Organist und Komponist Hans Haselböck wird 80   

erstellt am
25. 06. 08

Haselböck lehrte Jahrzehnte hindurch an der Wiener Musikuniversität - Seit mehr als 50 Jahren ist er in der Wiener Dominikanerkirche als Organist tätig - "Liturgie ohne Musik ist eine Schrumpfform"
Wien (pew) - Der Wiener Organist und Komponist Prof. Hans Haselböck wird am 26. Juli 80. Der 1928 in Nesselstauden (Niederösterreich) geborene Haselböck ist emeritierter Ordinarius der Wiener Musikuniversität, wo er von 1963 bis 1996 lehrte. Er gewann mehrfach den internationalen Orgelwettbewerb von Haarlem, spielte weltweit Orgelkonzerte und fungierte selbst als Juror bei internationalen Wettbewerben. Eines der Highlights von Haselböcks Karriere waren zwölf Vorhänge nach einem Konzert in der Londoner Royal Albert Hall. Darüber hinaus ist er seit mehr als 50 Jahren in der Wiener Dominikanerkirche als Organist tätig.

Im "Kathpress"-Gespräch betonte Haselböck seine große emotionale Bindung an die Wiener Dominikaner und an die Orgel in der Dominikanerkirche, die ihn bis heute "mit ihren Klängen in verschiedenen diffizilen Farben fasziniert". Außerdem sei die monastische Tradition "sehr bedeutsam für die Entwicklung der Orgelmusik" gewesen, so Haselböck.

Auch für die Liturgie stelle die Orgelmusik ein unverzichtbares Element dar, so Haselböck. Der Grazer Liturgiewissenschaftler em.Prof. Philipp Harnoncourt habe Recht, so Haselböck, wenn er formuliert, dass "Liturgie ohne Musik eine Schrumpfform darstellt". Es lasse sich jedoch - trotz eines "Booms" bei den Orgelkonzerten - insofern eine "bedauerliche Tendenz" bei der Orgelmusik feststellen,als Organisten mittlerweile "vielfach zu Archivaren des Alten

geworden sind". Es wäre daher wünschenswert, so Haselböck, wenn sich junge Menschen "trotz schwieriger beruflicher Situation an dieses Instrument heranwagen". Haselböck wörtlich: "Der Sensus für die Erhabenheit der Orgelmusik wird den Menschen immer eigen sein"; so sei ihre Bewahrung auch für die Kirche sinnvoll.

Martin Haselböck, Sohn von Hans Haselböck, ist als Musiker und Dirigent längst aus dem Schatten des Vaters herausgetreten. Sein Repertoire als Organist, dokumentiert auf zahlreichen Tonträgern, reicht von Bach über Liszt bis zu Komponisten der Moderne. Für Hans Haselböck ist sein eigener Sohn ein Hinweis auf die Lebendigkeit der Orgeltradition.(ende)

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