft im besonderen Fokus der Vereinbarung.
Schon heute gibt es eine ganze Reihe von Kooperationsvorhaben von Hochschulen in Bayern und St. Petersburg, die
künftig weiter vertieft werden. Speziell die neue Agrarwissenschaft in Weihenstephan sucht den Kontakt zu
St. Petersburg. Aber auch bei Museen und Theater, Bibliotheken und Archiven in St. Petersburg und Bayern ergeben
sich neue Möglichkeiten für eine noch intensivere Zusammenarbeit. Die Staatsoper und das Literaturhaus
in München sind, laut Beckstein, bereits in Gesprächen. Beckstein: "Kunst und Kultur verbinden die
Menschen über alle politischen und sprachlichen Grenzen hinweg auf besondere Weise. Auch das wollen wir mit
unserem Abkommen fördern." |