Wien (statistik austria) - Laut den Ergebnissen der Verdienststrukturerhebung für das Jahr 2006 lagen
die mittleren Bruttostundenverdienste (ohne Mehr- und Überstunden) im Produzierenden Bereich (Abschnitte C-F
der ÖNACE 2003) mit 12,43 € um 15% über den Verdiensten im Dienstleistungssektor (Abschnitte G-K und
M-O der ÖANCE 2003) mit 10,80 €.
Die Verteilung der Bruttostundenverdienste in den untersuchten Wirtschaftsbereichen zeigt laut Angaben der Statistik
Austria weiters deutliche Unterschiede zwischen den Branchen. So waren die Verdienste im Bereich "Energie-
und Wasserversorgung" mit 17,67 € und im "Kredit und Versicherungswesen" mit 16,62 € am höchsten.
In den stärker von Frauen dominierten Branchen waren die Verdienste mit 9,81 € im "Handel" und 7,44
€ im "Beherbergungs- und Gaststättenwesen" insgesamt am niedrigsten.
Die Bruttostundenverdienste der Frauen waren in allen erhobenen Wirtschaftsbereichen niedriger als die der Männer.
Ganz allgemein lagen die Verdienste der Frauen gemessen am Median um 23% unter jenen der Männer. Die Bruttostundenverdienste
der Frauen betrugen dabei 9,71 € und jene der Männer 12,57 €.
Differenziert nach einzelnen Berufsgruppen lagen die Verdienste von Führungskräften mit 25,66 € an der
Spitze. Im Vergleich erreichten Beschäftigte in akademischen Berufen mit 18,93 € rund zwei Drittel der Verdienste
von Führungskräften. Bürokräfte und kaufmännische Angestellte verdienten mit 12,54 € in
etwa halb so viel wie Führungskräfte. In Verkaufs- und Dienstleistungsberufen erreichten die Verdienste
mit 8,90 € nur rund ein Drittel der Verdienste von Führungskräften.
Einen eindeutig positiven Einfluss auf die Höhe der Verdienste hat die Bildung. Während Beschäftigte
mit höchstens Pflichtschulabschluss 9,12 € brutto pro Stunde verdienten, lagen die mittleren Verdienste von
Absolventen und Absolventinnen einer Lehre mit 11,22 € um 23% darüber. Beschäftigte mit Matura verdienten
im Mittel 13,60 € und damit wiederum um 21% mehr als Beschäftigte mit Lehrabschluss. Beschäftigte mit
dem Abschluss einer Universität oder Fachhochschule erreichten schließlich einen Bruttostundenverdienst
von 18,95 € und verdienten damit um 39% mehr als Beschäftigte mit Matura.
Die Verteilung nach Altersgruppen zeigt zudem eine Steigerung der Verdienste mit zunehmendem Alter. Beschäftigte
im Alter zwischen 20 und 29 Jahren verdienten beispielsweise um rund ein Drittel mehr als 15- bis 19-Jährige.
In der Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen lagen die Verdienste um rund zwei Drittel über jenen der
15- bis 19-Jähigen. Der Anstieg der Verdienste war bei Frauen allerdings nicht ganz so stark wie bei den Männern,
sodass die Verdienste der Frauen auch mit höherem Alter deutlich hinter jenen der Männer zurückbleiben.
Eine starke Steigerung der Verdienste sowohl für Männer als auch Frauen bewirkte hingegen das Senioritätsprinzip,
wonach mit der Dauer der Zugehörigkeit zum Unternehmen die Verdienste steigen. Im Vergleich lagen die Verdienste
der Beschäftigten mit einer Unternehmenszugehörigkeit von 10 bis 14 Jahren um 36% über den Verdiensten
von Beschäftigten mit einer Unternehmenszugehörigkeit von unter einem Jahr. Bei Beschäftigten mit
einer Dauer von 20 bis 29 Jahren betrug der Anstieg gegenüber Beschäftigten mit einer Zugehörigkeit
zum Unternehmen von weniger als einem Jahr dagegen 66%. Bei den Frauen war der Anstieg noch stärker als bei
den Männern, sodass sich die Verdienste mit zunehmender Dauer annähernd angleichen. |