Darabos bei Kroatien-Gipfel
Wien (bmlv) -Verteidigungsminister Norbert Darabos bekräftigte in seiner Rede am 05.07. beim
"Kroatien-Gipfel" in Dubrovnik die Unterstützung Österreichs für einen absehbaren EU-Beitritt
Kroatiens. "Der Fortschrittsbericht der EU zeigt uns deutlich, dass Kroatien politisch und wirtschaftlich
in den letzten Jahren einen enormen Aufholprozess bewältigt hat", so Darabos, der betonte, dass die Länder
des Westbalkans nicht die Leidtragenden des irischen Nein zum Vertrag von Lissabon sein dürfen. Auch andere
Regierungsvertreter - vom ungarischen Ministerpräsident Ferenc Gyurcsany bis hin zum schwedischen Außenminister
Carl Bildt - gaben ihrer Ansicht Ausdruck, dass die EU ihr konstitutionelles Problem lösen, gleichzeitig aber
prosperierenden Beitrittskandidaten ganz konkrete Perspektiven geben muss.
Darabos verwies in seiner Wortmeldung darauf, dass gerade Österreich von der positiven Entwicklung Kroatiens
und anderer Staaten am Balkan profitiert. "Zahlreiche österreichische Unternehmen sind hier bereits tätig
und in vielen Branchen auch führend bei den ausländischen Investitionen. Kroatien ist einer unserer wichtigsten
Handelspartner und ein beliebtes Urlaubsland der Österreicher", hob Darabos den besonderen Stellenwert
Kroatien für Österreich hervor.
Österreich wolle weiterhin als "Scharnier und Brücke" zwischen der EU und den assoziierten
Staaten in Südosteuropa agieren. In diesem Zusammenhang erinnerte Darabos auch an das enorme sicherheitspolitische
Engagement Österreichs am Balkan. Seit über einem Jahrzehnt sind Soldaten des Österreichischen Bundesheeres
in verschiedensten UNO-Friedensmissionen in Südosteuropa aktiv. Gegenwärtig sind 620 Österreich
im Kosovo und 110 Österreicher in Bosnien stationiert.
Der "Kroatien-Gipfel" ist ein mehrtägiges internationales Gipfeltreffen, das seit 2006 jährlich
in der kroatischen Küstenstadt Dubrovnik stattfindet. Neben dem österreichischen Verteidigungsminister
nehmen Premierminister aus sechs Staaten, sechs Außenminister und zahlreiche weitere hochrangige staatliche
Vertreter sowie Repräsentanten internationaler Organisationen an dem Treffen teil. Auch der ehemalige EU-Kommissar
Franz Fischler wohnte der Konferenz bei. Die Schwerpunkte des diesjährigen "Kroatien-Gipfel" liegen
in den Bereichen Sicherheit, ökonomische Entwicklung und internationale Einbindung Kroatiens und Südosteuropas. |