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Offenlegung der EU-Agrarförderungen |
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erstellt am
25. 06. 08
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Steindl:
Agrarförderungen müssen gerechter verteilt werden
Warum verhindert die ÖVP faire Chancen für kleine Bauern?
St. Pölten (sk) - "Jetzt ist klar, warum sich die Betroffenen jahrelang dagegen gesträubt
haben, den Bericht über die Agrarförderungen transparent zu machen", erklärt der Landesgeschäftsführer
der SPÖ NÖ, Günter Steindl. "Denn nun werden Vermutungen bestätigt: Vor allem Großkonzerne
- wie etwa in NÖ die Agrana und die NÖM, aber auch große Güter, die Landwirtschaftskammer
oder die NÖ Stifte profitieren von diesen Förderungen. Top-Subventionsempfänger in NÖ ist der
Fürst von Liechtenstein mit 911.800 Euro."
Wenn man bedenke, dass am Ende der Skala eine Bergbäuerin liegt, die gerade 33 Cent bekommt, dann müsse
auch der bauernbunddominierten ÖVP klar sein, dass hier akuter Handlungsbedarf besteht! "Es zeigt sich
einmal mehr, dass die hart arbeitenden kleinen Bauern mit einem Butterbrot abgespeist werden, während die
großen Konzerne Millionen lukrieren können", stellt Steindl die Ungerechtigkeit des Systems klar.
Der Erhalt der vielbeschworenen kleinstrukturierten Landwirtschaft könne so jedenfalls nicht gesichert werden
- "auch wenn der ÖVP-Bauernbund seinen Mitgliedern das immer wieder vorgaukelt." Die Einkommenssituation
sei trist, immer wieder müssten kleinere Höfe aufgegeben werden - hier muss endlich etwas geschehen:
"Es müssen Förderobergrenzen gezogen werden und die Mittel vor allem in kleineren Betrieben, unter
Berg- und Biobauern gerechter verteilt werden. Damit die hochwertigen landwirtschaftlichen Erzeugnisse unserer
Bauern nachhaltig gesichert sind", so Steindl.
Er stelle sich aber die Frage, ob morgen bei der Eröffnung der Wieselburger Messe Bauernbund-Direktor Penz
auch in diesem Jahr gegen diese Ungerechtigkeiten demonstriere: "Oder war sein Auftritt im vergangenen Jahr
nur Show?" Auch bei Protesten in Gföhl würde Steindl den Bauernbund-Direktor natürlich unterstützen:
"Oder fehlt ihm gegenüber der ÖVP die Entschlossenheit, um die vielen NÖ Bauern zu unterstützen?" |
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Auer: Gemma Agrarförderungen schau'n!
Transparenzdatenbank bringt wahre Nutznießer der EU-Agrargelder ans Tageslicht
Wien (övp-pk) - Der öffentliche Run auf die Transparenzdatenbank für Agrarförderungen
macht klar, dass nicht die Bauern allein Geld von diesem EU-Topf bekommen. Die Hauptprofiteure dieser EU-Agrargelder
sind der Handel und auch die Lebensmittelindustrie. Für ÖVP-Abgeordneten Jakob Auer ist mit der Veröffentlichung
der EU-Agrarförderungen endlich ein Diskussionsprozess eröffnet, der "in die richtige Richtung geht.
Denn der Erhalt bäuerlicher Strukturen und gesunder Lebensmittel ist ohne Gemeinschaftsausgleich nicht zu
machen. Den Neidgenossen, die allzu gerne mit dem Finger auf bäuerliche Familien zeigen und eine Reduktion
der Ausgleichszahlungen fordern, müsste nun klar sein, dass die Wahrheit der Fakten und Zahlen eine ganz andere
ist als sie der veröffentlichten Meinung gerne weismachen wollten."
"Jeder Euro, der an die Bauern ausbezahlt wird, ist der notwendige Ausgleich für eine konkrete Leistung,
die nun auch öffentlich nachvollziehbar ist", lobt Jakob Auer die Darstellung der Transparenzdatenbank.
Die Landwirtschaft hat die Herausforderung angenommen, Fördergelder transparent zu machen. "Nun müssen
sich auch andere Bereiche diesem Beispiel anschließen", so der ÖVP-Abgeordnete. Trotzdem besteht
massiver Erklärungsbedarf, warum unter dem Deckmantel landwirtschaftlicher Ausgleichszahlungen und Subventionen
Zigmillionen Euro in andere Bereiche fließen. "Die Bauern halten den Rücken für Schläge
hin, andere kassieren und lachen sich ins Fäustchen. Das ist unannehmbar", schloss Auer. |
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Strache: Industriebetriebe und reiche Großgrundbesitzer sind Nutznießer
FPÖ fordert Renationalisierung der Agrarpolitik - Pröll und sein Vorgänger
Molterer auf allen Ebenen gescheitert
Wien (fpd) - Scharfe Kritik an der EU-Agrarförderung übte FPÖ-Bundesparteiobmann HC
Strache. Wie die nunmehrige Offenlegung der Agrarsubventionen beweise, seien die Nutznießer in der Hauptsache
Industriebetriebe und reiche Großgrundbesitzer, während jene Bauern, die tatsächlich dringend Hilfe
benötigten, mit Almosen abgespeist würden und völlig auf der Strecke blieben.
"In Summe erhält das untere Drittel der Betriebe nur vier Prozent vom gesamten Förderkuchen, während
die oberen vier Prozent rund ein Viertel der Gelder bekommen", empörte sich Strache, der darin einen
weiteren Beweis für das unheilvolle und skandalöse Wirken der EU-Industrielobby sieht. Denn die Agrar-
und Lebensmittelindustrie bekomme die höchsten Agrarförderungen, während die kleinen Bauern ums
Überleben kämpfen müssten. Da sei es dann auch wenig verwunderlich, dass seit dem EU-Beitritt Österreichs
im Schnitt 12 bäuerliche Betriebe pro Tag zugrundegegangen seien.
Strache erinnerte daran, dass die ÖVP bzw. der Bauernbund jahrelang die Offenlegung der Agrarsubventionen
verhindert hätten. Nun sei der Grund dafür auch klar. Die Verteilung der Agrarförderung spreche
eine mehr als deutliche Sprache. "Die ÖVP ist mit ihrer Landwirtschaftspolitik kläglich gescheitert",
erklärte der FPÖ-Chef. Minister Pröll und sein Vorgänger als Landwirtschaftsminister, ein gewisser
Herr Molterer, hätten in jeder Hinsicht kläglich versagt.
Da es sich bei der EU-Agrarpolitik um reinen Lobbyismus für die Großindustrie handle, sei eine Renationalisierung
Gebot der Stunde, forderte Strache. Nur so könne ein endgültiges Bauernsterben und ein Ausverkauf unserer
Heimat an multinationale Agrarkonzerne verhindert werden. |
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Grosz: EU-Agrarsubentionen sind Selbstbedienungsladen für Bauernbund
Liste der Hauptprofiteure liest sich wie Who is Who der ÖVP-Bauernfunktionäre
Wien (bzö) - "Die EU-Agrarsubentionen sind offensichtlich ein Selbstbedienungsladen für
Funktionäre des Bauernbundes, hingegen bekommen anständige, aufrechte und ehrliche Kleinbauern in Österreich
von dieser EU nicht einmal einen feuchten Händedruck. Die Liste der Hauptprofiteure der EU-Subentionen liest
sich ja wie ein Who is Who der ÖVP-Bauernbundfunktionäre. Offensichtlich konnten es sich einige Große
mit der ÖVP und dem Bauernbund richten, während die Landwirtschaftminister Molterer und Pröll die
kleinbäuerliche Landwirtschaft vollkommen vom Informationsfluss zur Erlangung von Subventionen ausgeschlossen
haben. Diese Liste ist angesichts der Häufigkeit von Großbetrieben, blaublütigen Großgrundbesitzern
und hochrangigen ÖVP-Bauernbundfunktionären ein einziges Schandstück dieser gescheiterten Landwirtschaftspolitik",
kritisiert BZÖ-Generalsekretär Gerald Grosz die Förderungspolitik der EU und des österreichischen
Landwirtschaftsministeriums.
Die Landwirtschaftspolitik der ÖVP beschränkt sich ohnedies nur mehr auf die wirtschaftliche Absicherung
ihrer Mitglieder und Funktionäre. Die kleinbäuerliche Landwirtschaft wurde gerade von der ÖVP verraten,
verkauft und musste als Feigenblatt für Ihre Großindustrie-Lobby herhalten. Mit der Veröffentlichung
dieser Subventionszahlungen hat sich der Vertretungsanspruch der ÖVP gegenüber den österreichischen
Landwirten ein für alle Mal beendet", schloss Grosz. |
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Lebensmittelindustrie tritt gegen Halbwissen und Polemik auf
Ausfuhrerstattungen gleichen Differenz zwischen höherem EU-Preis und niedrigerem Weltmarktpreis
aus
Wien (pwk) - Seit Veröffentlichung der EU-Agrarzahlungen in der Transparenzdatenbank wurden
bzw. werden in vielen Medienberichten die Exporteure von Lebensmitteln und Getränken als "Top-Profiteure"
von EU-Agrarförderungen in ein schiefes Licht gerückt und da und dort auch an den Pranger gestellt. Von
"Förderungsabsahnern" und "Subventionskaisern" ist die Rede. Einzelne Regionalpolitiker
und Medienvertreter sehen sich angesichts des Ungleichgewichts der veröffentlichten "Fördergeldhöhen"
veranlasst, ohne ausreichendes Hintergrundwissen zu Bedeutung und Notwendigkeit von "Agrargelder" für
die in der Transparenzdatenbank genannten "Großempfänger" Stellung zu nehmen. Von Sachlichkeit
und Fairness kann dabei leider meist keine Rede sein.
Der Fachverband der Lebensmittelindustrie sieht sich daher im Interesse aller davon betroffenen Industrieunternehmen
verpflichtet, die Wirkungsweise und den damit verbundenen Nutzen dieser "Agrargelder" für die österreichische
Landwirtschaft einerseits und die österreichischen Exporteure von Lebensmitteln und Getränken andererseits
zu erläutern.
Bei den in der Transparenzdatenbank veröffentlichten Zahlungen an Industriebetriebe handelt es sich um sogenannte
"Ausfuhrerstattungen". Sie können beim Export bestimmter Lebensmittel und Getränke in Länder
außerhalb der Europäischen Union bei der österreichischen Zollverwaltung beantragt werden. Die
Höhe der Ausfuhrerstattung gleicht die Differenz zwischen dem höheren EU-Preis und dem niedrigeren Weltmarktpreis
bestimmter landwirtschaftlicher Vorprodukte (Zucker, Mehl, Milch, Fleisch, ..) aus. Die Höhe der Erstattungen
variiert und kann auch von der Exportdestination (Bestimmungsland der Exporterzeugnisse) abhängen. Für
die Landwirtschaft bedeutet das, dass sie auf Grund von EU-Marktregelungen die gegenüber dem Weltmarkt höheren
EU-Rohwarenpreise direkt erhält. "Die Lebensmittelindustrie hingegen muss sich bei Exporten in Drittstaaten
diese Differenz zum Weltmarktpreis im Rahmen eines komplizierten und aufwändigen Zollverfahrens hart erarbeiten",
stellt der Fachverband der Lebensmittelindustrie klar.
Bei Ausfuhrerstattungen handelt es sich daher um einen reinen "Nachteilsausgleich" und nicht um eine
"Agrarförderung" bzw. "Agrarsubvention" im klassischen Stil. Viele erstattungsfähige
Rohwaren sind eben in der EU deutlich teurer als auf dem Weltmarkt. "Die Ausfuhrerstattung stellt daher für
unsere österreichischen Unternehmen beim Export ihrer Erzeugnisse in die EU-Drittstaaten keinen Vorteil dar.
Erst sie verschafft ihnen Chancengleichheit am Weltmarkt mit jenen EU-Mitbewerbern, die dieses System ebenfalls
zu nutzen wissen, und vor allem mit drittländischen Mitbewerbern" wird im Fachverband der Lebensmittelindustrie
betont.
Durch das Ausfuhrerstattungsverfahren werden die EU-Exporteure faktisch verpflichtet, die teureren EU-Rohwaren
beim Export in EU-Drittstaaten zu verwenden. Die Möglichkeit, sich Rohwaren zum Weltmarktpreis auf Drittlandsmärkten
zu beschaffen, was den Verzicht auf die Ausfuhrerstattung ermöglichen würde, gibt es für Industrieunternehmen
noch nicht!
Das Ausfuhrerstattungsverfahren ist jedenfalls in der praktischen Abwicklung für die Exporteure sehr aufwändig,
umfang- und risikoreich! Regelmäßig stattfindende Zollkontrollen stellen zusätzlich sicher, dass
Ausfuhrerstattungen nur dann ausbezahlt werden, wenn alle Ausfuhrdokumente und Exportnachweise vorliegen.
Da WTO-bedingt das Auslaufen der EU-Ausfuhrerstattungen unmittelbar bevorsteht, werden die exportierenden Betriebe
der Lebensmittelindustrie in nächster Zeit immer mehr aus der Transparenzdatenbank verschwinden. Für
in Lebensmitteln eingesetzte Milch und Milcherzeugnisse sowie Getreide und Getreideerzeugnisse gibt es bereits
derzeit KEINE Ausfuhrerstattung mehr, da sich EU-Preis und Weltmarktpreis ziemlich die Waage halten. "Die
agrarischen Rohwaren werden bei weiterhin bestehenden Preisdifferenzen zwischen EU- und Weltmarkt - zum Leidwesen
der europäischen Landwirtschaft - künftig wohl anderweitig organisiert werden müssen", heißt
es aus dem Fachverband der Lebensmittelindustrie.
Sehr stolz ist man im Fachverband der Lebensmittelindustrie auf die Art und Weise, wie das Ausfuhrerstattungsverfahren
in Österreich umgesetzt werden konnte. Gemeinsam mit den österreichischen Behördenvertretern ist
es rechtzeitig gelungen, für unsere Exporteure von Agrarwaren, Lebensmitteln und Getränken wettbewerbsfähige
Rahmenbedingungen bei Exporten in Drittstaaten der EU zu gewährleisten. Diese nationalen Aktivitäten
seit dem Jahr 1995 erhöhten die Flexibilität dieses Ausfuhrverfahrens und trugen dadurch zur Standortsicherung
vieler Betriebe in Österreich bei. Die Steigerung der Exportquote der österreichischen Lebensmittelindustrie
von 16 % im Jahr 1995 auf über 60 % im Jahr 2007 unterstreicht eindrucksvoll den Erfolg der österreichischen
Bemühungen um Schaffung fairer Rahmenbedingungen für die Exporteure von österreichischen Agrarerzeugnissen,
Lebensmitteln und Getränken im Rahmen des Ausfuhrerstattungsverfahrens. Erst dank dieses Verfahrens konnten
sich viele österreichische Unternehmen auf den internationalen Märkten positionieren. "Die Landwirtschaft
als Vorlieferant, die Unternehmen als "Wertschöpfer" der Erzeugnisse sowie die damit verbundene
Absicherung vieler Arbeitsplätze in Landwirtschaft und Industrie haben im Rahmen dieses EU-weit angewendeten
Ausfuhrsystems zur Sicherung des Produktions- und Exportstandortes Österreich beigetragen" heißt
es abschließend aus dem Fachverband der Lebensmittelindustrie. |
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